We Sell the Dead – Black Sleep – Album Review
We Sell the Dead – Black Sleep
Herkunft: Schweden
Release: 21.02.2020
Label: earMUSIC
Dauer: 43:03
Genre: Heavy Metal / Hard Rock
Wir haben es schon angekündigt: die schwedische Heavy Metal Band Rund um Niclas Engelin (Engel, In Flames), Jonas Slättung (Drömriket) und Apollo Papathanasia (Firewind, Spiritual Beggars) bringen in wenigen Tagen ihr zweites Album nach dem großartigen Debüt Heaven is Full and Hell doesn’t want you. Die Rede ist von We Sell the Dead und der neuen Scheibe Black Sleep. Wie ich im Interview mit Niclas Engelin herausfand, ist es das erste Album, in dem sie sich tatsächlich als Band sahen. Und soviel vorweg: das hört man deutlich.
Die Band hat sich seit ihrer Gründung 2017 jedoch einer leichten Veränderung unterzogen. So stieg Ex-HIM Drummer Gas Lipstick wegen der geographischen Entfernung zur Band aus und wurde durch Engel-Kollegen Oscar Nilsson an den Drums ersetzt. Weiterhin bekam die Vierertruppe Verstärkung durch Neuzugang Petter Olsson am Keyboard.
In Black Sleep geht es rund um den ewigen Schlaf, dem Tod. Intention war, den Tod sowohl in seiner Finsternis als auch in einer beruhigenden Art darzustellen. Die Botschaft zu verbreiten, dass wir alle sterben, aber bis dahin diesen kurzen Augenblick der sich Leben nennt, zu genießen. Und mit einer vergleichbaren Melancholie steigt Black Sleep mit Caravan ein. Ruhige, klare Gitarrenklänge gepaart mit Papathanasias Stimme eröffnen die Platte ruhig und stimmen auf die Thematik ein, um dann von Engelins Riff in härtere Gefilde getrieben zu werden. Der erste Titel dient als wunderbarer Appetizer auf die kommenden 40 Minuten.
In Across the Water, der ersten Single-Auskopplung, darf zu Beginn Neuzugang Olsson mit einem schönen Einspieler den Titel beginnen, welcher durch E-Gitarre schließlich weitergeführt wird. Definitiv ein Titel mit Ohrwurm-Charakter und mit sehr melodischem Klang. Einer meiner persönlichen Favoriten des Albums. Der Titelsong Black Sleep sticht durch seinen stampfenden Beat gepaart mit leichten Doom-Riffs hervor, das fast ein wenig an Black Sabbath erinnert. Wer bisher noch nicht verstanden hat, wovon diese Scheibe handelt, sollte es spätestens jetzt merken. Mit Carved in Stone und dem anschließenden The Light folgt eine emotional geladene Balladen-Kombi, die einem Gänsehaut bereitet und jedem, der bereits den Verlust eines geliebten Menschen erleben musste, mindestens ein Tränchen herausdrückt. Geht es in Carved in Stone zwar noch etwas kräftiger zu mit scharfen Soli und kräftigen Riffs, wird es mit einer Akustikgitarre in The Light sehr ruhig, auch beim Hörer. Hier spielen die Lyrics und die Art, wie Papathanasias sie herüberbringt eine ganz besondere Rolle. Jedem, der hier die Vinyl-Edition gekauft hat sei im Anschluss die Pause beim Seitenwechsel zum Durchatmen vergönnt.
Aus jeglicher Lethargie wird man jedoch von Hour of the Wolf befreit. Es führt ein wieder in den gewohnten Klang von We Sell the Dead, den man von Anfang des Albums kennt und welcher sich deutlich vom Debütalbum abhebt. Es klingt definierter und gezielter als man es vom ersten Album kennt. Etwas doomiger geht es in River in Your Blood zu. Tiefe Bassklänge dominieren hier klar und treiben den Titel voran. Passend zu den Lyrics, die selbst zum vorankommen antreiben.
Im Stile des Albums führen Nightmare and Dream und das darauffolgende Scars in my Heart das Album fort. Es bleibt ein klassischer, nicht zu schneller aber auch nicht zu langsamer Hard Rock Sound mit klaren Gitarren-Soli und immer wieder kreativen Einfällen die die Titel auch innerhalb interessant halten und den Hörer wenig abdriften lassen. Leise im Hintergrund hören wäre eine Sünde.
Den Abschluss bildet schließlich Shallow Grave. Dem Gesamtkonzept des Albums würdig, ein in sich gekehrter, langsamer Titel, der nochmal alle Stärken von We Sell the Dead zusammenfasst. Papathanasias klarer Gesang, Engelins Gespür für melodische Soli, bedeutungsvolle Lyrics und einem großartigen Zusammenspiel von Bass, Drums und Klavier.
Fazit:
Was soll ich sagen? Ich liebe We Sell the Dead und denke, wir werden in Zukunft sicher noch häufig von den Jungs aus Schweden hören. Die Band hat sich mit Black Sleep gefunden. Die Songs sind in sich individuell und kreativ, halten sich aber in ihrem Genre und verlieren dabei nie den Faden. Das Gesamtkonzept von Black Sleep stimmt einfach und ich gebe eine klare Empfehlung: 10/10!
Line Up
Apollo Papathanasias – Gesang
Niclas Engelin – Gitarre
Jonas Slättung – Bass
Petter Olsson – Keyboard
Oscar Nilsson – Drums
Tracklist
01 – Caravan (5:08)
02 – Across the Water (3:41)
03 – Black Sleep (4:21)
04 – Carved in Stone (3:49)
05 – The Light (3:02)
06 – Hour of the Wolf (4:11)
07 – River in Your Blood (4:46)
08 – Nightmare and Dream (3:56)
09 – Scars in my Heart (3:19)
10 – Shallow Grave (6:50)
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