Vulture Lord – Desecration Rite – Album Review
Vulture Lord – Desecration Rite
Herkunft: Norwegen
Release: 20.06.2021
Label: Odium Records
Dauer: 38:19
Genre: Black Metal / Thrash Metal
Gut Ding braucht Weile; dachten sich Vulture Lord vermutlich. Denn zwischen ihrem Debütalbum und dem neuesten, zweiten Vollzeitalbum Desecration Rite sind 18 Jahre ins Land gezogen.
Sämtliche Songs auf dem neuen Album stammen noch aus der Feder von Nefas, dem 2012 verstorbenen Gitarristen von Vulture Lord und Urgehal. Die anderen und neuen Bandmitglieder sind in nicht weniger bekannten Combos aktiv, beispielsweise Carpathian Forest, Beastcraft und Endezzma. Wer diese Namen kennt, weiß bereits was ihn erwartet: Rauer und thrashiger Black Metal aus dem Underground und für den Underground.
Voll auf die Zwölf
Einen sanften Einstieg kann man hier natürlich nicht erwarten, sodass nach einem kurzen Intro in bester, schwarzmetallischer Manier drauflos geprügelt wird. Während Bloodboud Militia dahin rast, wird in Stillborn Messiah das Tempo zeitweise ein wenig gedrosselt. Dadurch wirkt der Song vielschichtiger, was auch an den schreienden Gitarrensoli in der zweiten Hälfte liegt. Das Video dazu findest du HIER.
The Vulture Lord drosselt das Tempo noch einmal ein wenig und hebt dafür den Thrash Metal-Anteil am Sound etwas an. Die Nummer groovt stark dahin, bis in Diabolical Intervention wieder aufs Gaspedal getreten wird.
Raserei mit Spannungsbögen
Vulture Lord beherrschen es recht gut, zwischen treibenden, hasserfüllten Passagen und gemächlicherem, aber niemals langsamem Tempo hin und her zu wechseln. Dabei werden genug knackige Gitarrenriffs eingestreut, sodass dabei auch immer etwas im Ohr hängen bleibt. Beneficial Martyrdom ist ein gutes Beispiel dafür, denn das Lied vereint nordische Raserei perfekt mit Thrash-Riffs und griffigen Hooklines. Eine der besten Nummern der Scheibe.
Das abschließende Perverting The Bible klingt hingegen beinahe schon episch, was an dem langsamen und vertrackten Aufbau des Songs liegt. Hier wird konstant das Tempo gesteigert, bis wiederum der growlend-fauchende Gesang einsetzt und uns kalte Aggression entgegen schreit. Ein gelungener Rausschmeißer, der das Album als Gesamtes noch einmal etwas runder wirken lässt.
Fazit
Vulture Lord bleiben auch auf Desecration Rite ganz klar im nordischen Underground verhaftet. Dabei trägt die Band aber dennoch keine Scheuklappen und wirkt gerade deswegen sehr authentisch. Wer thrashigen Black Metal mag oder allgemein ein Faible für den rauen, ursprünglichen Sound der 1990er Jahre hat, sollte hier unbedingt reinhören. Dafür gibt’s 8 / 10.
Line Up
Kat Ghil Northgrove – Gesang
Malphas – Gitarre
Enzifer – Gitarre
Hella – Bass
Blackthorn – Schlagzeug
Tracklist
01 Glorification of the Dethronation
02. Bloodbound Militia
03. Stillborn Messiah
04. The Vulture Lord
05. Diabolical Intervention
06. Prepare the Coffin
07. Beneficial Martyrdom
08. Burning the Kingdom of God
09. Perverting the Bible
Links
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