Wound – Serpent Crown – Album Review
Wound – Serpent Crown
Herkunft: Wiesbaden / Deutschland
Release: 17.12.2021
Label: Van Records
Dauer: 44:48
Genre: Melodic Death Metal / Death Metal
Zehn Jahre nach ihrem gefeierten Demo-Debüt Confess to Filth und zwei Longplayern, die sich mehr als sehen lassen konnten, stampfen die Death Metaller aus Wiesbaden ihr drittes Langeisen aus dem hessischen Boden. In der Vergangenheit legte man viel Wert auf Crust- und Hardcore Elemente, somit hatte die Band für ihren Death Metal einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Wound gehören für mich zu eine der vielversprechendsten Todesblei-Combos im deutschsprachigen Raum und ihr neustes Werk wird für Erstaunen und wahrscheinlich auch für viele neue Fans sorgen.
Krönung der Schöpfung
Die Jungs aus der hessischen Hauptstadt haben im melodischen Sektor nochmal eine Stufe zugelegt. Die Songs aus Serpent Crown sind melodiöser geworden, was aber nicht heißt, dass wir jetzt irgendwelche Synthies oder ähnlichen Klimbim hören werden. Vielmehr ist das Songwriting ausgereifter und die Strukturen ähneln immer mehr denen des Melodic Death Metals ohne dabei ihre Trademark zu verlieren. Bei einem Track wie Towers sind diese Merkmale sofort zu erkennen. Rollende Blastbeats begleitet von einer kongenialen Gitarrenmelodie und alles wird von einer brutalen Eleganz überstrahlt.
Eigene Identität gefunden…
Der Gesang hat sich dabei nicht geändert. Schettler keift und growlt mit einer Inbrunst, die unverwechselbar ist. Überrascht war ich davon, dass man sich nicht zu schade war, auch mal das Tempo herauszunehmen. Forged of Death drosselt das Energielevel und doomed so vor sich hin, bis es sich dich zum Schluss hin mit einem saumäßig coolen Groove überfährt. Ganz lässige Nummer! Im Gegensatz dazu verhalten sich die beiden ersten Death Metal Straßenfeger Silent Indoctrination, HIER zu hören, und Disciples of Downfall, die durch ihre eingängige Intensität überzeugen können.
Entwicklung ist kein Rückschritt
Den krönenden Abschluss bilden die zwei Rausschmeißer Omnious Depth und der epische Titeltrack Serpent Crown. Ersterer ist ein Beispiel dafür, wofür die neueren Wound stehen. Ein wenig verspielter, mehr Heavy Metal und der ein Hauch von Rock´n´Roll. Letzt genannter ist für mich der beste Track vom Album und spiegelt ebenso die Entwicklung der Band wieder. Überragende neuneinhalb Death Metal Minuten und großem Songwriting, welches mich in Ansätzen an die Bandkollegen von Obscure Infinity erinnert. Mächtiger Track und ein würdiger Abschluss für ein tolles Album.
Fazit
Van Records beweisen mal wieder eine Trüffelnase für gute Bands. Wound begehen mit Serpent Crown nur einen minimalen Stilbruch zu den vorherigen Alben, der ihnen aber sehr gut zu Gesicht steht. Wer auf melodischen Death Metal mit schwarzer Schublade steht und nicht den Kopf einzieht, wenn es durchaus mal härter zur Sache geht, sollte sich das Album zulegen! So muss sich für mich dieses Sub-Genre anhören, daher gibt’s ordentliche 8,5 / 10
Line Up
Schettler – Gesang
Last – Gitarre
Friederich – Gitarre
Schulz – Bass
Appel – Schlagzeug
Tracklist
01. Silent Indoctrination
02. Disciples Of Downfall
03. Dethroned Supremacy
04. Towers
05. Antagonism
06. Forged For Death
07. Ominous Depth
08. Serpent Crown
Links
Facebook Wound
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Khemmis – Deceiver
Video Interview – Der Weg einer Freiheit, Nachgefragt bei Nikita Kamprad
Kolumne – Bands aus Exotistan, Teil 5: Estland