Wizzerd – Space? Issue No.001 – Album Review
Wizzerd – Space? Issue No.001
Herkunft: USA
Release: 30.09.2022
Label: Fuzzorama Records
Dauer: 44:36
Genre: Stoner Rock / Psych Rock / Doom
Die von vier Freunden 2014 gegründete Band Wizzerd aus Montana, USA veröffentlichte Ende September ihr neues Album Space? Issue No.001.
Man merkt, dass die Band durch exzessives Touren sowohl in den USA als auch in Europa zu einem eingespielten Team gewachsen ist, und man sollte sich auf jeden Fall aufraffen, wenn sie wieder in unseren Breiten auf Tour sind.
Launch fungiert als Intro/Countdown zum Start in das Album. Sisters of the Sun knarzt danach mit verspielten Stoner-Gitarren durch die kosmische Wüste und erzeugt mit seinen erhebenden Melodien direkt gute Laune.
Abheben in unendliche Weiten
Gesanglich erinnert die Band ein wenig an The Sword, die auf Alben wie Warp Riders ebenfalls eine gelungene Mischung aus Stoner Rock, Metal und Doom mit Sci-Fi-Thematik darbieten. Sehr gelungen finde ich es, wenn am Ende des Songs das Tempo angezogen wird und zu den treibenden Drums erstmal flott auf der Klampfe soliert wird. Das Ganze geht dann fast nahtlos über in den Uptempo-Banger Super Nova. Die punk-rockige Energie dieses Stücks erinnert mich auch ein wenig an die leider aufgelösten Death Alley aus den Niederlanden. Zum Video geht’s HIER.
Definitiv ein Top-Eröffnungs-Duo für ein Album!
Tarantula lässt grüßen
Der Titel des nächsten Songs würde auch gut zu einem trashigen 1950er-Jahre-SciFi-Monsterfilm passen: Attack of the Gargantuan Moon Spiders groovt lässig durchs All, besonders cool sind die weiblichen Gesangsparts. Leider nimmt der etwas zu lange und zu abgehackte Mittelteil ziemlich viel Energie und Groove aus dem Song. Das nachfolgende Solo macht das dann aber schnell wieder wett.
Don’t Zorp ‚N‘ Warp geht dann wieder schön schnell rein, ein nach vorne gehender Rock’n’Roll Song, in dem kräftig in die Saiten und auf die Drums gekloppt wird. Ein Stück zu dem man je nach Gusto abzappeln, headbangen oder pogen kann. Aber Vorsicht, im Mittelteil wird dann abrupt das Tempo rausgenommen und es folgt ein Pink-Floyd-iger Akustikpart, den man nach soviel Energie auch gut zum abchillen gebrauchen kann. Hier kommen auch Hammond-Orgel-Klänge zum Einsatz, die von spacigen Soli überlagert werden. Cooler Song!
Space Chase beginnt schon in den letzten Sekunden des Vorgängersongs und greift auf rein instrumentale Weise dessen Energie und Geschwindigkeit vor dem Tempowechsel auf.
Darf es auch ein wenig Doom sein?
Nach dem kurzen spacig-verworrenen Zwischenspiel Transmission folgt mit Doom Machine / Smoke Break der mit fast acht Minuten längste Song der Platte, und er macht seinem Namen alle Ehre. Schön schwere Riffs, bluesig-schräge Twin Gitarren, viel Hall auf der dunkel-röhrenden Stimme von Sänger und Gitarrist Jhalen Salazar und tolle Rhythmik sowie packender Groove machen dieses Stück zu einem Highlight. Der entrückt-verspielte Mittelteil mit Jam-Charakter lockert den Song zusätzlich auf, und dürfte auch live echt cool kommen.
Diese Musik gehört auf die Bühne!
Diosa Del Sol lässt den Hörer entspannt durch die Unendlichkeit driften. Die Vocals erzeugen hier wirklich Gänsehaut, ein Song, den man am besten mit geschlossenen Augen auf sich wirken lässt.
Final Departure Part I: The Intergalactic Keep of the Illustrious Cosmic Woman – wow was für ein Songtitel – ist supereingängig, und auch hier kommen wieder weibliche Vocals zum Einsatz. Im Mittelteil baut der Song eine ansteigende Spannung auf, die mit einem kehligen „Yeeeeeah!“ in eine von „Ohohoho“ Chören untermalte Gitarrensolo-Eskapade übergeht, die einfach nur Bock macht, und bei der man sich direkt wünscht, bei Wizzerd mit gereckter Faust headbangend und mitgröhlend in der ersten Reihe vor der Bühne zu stehen!
Nach diesem Energieschub geht es dann ruhiger weiter, und der Song endet mit sanftem Solo. Das fast fünfminütige Zufalls-Synthie-Gedudel End Transmission hätte man sich auch sparen können, aber irgendwie passt es dann auch wieder zur Thematik des Albums.
Fazit
Wizzerd machen einfach Bock, und Space? Issue No.001 ist ein abwechslungsreiches, verspieltes und packendes Album geworden! Eine Platte, bei der man direkt Lust drauf bekommt, diese tolle Band und ihre Songs einmal live zu erleben! 8,5 / 10
Line Up
Jhalen Salazar – Gitarre, Gesang
Jamie Yeats – Gitarre
Sam Moore – Schlagzeug
Layne Matkovich – Bass
Tracklist
01. Launch
02. Sisters of the Sun
03. Super Nova
04. Attack of the Gargantuan Moon Spiders
05. Don’t Zorp’N’Warp
06. Space Chase
07. Transmission
08. Doom Machine / Smoke Break
09. Diosa Del Sol
10. Final Departure Part I: the Intergalactic Keep of the Illustrious Cosmic Woman
11. End Transmission
Links
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