Wazzara – Cycles – Album Review
Wazzara – Cycles
Herkunft: Schweiz
Release: 31.10.2021
Label: Eigenproduktion
Dauer: 43:23
Genre: Moongaze / Post Metal
Wazzara war ursprünglich das Soloprojekt der Musikerin Barbara Brawand, das sich im Laufe der Zeit aber zu einer vollständigen Band entwickelt hat. Nach einer ersten EP erblickt nun das erste Vollzeitalbum Cycles das Licht der Welt.
Die Band selbst beschreibt ihren Stil übrigens als Moongaze. Warum? Dieser Begriff spielt einerseits auf die Shoegaze und Blackgaze Einflüsse der Schweizer an, andererseits ist der Mond ein starkes Leitmotiv in den Texten von Wazzara. Es geht darin, kurz gesagt, um den ewigen Kreislauf der Natur und die Ansicht, dass jedes Ende immer auch ein Neuanfang ist. Musikalisch untermauert werden diese Botschaften von einem Mix aus Genres, der am ehesten als Post Metal bezeichnet werden kann – oder eben als Moongaze.
Zwischen den Mondphasen
Für eine Eigenproduktion ist Cycles überraschend klar und stimmig produziert. Die Instrumentalfraktion erschafft in jedem Song neue Klanglandschaften, über denen stets der Gesang von Barbara Brawand thront und das Geschehen bestimmt. Die Sängerin kann übrigens sowohl klar singen als auch growlen.
Wazzara versuchen mit ihrer Musik offensichtlich, unterschiedliche Ansätze unter einen Hut zu bringen. Der Song Obsidian Skies ist ein gutes Beispiel dafür. Das Lied bewegt sich nämlich irgendwo zwischen den Stilen von Cellar Darling, Alcest und Cult of Luna. Neugierige können sich das Video zum Song HIER ansehen.
Reise, Reise
Prinzipiell befindet sich auf Cycles kein einziger Durchhänger, aber auch kein Hit. Die Songs sind durchdacht und strukturell einwandfrei arrangiert, wobei jedoch die Instrumentalfraktion stellenweise zu sehr vom Gesang dominiert wird. Darunter leidet die Atmosphäre leider etwas, von der ein Genre wie Post Metal aber nun einmal lebt.
Neben den eigenen Songs haben Wazzara auch ein Cover aufs Album gepackt, und zwar Wolf Moon von Type O Negative. Wer das Original kennt, wird diese Tributversion bestimmt spannend finden, denn die Schweizer haben dem Lied ihren ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Chapeau!
Nach dem abschließenden und sehr starken Ancestral Bonds ist der Trip beendet und der geneigte Hörer muss sich wieder in der echten Welt einfinden. Denn Cycles stellt genau das dar: Eine Reise von der Realität hinauf zum Mond, an der vor allem verträumte Metal-Fans Gefallen finden dürften.
Fazit
Wazzara liefern auf ihrem Debütalbum Cycles verträumten Post Metal für Mondsüchtige. Die Band sitzt dabei klar zwischen den Stühlen und man darf gespannt sein, wohin sich ihr „Moongaze“ Sound noch entwickeln wird. Bis dahin 7 / 10
Line Up
Barbara Brawand – Gesang, Gitarre
Mäsi Stettler – Gitarre
George Necola – Bass
Andrei Jumugă – Schlagzeug
Tracklist
01. Solanum
02. mænic
03. Inwards
04. Obsidian Skies
05. Antares
06. Fissures
07. Wolf Moon (Type O Negative Tribut)
08. Ancestral Bonds
Links
Facebook Wazzara
Instagram Wazzara
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Ylva de Lune – I
Interview – Moonspell, Nachgefragt bei Pedro Paixão
Kolumne – Soundmagnet Samstag – NachtAltar