Wo Fat – The Singularity – Album Review
Wo Fat – The Singularity
Herkunft: USA
Release: 06.05.2022
Label: Ripple Music
Dauer: 01:15:42
Genre: Stoner / Doom / Psychedelic Rock
Die aus Texas stammenden Wo Fat sind schon gut zwanzig Jahre unterwegs. Mit The Singularity veröffentlichen sie aber erst ihr sechstes Studioalbum. Geboten wird nach eigenen Angaben psychedelischer, Blues getränkter Doom. Das kann man so stehen lassen, aber ich denke es sind weniger die Doomanhänger, sondern die Stoner, die hier fündig werden.
Auf jeden Fall finden diejenigen Gefallen am neuen Album, die brachialen Sound basierend auf Hammerriffs, fetten Bass und jazzorientierten Schlagzeugrhythmen bevorzugen. Natürlich spürt man noch die Blues-, beziehungsweise Southern Rock Einflüsse, für die sich Band seit ihrem ersten Album The Gathering Dark auszeichnet, doch diese sind bei weitem nicht mehr so vordergründig vertreten. Inhaltlich spielt sich alles in einem apokalyptischen Sci-fi-Universum ab, welches natürlich als Metapher für unsere Welt steht, die um Wahrheit und Realität angesichts von Desinformationen und Meinungsmache kämpft.
Es rifft ohne Ende
Wer unendliches Gefrickel der Gitarren nicht mag, der kann hier sofort aussteigen, denn The Singularity strotzt nur so vor Riffs und Solis. Gleichzeitig hat es sich die Band auf die Fahne geschrieben, die vorhandenen Ideen auf ein Maximum auszureizen. So sind die längsten Tracks nicht mehr nur zehn Minuten lang, sondern erreichen durchaus die Viertelstundenlänge, was es dem Hörer nicht immer einfach macht, dem sich entfaltenden Gesamtkonstrukt zu folgen.
Als Ergebnis liegt das längste und komplexeste Album der Bandgeschichte vor. Wie schwierig das Ganze zu fassen ist, hört man schon beim Opener Orphans of the Singe. Geleiten uns die ersten drei Minuten noch psychedelische Gitarrenklänge und verspielte Percussionsrhythmen in den Song, übernehmen danach Gitarre und Bass die Führung. Die Riffs wiederholen sich mantraartig und werden ab und zu von psychedelischen Abschnitten und großartigen Gitarrenausbrüchen unterbrochen. Es ist schon ein Statement ein vierzehnminütiges Stück als Opener zu wählen. Deshalb scheue ich nicht zurück, es HIER zum besten zu geben.
Wo ist das Ende des Kosmos?
Wo Fat sind auf The Singularity an einem Maximum mit ihrer Musik angelangt. Es geht nicht noch fetter, krasser oder länger. Einzig der Gesang von Kent Stump ist weiterhin ein Punkt, über den sich streiten lässt. Er kommt einfach sehr simpel rüber und wenn das Gesamtkonzept darum herum nicht erklingen würde, hätte er kaum einen Wiedererkennungswert.
Herausstechende Tracks auf dem Album auszumachen ist aufgrund der Komplexität sehr schwierig. Wer die Abwechslung und Improvisation liebt, der wird sich bei Overworlder wiederfinden. Wer es etwas schneller mag, ähnlich wie bei Lost Highway vom Album The Black Code, dem kann man The Unraveling empfehlen. Zu diesem Track kann man stampfen und bangen.
Vertrackt und schwer greifbar sind Kompositionen wie der Titeltrack The Singularity oder der letzte Track The Oracle, der faktisch ein spieltechnisches Übermonster darstellt. Hier verschmelzen psychedelische Elemente, unendliches Gitarrengefrickel und packende Schlagzeug- und Perkussionsrhythmen zu einem eigenen instrumentalen Kosmos. Dazwischen gibt es auf dem Album noch einige groovende, stampfende Brocken wie The Snows of Banquo IV oder The Witching Chamber, welches ich zum Abschluss HIER abschließend noch zum Hören, Genießen und Bangen geben möchte.
Fazit
Wo Fat legen aktuell ein Maximum an mega-fetten Sound hin. Die langen Kompositionen, gepaart mit psychedelischen Elementen und Gitarrengefrickel machen es dem Hörer nicht leicht den Bandkosmos zu überblicken. Doch wer Wo Fat schon bisher mochte, der wird in The Singularity voll aufgehen. Krass-fette 8,5 / 10
Line Up
Kent Stump – Gitarre, Gesang
Zack Busby – Bass
Michael Walter – Schlagzeug
Tracklist
01. Orphans Of The Singe
02. The Snows Of Banquo IV
03. Overworlder
04. The Unraveling
05. The Witching Chamber
06. The Singularity
07. The Oracle
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