White Dog – White Dog – Album Review
White Dog – White Dog
Herkunft: USA
Release: 25.09.2020
Label: Rise Above Records / Cargo
Dauer: 38:36
Genre: Classic Rock
“Woran ich mich so erinnere, ist, dass wir in einer kleinen, an einem Fluss gelegenen Stadt namens San Marcos, Texas, begannen und es müsste so um 2015 gewesen sein.“ (sic!)
Mit diesen Worten heißt die Biografie von White Dog einen willkommen, wenn man sich auf die Suche nach den Menschen hinter dem Sound des gleichnamigen Albums, das am 25.09.20 via Rise Above Records releast wurde, macht.
Es geht dann jedoch natürlich schon noch genauer und detailreicher. Denn die Band um Fronter Joe Sterling begann ihren musikalischen Eroberungstrip tatsächlich vom Wohnzimmer aus. Die Freunde, die sich als Studenten bereits kennenlernten, mieteten zwei Häuser in derselben Straße an und begannen Musik zu machen.
White Dog starten ihren musikalischen Werdegang vom Wohnzimmer aus
Ganz nach ihren Vorbildern der early 1970s erwarten den geneigten Hörer auf White Dog rund 38 Minuten psychedelischen Rock. Wobei die Bezeichnung des psychedelischen Rock dieser Band nicht gerecht wird. Soviel sei vorweg genommen: Den Hörer erwartet weit mehr als schnöden Black Sabbath Gedenk – Rock.
Den Beginn macht Sawtooth, das mit einem schön psychedelisch angehauchten Intro eröffnet wird. Das Thema des Songs erinnert ein wenig an Jimmi Hendrix himself und ich bin vom ersten Moment an begeistert von Joe Sterlings Stimme, die dem Song einen besonderen Touch gibt. Doch es ist nicht nur der Gesang, sondern das jeden Neoproggy ansprechende progressive Gitarrenthema, das ich sehr mag und das mich fesselt.
„I want your Black Powder, baby…“
Neugierig bin ich spätestens nach Black Powder, das so auf jedem Original aus den 1970ern bestehen hätte können, welche 1970s Einflüsse mir sonst noch auf dem Album begegnen. „…uhhh yeah,..i want your black powder baby…“ hallt noch immer in meinem Kopf. Eingängige Hooks können sie, die Jungs! Bravo!
Lanterns dürfte nun wirklich jeden Black Sabbath Fan begeistern. Macht selbst HIER den Vergleich. Klasse melodisch mit eingängiger Hook und sauberen Gitarrensolis. Snapdragon läutet die zweite Hälfte des Albums mit erneut wunderbar verspielter und klassischer Psychedelic Rock Note ein.
Ich bin spätestens bei Crystal Panther, das mit weniger Blues in der Note, jedoch mit super ansprechenden Gitarrensoli des Carl Amoss und rollendem Bass in die Band verliebt. Mit etwas Fantasie hört man die verschiedensten Ansätze aus dem Song. Das Intro könnte so auch bei einem Tina Turner Song stehen, das heftige Gitarrenriff hat eine Rock Attitüde, wie ich sie von Bands mit mächtig Rock Attitüde kenne.
Immer weniger Blues, immer mehr Eigenständigkeit
Generell wird das Album im Laufe der Spielzeit immer lebendiger und gibt dem Hörer die Möglichkeit, in den zusehends eigenständigen Sound von White Dog einzusteigen. Abandon Ship ist mit knapp dreieinhalb Minuten zwar der kürzeste Song des Albums, jedoch keineswegs der so called unbedeutendste, schlägt er doch eine wunderbare Brücke zu den folgenden beiden Songs Pale Horse, eine wunderbar langsame Rocknummer und Verus Cultus, das regelrecht progressiv endet.
Fazit
White Dog erfinden zwar nicht das Rad der Psychedelic Rock Bands der 2020er neu, sind jedoch herrlich frisch und experimentierfreudig. Sie bestechen durch einen überaus hervorragenden Sänger und liebevoll, technisch einwandfreie und ansprechende Gitarrenarbeit. Manch 1970s Größen könnten sich eine Scheibe abschneiden von der Kreativität der Jungs, die ich unbedingt mal live sehen möchte um mich dem Charisma der Band hinzugeben. Von mir eine liebevolle 8,5 / 10, denn ich höre von Jimmi Hendrix, über Credence Clearwater Revival bis Jim Morrison sehr viele große Einflüsse neu interpretiert.
Line Up
Joe Sterling – Gesang
Carl Amoss – Gitarre
Rex Pape – Bass
Clemente De Hoyos – Gitarre
John Amoss – Schlagzeug
Tracklist
01.Sawtooth
02.Black Powder
03.Lanterns
04.Snapdragon
05.Crystal Panther
06.Abandon Ship
07.Pale Horse
08.Verus Cultus
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