Wayfarer – A Romance With Violence – Album Review
Wayfarer – A Romance With Violence
Herkunft: USA
Release: 16.10.2020
Label: Profound Lore Records
Dauer: 45:00
Genre: Black Metal / Post Black Metal / Americana
Aufgenommen inmitten der Pandemie von Pete DeBoer, gemixt von Colin Marston und gemastert von V. Santura, erscheint am 16.10.2020 das neue Wayfarer Album A Romance With Violence.
Ein Abgesang auf die Mythen des Wilden Westen, bei dem wir mitgenommen werden auf eine musikalische Expedition über den Tellerrand des Black Metals hinaus in die Regionen von Künstlern wie Sixteen Horsepower und Jay Munly, aber auch dem Schaffen von Ennio Morricone/Sergio Leone. Die sieben Songs behandeln thematisch die weite Prärie und erzählen von Helden, Mördern und der untergehenden Sonne einer romantisierten Ära, sowie vom Schatten, den diese auf die heutige Welt geworfen hat.
Wilder Westen und kalter Norden
Das Album beginnt mit Klavierklängen, die direkt aus einem Saloon stammen könnten. Das zentrale Thema und Konzept der Platte ist auch unschwer am blutroten Cover mit Dampflokomotive und zeitgenössischer Fotografie zu erkennen. The Crimson Rider (Gallows Frontier Act I) ist dann aber dennoch kein Country-Stück, sondern ein wirklich feines und episches zehnminütiges Melodic Black Metal Epos, mit sehr viel Abwechslung in Riffing und in der Rhythmik. Blastbeat-Stürme wechseln sich ab mit melancholischen Akustik-Zwischenparts, sodass man sich auch immer ein wenig an Agalloch oder Panopticon erinnert. The Iron Horse (Gallows Frontier Act II) ist etwas kürzer, dafür atmet es aber einige Dissection-Vibes, was die kalten Gitarrenmelodien angeht, ein gelungener Anschluss an den ersten Akt.
Black Metal meets Americana
Fire & Gold beginnt mit einem tollen langsamen Akustik-Intro, das richtig Spannung aufbaut. Klarer warmer Gesang mit viel Hall erhebt sich über den Gitarren, der gesamte Song ist wirklich ein Stück zum Träumen und um in Melancholie zu versinken. Mit Masquerade Of The Gunslingers tönt es wieder black metallisch aus den Boxen.
Wayfarer schaffen es wirklich, packende Rhythmen zu schreiben. Zwischendurch wird auch immer mal die ein oder andere Blastbeat-Passage ausgepackt. Akustische Zwischenspiele mit Trommelrhythmen halten die Spannung und Abwechslung aufrecht, ein Highlight des Albums. Intermission ist ein Zwischenspiel im Americana Stil, das leise und getragen in den finalen Song überleitet.
Vaudeville ist das epische Finale und beginnt mit an Stammesklänge gemahnenden Trommeln und etwas, das wie klackernde Knochen klingt. Das Gitarrenriff danach bleibt direkt im Kopf hängen und zieht den Hörer hypnotisch in seinen Bann. Es folgen akustische Americana-Gitarren. Der ganze Song ist extrem atmosphärisch, man hat sofort die immense Weite des amerikanischen Westens vor Augen. Die Abwechslung aus Growls und klaren Gesangspassagen passt auch perfekt.
Fazit
Wayfarers neues Werk ist wirklich ein spannendes und abwechslungsreiches Album geworden, auf dem es viel zu entdecken gibt, mit interessanter Thematik, ergreifenden Melodien, packenden Rhythmen, verspielten Americana-Parts und variablem Gesang. Für Fans von Agalloch und Panopticon auf jeden Fall zu empfehlen! Von mir gibt es eine 8,5 / 10.
Line Up
Shane McCarthy – Gesang, Gitarre
Joe Strong-Truscelli – Gitarre
James Hansen – Bass, Gesang
Isaac Faulk – Schlagzeug
Tracklist
01. The Curtain Pulls Back
02. The Crimson Rider (Gallows Frontier, Act I)
03. The Iron Horse (Gallows Frontier, Act II)
04. Fire & Gold
05. Masquerade Of The Gunslingers
06. Intermisson
07. Vaudeville
Links
Facebook Wayfarer
Bandcamp Wayfarer
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