When Waves Collide – Chasm – Album Review
When Waves Collide – Chasm
Herkunft: Paris / Frankreich
Release: 23.04.2021
Label: Antigony Records
Dauer: 29:25
Genre: Postrock
When Waves Collide ist eine von Adrien, Romain, Andrea und Timothee in Paris gegründete Post Rock Band, die seit 2017 immer wieder von sich hören und bei Live Auftritten auch sehen macht.
Die Bandmember, die nicht nur geografisch, sondern auch musikalisch aus den verschiedensten Ecken kommen, haben mit When Waves Collide ihren kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden und releasen musikalisch sehr hochwertige Tracks. Auch beim mir vorliegenden Chasm erwarte ich neue Klangfarben und Texturen, die mich in eine andere Welt entführen.
Bereit für die musikalische Reise
Sie kommen von verschiedenen Orten und Einflüssen, die sich zu einer instrumentalen und musikalischen Reise zusammenfinden. Die Band ist immer auf der Suche nach neuen Klangfarben und Klangtexturen, um Sie in Landschaften zu entführen, die so weit wie die Natur und so rau wie Beton sind.
Das sechs Track Album mit rund einer halben Stunde Spielzeit kündigt sich durch die Band als eher bedrohlich an, sagen die Jungs doch über Chasm, dass es die Geschichte einer Zivilisation, die am Rande des Zusammenbruchs stehe, sei. „Menschliche Leere oder geologische Verwerfung, man fällt in alles hinein und hofft auf ein Zeichen. Wir folgen ihrer Reise durch die Lieder, fallen mit ihnen, überleben Kataklysmen, beten um Hilfe, deuten die Omen, bis wir am Ende des Weges stranden„.
Mit ‚The Fallen‘ auf Sturzflug mitten ins Album
Ich bin sehr gespannt und lasse mich mit dem Opener The Fallen auf die Geschichte ein. Erstaunlich leicht und beinahe heiter empfängt der Track den Hörer und man hat das Gefühl, unmittelbar in medias res zu sein. Jedoch schon in der Hälfte des Songs zieht das Tempo an und gewinnt an Dichte. ein großartiger Post Rock Opener! Der Track scheint vier Jahreszeiten zu beinhalten, oder so wie Gitarrist Adrien sagt, die Charaktere aller vier Bandmember. HIER gehts zum Video dazu.
Cataclysm startet ebenso vielversprechend wie der Vorgänger endete. Wunderbar melodiös, kompakt, kreativ, jedoch nicht vertrackt und mit wunderbarer Melodie gespickt, wird der Hörer auf fünf Minuten entführt. Die sphärischen Gitarren Riffs sind für mich ein mittlerweile ein Markenzeichen der Band.
Den Albumteiler markiert Dark Matter, ebenso melodiös, kraftvoll und ein wenig elitär. Hier treffen wahrlich Wellen aufeinander, wird der Track doch ein wenig elektronischer als das bisherige Album.
Wenn Chimären zu Songs werden
Bei Chimera ist Nomen tatsächlich auch Omen. Gleitet der Hörer sprichwörtlich sanft in den Track, durchlebt er doch eine Art Symbiose und vereint sich imaginär mit einem zweiten Individuum. Jedoch nicht fremd, sondern zu einer wunderbaren Homogenität verschmelzend.
Mit Omen neigt sich das Album, das übrigens von der Band selbst arrangiert und komponiert wurde, langsam dem Ende zu. Obwohl das Finale naht, scheint Omen der Höhepunkt des Albums zu sein. Noch mächtigere Arrangements, Instrumentalisierungen und Frasierungen. Hier ist mächtig viel los und ein großes Repertoire wird gezeigt. Jedenfalls mein absoluter Lieblingstrack von Chasm.
Mit dem rund zweiminütigen Outro Stranding strandet man keineswegs erschöpft an einem wunderlich warmen Ort, der einen dazu hinreißt, auf Replay zu drücken.
Fazit
Mit Chasm ist When Waves Collide ein wunderbar kurzweiliges Post Rock Album voller Komplexität, liebevoller Arrangements und Kreativität gelungen, das zeitlos jeden Plattenteller zieren wird. Dank sphärischer Riffs auch für Metalheads bestens geeignet.
Von mir gibt es hierfür 9 / 10
Line Up
Adrien Deurveilher
Andrea Gallo
Romain Fortané
Timothée Valentini
Tracklist
01. The Fallen
02. Cataclysm
03. Dark Matter
04. Chimera
05. Omen
06. Stranding
Links
Facebook When Waves Collide
Bandcamp When Waves Collide
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