Zerostreet – Come Alive – EP Review
Zerostreet – Come Alive
Herkunft: Joensuu/Finnland
Release: 09.08.2019
Label: Selbstveröffentlichung
Dauer: 19:37
Genre: Melodic Metal
Beim planlosen Herumsuchen im Internet bin ich auf eine noch unbekannte Band aus Finnland gestoßen. Zerostreet kommen aus der Weltstadt Joensuu, welche im Osten der finnischen Seenplatte liegt. Nach den beiden Singles Hero und Few More Steps haben die vier im August diesen Jahres ihre erste EP mit dem Titel Come Alive veröffentlicht.
Musikalisch präsentieren uns die Finnen Melodic Metal und erzielen damit einige gute Momente: So haben mir zum Beispiel die zweistimmigen Gitarren zu Beginn von Not My Time gefallen. Ebenso erreichen die schnelleren Songs eine gute Eingängigkeit im Refrain. Das Riffing der Songs ist gut und der Gesang ebenfalls, obwohl er im Refrain teilweise zu leise abgemischt ist und im Vergleich zu den Top-Sängern des Genres wie Ronny Romero (ex-Lords of Black; Richy Blackmores Rainbow) noch nicht ganz mithalten kann. Die größte Stärke von Zerostreet ist aber die Heerability, also der Song gehen gut runter.
Mein großes Problem bei den Finnen ist, dass viel zu viele Standard-Elemente in den Songs vorkommen: So haben wir gefühlt schon 1000 Mal den Aufbau von Bad Seed gehört (halt mit etwas anderem Riff).
Klar der Aufbau ist echt gut, aber halt so ausgelutscht wie Helene Fischer Songs auf irgendwelchen Stadtfesten. Ebenfalls ist mir dies in der Strophe von If Tomorrow Never Comes aufgefallen, in der zuerst mit unverzerrter Gitarre die erste Hälfte begleitet wird und dann in der zweiten noch die verzerrte, zweite Gitarre dazu kommt. Auch, dass mit What I´ve Never Become am Schluss eine Powerballade kommt, war jetzt nicht gerade unerwartet.
Albumfazit: Grundsätzlich werden Zerostreet mit der Musik ihren Weg gehen und in einigen Momenten fühlte ich mich sogar an Lords of Black erinnert, welche für mich mit II eines der stärksten Alben des Jahrzehnts herausgebracht haben. Auch vom Riffing und Songwriting ist das grundsätzlich nicht verkehrt und Bad Seed würde ich auch definitiv so hören, aber halt ist mir da einiges zu Standard und stört mich beim genauen Hinhören einfach, was in der Summe mit kleineren Abzügen zu nur 6,5 Punkten führt. Wenn sich die Band da weiterentwickelt, dann kann die Punktzahl bei weiteren Releases definitiv noch steigen.
Line Up
Tuomas Pyykkö – Gesang, Bass
Santeri Hujala – Gitarre
Tommi Mönttinen – Gitarre
Rasmus Heikkinen – Schlagzeug
Tracklist
- Injection
- Not Our Time
- Bad Seed
- If Tomorrow Never Comes
- What I´ve Become
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