Wiegedood – There’s Always Blood At The End Of The Road – Album Review
Wiegedood – There’s Always Blood At The End Of The Road
Herkunft: Belgien
Release: 14.01.2021
Label: Century Media Records
Dauer: 44:30
Genre: Black Metal
Aus dem kreativen Dunstkreis der Church of Ra entsprungen, hielten die borstigen Belgier mit Ihrer mächtigen Trilogie De doden hebben hed goed von 2015 – 2018 den Black Metal Underground mächtig auf Trab. Das talentierte Trio hat sich mit ihren harschen Melodien und der garstigen Atmosphäre einen Namen in der Szene gemacht.
Die Zeit der Pandemie hat Wiegedood genutzt und einen würdigen Nachfolger für die Trilogie zu kreiert. There´s always blood at the end of the road soll nach Ansicht der Band bis jetzt ihr aggressivstes Album sein, ein Spiegel der letzten zwei Jahre.
Was soll ich sagen, dieses Album ist musikalischer Wahnsinn. Es beginnt mit unkontrollierter Wut und endet im rasenden Chaos. Die kranken Schreie der vorherigen Alben, sind noch heftiger geworden und schleichen direkt unter die Hautzellen, wo sie ein unbehagliches Gefühl auslösen. Der vertonte Irrsinn, beginnt mit dem Black Metal Inferno FN Scar 16, welches dich mit seiner unbändigen Energie und dem rohen Sound komplett an die Wand nagelt. HIER gehts zur Hörprobe!
Die paranoiden Gitarrenmelodien rauben mir den Verstand, so eindringend und präsent ist es. In nichts nach steht die nächste Nummer: And In Old Salamano´s Room The Dog Whimpered´Softly – rastlose Riffs, wechselnde Gitarrenharmonien und ein irrwitziges Tempo, lassen den Song wie einen Besuch in einer Psychiatrie wirken.
Ruhige Momente und kleine künstlerische Verschnaufpause gibt sich das Trio nicht. Getrieben von Ihrer Leidenschaft für extreme Musik, lassen sich es auch nicht nehmen, angenehme Melodien einzubauen. Until is not ist der klassische der Prototyp hier. Markanter Black Metal mit majestätischen Tonfolgen. Genialer Track, der schon in Dauerrotation bei mir läuft.
Das ganze Album ist so roh und ungeschliffen, wie ein Betonklotz, der in die Scheibe eines Ladens für glattgebügelte Männermode geworfen wird. Künstlerisch besonders hervorzuheben ist das Stück Now Will Always Be. Hier steckt viel Liebe zum Detail drin. Der Song schafft es, dich mit tranceartigen Gitarrenklängen und dem begleitenden Runengesang in einen Hypnosezustand zu versetzen. Theft and Begging liefert den Beweis, wie sehr diese Band musikalisch den Spirit des rohen Black Metals aufleben lässt, ohne dies hinter Schminke, Kapuzen und mysteriösen Geschichten zu verstecken. Diesen Jungs geht es nur darum, die Musik sprechen zu lassen und den Klischees abzudanken.
Fazit
There´s always blood at the end of the road ist ein böses Meisterwerk und trotz aller rauer Aggressivität gespickt mit musikalischen Überraschungen. Wiegedood haben sich meiner Meinung nach noch einmal gegenüber den Vorgängern weiterentwickelt und Ihren Stil noch eigenständiger gemacht. Das Album ist ein Musterbeispiel für intensiven Black Metal, der den Zorn der Welt in sich trägt. Dieses Monument der schwarzen Energie erhält von mir angemessene 9,5 / 10
Line Up
Levy Seynaeve – Gitarre & Gesang
Gilles Demolder – Gitarre
Wim Coppers – Schlagzeug
Tracklist
01. FN SCAR 16
02. And In Old Salamano’s Room, The Dog Whimpered Softly
03. Noblesse Oblige Richesse Oblige
04. Until It Is Not
05. Now Will Always Be
06. Wade
07. Nuages
08. Theft And Begging
09. Carousel
Links
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