Witchthroat Serpent – Trove of Oddities at the Devil’s Driveway – Album Review

Witchthroat Serpent – Trove of Oddities at the Devil’s Driveway
Herkunft:
Frankreich
Release:
03.03.2023
Label:
Heavy Psych Sounds
Dauer:
41:42
Genre:
Occult Doom Metal


Foto Credit: Yann YFH

Witchthroat Serpent haben sich vor über zehn Jahren in Toulouse gegründet. Trove of Oddities at the Devil’s Driveway ist das mittlerweile vierte Studioalbum. Dazu kommen noch eine EP und eine Split-Veröffentlichung mit der Band Dead Witches. Nach dem dritten Studioalbum Swallow The Venom in 2018 gab es mit Ügo Greifengeier am Bass den letzten Wechsel im Line Up.

Inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Es gibt mystische und okkulte Themen, die auf dem aktuellen Longplayer mit Horrorgeschichten aus Literatur und Film kombiniert werden. Das vorliegende Album ist bereits in den Jahren 2019 und 2020 entstanden und wurde erst nach den Lockerungen der Pandemiebeschränkungen im September 2022 im Kerwax Studio in der Bretagne aufgenommen. Dabei legte die Band größten Wert darauf, dass die Aufnahmen analog und ohne digitales Equipment und Mastering erfolgten. Ein Maximum an Old-style eben.

Hypnotische Langsamkeit und maximale Heaviness

Auch wenn sich viele Stoner Freunde im Sound wiederfinden, sind es vor allem lupenreine doomige Tieftöner, die von der Band kreiert werden. Gegenüber den Vorgängeralben haben sich die Franzosen noch mehr auf einen langsamen und intensiven Sound konzentriert. Diese hypnotische Langsamkeit und Abgebrühtheit könnte das verbindende Element zur Stoner Fraktion sein. Ein weiteres verbindendes Element sind die fuzzigen und verzerrten Gitarren, welche schon bisweilen psychedelische Effekte erzeugen.

Der Opener Multi-dimensional Marvelous Throne macht mit seinem langsamen und hochfrequentem Frequenzen klar, dass die Band nicht den einfachen Weg zum Durchschnittshörer sucht. Im Vergleich zu den Vorgängeralben sind die Songs dunkler und auch gefühlt zäher in Fluss.

Dazu gesellt sich Fredrik Bolzanns trauriger, manchmal klagender Gesang. Doch immer haben die Jungs die Ruhe weg. So lässt der Einsatz des Gesangs beim Opener auch schon mal mehrere Minuten auf sich warten und auch beim vergleichsweise kürzeren Nosferatu’s Mastery spielt man deutlich unterhalb jeglichen Midtempos.

Eine Seele aus schwarzer Lava

Wiederum sehr psychedelisch umspielt uns das instrumentale The Gorgon. Gitarreneffekte entwerfen Bilder der Schreckgestalten aus der griechischen Mythologie in unserem Kopf. Oszillierende Frequenzen, hallende Effekte und verschrobene Gitarrentöne sorgen für nebulöse Bilder in unserer Fantasie. Hohe, singende Töne und sirenenhafter Gesang am Ende lassen uns zwischen Dunkel- und Schönheit wechseln.

Ein Musterbeispiel von intensivem Sound, dunklen Texten, die mit alten Filmsequenzen unterstützt werden gibt es bei The House That Dripped Blood. Den Track könnt ihr HIER stellvertretend für das Feeling des gesamten Albums hören. Auch wenn Yellow Nacre anfangs noch intensiver und brachialer wirkt, verlassen Witchthroat Serpent nicht die Langsamkeit. Das Quartett ist auch bis zum letzten Riff nicht gewillt den Sound mit temporären Ausbrüchen aufzulockern.

Das alles so kompakt, kompromisslos und manchmal schon nach Sludge klingt, liegt auch am konzentrierten Riffing. Zwar eröffnet der fette Bass beim letzten Doomer, aber sogleich übernehmen die Gitarren und bestimmen das Tempo. Das Schlagzeug schlägt nur noch alles tiefer in den blutigen Grund. Schlussendlich enden wir bei Mountain Temple In Bleakness mit fuzzigen Effekten, die mit theatralischen Fetzenkollagen aus B-Movies gespickt sind.


Fazit
Witchthroat Serpent geben sich auf Trove of Oddities at the Devil’s Driveway absolut kompromisslos. Riffbestimmt, zäh und mit venösem Blut getränkt ist dieses Album ein Maximum an Doom, welches Gelegenheitshörern wohl den Atem nimmt. 8 / 10

Line Up
Fredrik Bolzann – Gitarre, Gesang
Ügo Greifengeier – Bass
Niko Lass – Schlagzeug
Djé Cndrs – Gitarre

Tracklist
01. Multi-dimensional Marvelous Throne
02. Nosferatu’s Mastery
03. The Gorgon
04. The House That Dripped Blood
05. Yellow Nacre
06. Mountain Temple In Bleakness

Links
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Instagram Witchthroat Serpent


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