Zeke Sky – Intergalactic Demon King – Album Review
Zeke Sky – Intergalactic Demon King
Herkunft: Philadelphia, Pennsylvania / USA
Release: 11.11.2022
Label: Atomic Fire Records
Dauer: 45:22
Genre: Modern Heavy Metal / Power Metal / Progressive Metal
Im deutschsprachigen Raum werden Social Media Plattformen gerne dazu genutzt, um sich den Status eines Z-Promis zu erarbeiten. Als Belohnung darf man dann bei RTL oder ATV in einer Reality-Show gegen andere Z-Promis antreten und, wenn mans besonders gut gemacht, im Dschungel die Genitalien von exotischen Tieren verspeisen.
Dass man das Internet aber auch wesentlich intelligenter nutzen kann, beweist der US-amerikanische Musiker Zeke Sky. Seit er seine ersten Songs 2018 online gestellt hat, sorgt er vor allem in den USA für Aufsehen. So sehr, dass ein Label-Schwergewicht wie Atomic Fire auf ihn aufmerksam wurde und nun sein Album Intergalactic Demon King veröffentlicht. Darauf befinden sich 11 Songs, die sämtliche Genre-Konventionen über den Haufen werfen und wild zwischen klassischem Heavy Metal, epischen Passagen und progressiven Rhythmen hin- und her wechseln.
Eins vorweg für all die Hater da draußen: Ja, Zeke Sky sieht aus wie ein Bodybuilding-Influencer und wurde vor allem durchs Internet bekannt. Das bedeutet aber nicht, dass er nur nur eine weitere Neuigkeit im News Feed wäre, die morgen schon wieder vergessen ist. Denn dafür ist der Multi-Instrumentalist und Komponist einfach ein zu talentierter und fleißiger Musiker.
Die Quadratur des Kreises
Um die Musik halbwegs gut in Worte fassen zu können, muss man leider ein paar Plattitüden bedienen. Am ehesten handelt es sich nämlich um modernen und virtuos gespielten Metal, der im Kern aber tief in traditionellen Genres verhaftet ist. Die Songs sind somit für Fans interessant, die schon allein beim Wörtchen „Core“ Pusteln am Arsch bekommen und am liebsten die alten Sachen auflegen, aber trotzdem mal etwas Neues hören wollen. Das dann aber natürlich im alten verhaftet ist, ohne die Vorreiter der Metal-Szene plump zu kopieren. Quasi Alt und Neu gleichzeitig, und – um Himmels willen! – ja keine Breakdowns und dergleichen. Das klingt wie die sprichwörtliche Quadratur des Kreises und ist es auch – aber irgendwie hat Zeke Sky es geschafft, genau das hin zu bekommen.
Die Songs auf Intergalactic Demon King lassen sich zudem auch thematisch nicht wirklich einordnen. Denn auch wenn der Albumtitel auf Power Metal mit kriegerischen Fantasy-Texten hinweist, so ist das nur ein Teil des Repertoires. Beispielsweise werden nämlich auch sehr weltliche Kämpfe, wie etwa der Umgang mit toxischen Liebesbeziehungen, lyrisch aufgearbeitet.
Neues Leben für den Metal
Wer aus den vorangegangenen Worten nicht schlau wird, kann beruhigt sein: Auch wir bei Soundmagnet und, wenn man sich so umsieht, viele Leute bei anderen Zines werden aus Intergalactic Demon King nicht so richtig klug. Dafür ist einfach viel zu viel los auf der Platte, das sich den üblichen Beschreibungen für Veröffentlichungen im Metal-Sektor entzieht.
Letztlich ist es Metal. Heavy, Prog, Power, Melodic – was auch immer, es klingt jedenfalls richtig gut. Und so frisch wie schon lange nicht mehr. Das verleitete beispielsweise schon das renommierte Rolling Stone Magazin zur Aussage „Zeke Sky haucht dem Heavy Metal neues Leben ein“ – und damit haben die dortigen Autoren recht. Wer sich selbst ein Bild davon verschaffen will, dem sei der Titeltrack HIER sowie das vertrackte Say Your Prayers HIER ans Herz gelegt.
Fazit
Zeke Sky pfeift auf Genre-Konventionen, aber verneigt sich gleichzeitig vor den Urvätern der Szene. Das Debütalbum Intergalactic Demon King strotzt dadurch vor Virtuosität und spannenden Song-Strukturen, die altmodische Kuttenträger und moderne Metaller mit Dutt am Kopf gleichermaßen überzeugen dürften. 8 / 10 für diese Platte, die Lust auf mehr macht.
Line Up
Zeke Sky – Gitarre, Piano, Synthies, Bass, Gesang
Adam Pierson – Schlagzeug
Tracklist
01. Overture
02. On The Tip Of The Tongue
03. Light The Sky
04. Intergalactic Demon King
05. Level The Heights
06. Light In The Hollow
07. Firewitch Forever
08. Faith And Sorrow
09. Endlessly Forever
10. Say Your Prayers
11. LionHeart
Links
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