Woven Hand – Silver Sash – Album Review
Woven Hand – Silver Sash
Herkunft: USA
Release: 04.02.2022
Label: Glitterhouse Records
Dauer: 32:37
Genre: Neo Folk / Amerikana / Blues Rock
Ursprünglich als Nebenprojekt des Musikers David Eugene Edwards während einer schöpferischen Auszeit von 16 Horsepower gegründet, avanciert Woven Hand dank fix gewordener Stammmusiker zu einer Kapelle, die sich immer mehr im Neo Folk etabliert und langsam aber sicher Genrekollegen hinter sich lässt; und zwar im doppelten Sinn.
Die Musik entwickelt sich auf dem heiß ersehnten Album Silver Sash nochmal mehr und ich bin mir sicher, die Fanbase wird exorbitant anwachsen.
Der Glauben als wichtige Rolle in der Komposition
Für diejenigen, die Woven Hand und ihren Schöpfer noch nicht kennen: David Eugene Edwards hatte eine Verbindung zu einer Freikirche mit Gründung in Texas, USA, und schreibt dementsprechend oft Lyrics, die diesem Hintergrund entstanden. Wer nun Heitipoppeiti Chorgesang erwartet, liegt falsch. Die Lyriks sind gerade auf dem neuesten Album eher dem Gothic zuzuordnen, sind düster, dunkel und versprühen eine auf den ersten Blick so gar nicht christliche Attitüde.
Vorab sei gesagt, dass dieses Album ein heiß ersehnter Nachfolger von Star Treatment aus 2016 ist und Edwards zusammen mit Chuck French satte vier Jahre Zeit aufgebracht hat, alles an Ort und Stelle zu bringen. Dies kommentiert dieser mit folgenden Worten: „Silver Sash ist ein völlig einzigartiges Album für Wovenhand. Alles zu Hause gemacht, viel Elektronik, gemischt während einer Pandemie, mit dem Rücken zur Wand. Es ist eine weitere Feder in dem wilden Hut, der der Wovenhand-Katalog ist.“
Mit vollem Energielevel brettert da der Opener Temple Timber aus den Lautsprechern und ich denke mir, dass dies genau der Sound ist, den auch das zweite Album aus Nergals Me and that Man vertragen hätte um zu punkten. Genau so nach vorne drängt auch Acacia, wenngleich es auch etwas weniger düster und bluesiger ist. Edwards Gesang ist trademarkwürdig und setzt auch in den Folgetracks Massstäbe.
Besonders angetan hat es mir das atmosphärische Duat Hawk. Zeremoniell anmutend das Intro, das zuckersüß, schmeichelnd und doch düster dank Lyriks bezaubert und perfekt zu jedem Western in einen Soundtrack passt.
The Devil has lost his room
Wer jetzt denkt, er bekommt klassischen Amerikana Rock zu hören, wird erstaunt sein über die relativ inflationär eingesetzten Elektro Effekte, die dem gesamten Album einen sehr modernen Touch geben. Dead Dead Beat ist da ein krass genialer Anspieltipp. Ihr könnt HIER reinhören.
Als absolutes Album Highlight bezeichne ich auch das bereits den Closer ankündigende 8 Of 9. Anspruchsvoll mit hymnischen Lyriks, verzerrten Riffs und trabendem Schlagzeug, muss man einfach mit dem Kopf nicken beim Hören.
Der Closer und Titel gebende Track Silver Sash ebnet die Auslaufrille. Magisch und hypnotisch bereitet er einen freudigen Rausschmeisser und regt an, unmittelbar auf Repeat zu drücken.
Fazit
Silver Sash von Wovenhand ist genau jenes Album, das sich Neo Folk Bands als Benchmark setzen sollten. Hier stimmt Attitüde, Sound, Lyrik, Emotion zu 100%. Alle Songs sind mit viel Liebe zum Detail arrangiert und in den Bann ziehend. Von mir satte 9 / 10
Line Up
David Eugene Edwards – Gitarre, Banjo, Bandoneon, Gesang
Pascal Humbert – Bass
Ordy Garrison – Schlagzeug
Peter van Laerhoven – Gitarre
Tracklist
01. Temple Timber
02. Acacia
03. Duat Hawk
04. Dead Dead Beat
05. Omaha
06. Sicagnu
07. The Lash
08. 8 Of 9
09. Silver Sash
Links
Webseite Wovenhand
Facebook Wovenhand
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