Witchskull – A Driftwood Cross – Album Review

Witchskull – A Driftwood Cross
Herkunft: Canberra / Australien
Release: 24.04.20
Label: Rise Above Records
Dauer: 38:32
Genre: Stoner Rock / Heavy Doom Metal


 Es ist nicht immer leicht eine Band für eine Hörempfehlung in eine passende Schubblade zu stecken. Zu viele Facetten hat Stoner Rock, für traditionellen Doom Metal ist diese Band viel zu flott und so müsste man das Schaffen von Witchskull wohl als „Heavy Stoner Rock basierend auf Doom Metal“ bezeichnen. 
Die drei Australier haben mit The Vast Electric Dark 2015 und Coven´s Will 2018 nun schon zweimal richtig gut vorgelegt und jedes Mal kräftig an Fanbasis dazu gewonnen. Nachdem ich durch die Dame auf dem Cover etwas irritiert einen Sängerwechsel vermutete, wird nach wenigen Momenten klar, dass Witchskull auch auf A Driftwood Cross 100% ihrer musikalischen Linie treu geblieben sind und Marcus De Pasquale auch weiterhin die Vocals gibt. Stilistisch werden immer noch brachiale, größtenteils schnelle Kompositionen, aufgelockert mit langsamen ultra-schweren Passagen, geboten.

So beginnt Black Cathedral hippiemäßig beschwingt und wechselt im letzten Drittel zu lupenreinem Doom. Ganz anders das folgenden Baphomet´s Child, dass konstant wie eine Dampfmaschine durchzieht. This Silent Place ist etwas filigraner und es wird klar, dass es zumindest im Mix Änderungen gegenüber dem Vorgängeralbum gibt. Zum Video kommt ihr HIER. Der Gesang ist auf A Driftwood Cross wesentlich präsenter und steht gleichberechtigt in einer Linie mit Gitarren und Bass, die auf Coven´s Will teilweise die Vocals brachial an die Wand drückten.
Doomig entwickelt sich The Red Altar, das anfangs durch ein simples Bassriff dominiert wird, dem sich Gesang und Gitarre unterordnen, bevor der Song in den letzten zwei Minuten wunderbar musikalisch eskaliert.
Ähnlich mit einem Tempowechsel durchzogen ist Dresden bevor March Of Winter wie ein Berserker losstampft und uns am Ende mit einem wunderschönen Gitarrensolo verwöhnt. Die Trommeln symbolisieren ein kurzes Aufmarschieren und dann tobt die Band mit Nero Order los, das ihr HIER anhören könnt. Wer nach drei Minuten glaubt, dass schon alles gesagt ist, der irrt, denn die Band nimmt das Tempo neu auf und spielt sich in Ekstase, wobei Marcus gegen den Soundwall klagend anschreit. Meisterlich – hoffentlich schaffen es Witchskull nach Corona endlich zu uns nach Europa und dann will ich genau dieses Stück auf den Brettern sehen und hören!

Das Finale steht mit A Driftwood Cross an. Wie ein Koloss schwankt der Song vorwärts, das Gitarrensolo klingt wie das unheilvolle, tiefe Heulen eines verletzten Tiers und schließlich bäumt sich der Song noch einmal auf, bevor er im Dunkel verschwindet.


Mein Fazit:
Das Album klingt wie aus einem Guss, zeigt aber spätestens beim zweiten Hören seine unterschiedlichen Facetten. Der hervorstechende Übersong ist auf dem Album nicht auszumachen,
aber das ist vielleicht der einzige kleine Makel und jammern auf allerhöchstem Niveau. Obwohl viele als musikalische Basis Black Sabbath ansprechen, sind diese nur noch als Urväter auszumachen, denn zu brachial, dicht und eigenständig kommt das Album rüber. Als Vergleich, in dieser musikalischen Qualität, fallen mir aktuell lediglich Kadavar und mit Abstrichen Acid Mammoth ein. Von mir eine 8,5 / 10

Line Up
Marcus De Pasquale – Gesang und Gitarre
Tony McMahon – Bass
Joel Green – Schlagzeug

Tracklist
01. Black Cathedrals
02. Baphomet�s Child
03. This Silent Place
04. The Red Altar
05. Dresden
06. March Of Winter
07. Nero Order
08. A Driftwood Cross

Links
Facebook Witchskull
Bandcamp Witchskull
Webseite Witchskull

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