Voivod – Synchro Anarchy – Album Review
Voivod – Synchro Anarchy
Herkunft: Kanada
Release: 11.02.2022
Label: Century Media Records
Dauer: 48:01
Genre: Progressive Metal / Cyber Metal
Fast 40 Jahre haben die Cyber-Progressive Metaller Voivod aus dem schönen Kanada schon auf dem Buckel. 2018 hatten die Veteranen und Pioniere des Cyber Metals mit The Wake international ihren größten Erfolg gefeiert. In der Tat steckte in diesem Album für mich alles drin, was diese Band im Laufe ihrer Karriere ausgemacht hatte. Stillstand und Gleichheit sind nicht Ding der Kanadier.
Vielmehr blicken die Urmitglieder Sänger Snake und Schlagzeuger Michel auf ihr geniales Schaffen zurück und anstatt auf taugliche Massenware zu setzen, bleiben sie ihrem virtuosen Stil treu und strotzen nur so vor lauter Kreativität. Ein Vorbild für Bands, die nur ihre Musik in den Vordergrund stellen möchten. Ein neues Kapitel wird jetzt mit Ihrem 15.Studioalbum geöffnet und es gibt mal wieder eine Menge zu entdecken.
Ein neues Kapitel in der Ära Voivod
Zuerst einmal muss ich sagen, Snakes schneidender Gesang hört sich nochmal um einiges geschmeidiger an und die Songs bekommen somit eine gewisse Rundung, die für mich bei früheren Alben der Band gefehlt hatte. In Sachen musikalischer Progressivität bleibt das Level von The Wake. Laut Band wird es sogar mit dem Opener Paranormalium fortgeführt. Es beginnt mit einer Gitarrenmelodie aus dem Fade Out des letzten Songs und setzt somit eine Brücke. Im Song versprühen disharmonische Gitarrenriffs und exquisite Bassläufe einen ganz wohligen Charme und vermitteln eine frische Energie.
In die gleiche proglastige Kerbe und mit leichten Porcupine Tree-Vibes schlägt der Titeltrack Synchro Anarchy. HIER gehts zur Hörprobe. Wieder pumpt eine waghalsige Bassline einem das Blut aus den Adern und der cheesige Refrain hat schon Band ungewöhnlichen Ohrwurm-Charakter. Klasse Song!
Die Sabberfetzen aus den Lechzen muss ich mir beim nächsten Track wischen. Planet Eaters ist ein kleines Meisterwerk geworden. Prog Metal, komplex und trotzdem nachvollziehbar für das leichte Gemüt. Der Refrain fräst sich zum Schluss hin, erbarmungslos in meinen Kopf. Auffällig ist, dass mit weniger elektrischen Effekten gespielt wird. Der Sound der Platte wirkt somit viel erdiger, ohne jedoch den Out-of-Space Touch zu verlieren.
Wer das nicht kauft, ist nicht proggy genug!
Ich könnte schon jetzt aufhören zu schreiben, weil alleine die ersten drei Songs ausreichen um eine klare Kaufempfehlung für das Album auszusprechen. Kaufen, ihr Progverrückten! Bei Nichtkauf würdet ihr dann wohl so großartige Stücke wie Sleeves off verpassen und somit eine der eingängigsten Nummern in der Bandgeschichte.
Aber auch Holographics Thinking besticht durch eine stimmige Hookline und genialen Tonfolgen. Hier klingt Snake fast wie Ozzy und es hört sich richtig gut an. Ein wahres Album Highlight!
Zum Ende hin wird musikalisch noch ordentlich aufgetischt, allerdings hinken die Tracks Quest for Nothing und Memory Failure dem Album ein wenig hinterher. Würde ich aber unter meckern auf hohem Niveau bezeichnen. Soundtechnisch spielt das Album in der ersten Liga und lässt allen Instrumenten ihren Raum.
Fazit
Voivod können mich vor allem mit der überragenden ersten Hälfte von Synchro Anarchy auf ihre Seite der progressiven Macht ziehen. Nach 40 Jahren ist die Band komplett im Prog-Sektor angekommen und muss in einem Atemzug mit Porcupine Tree genannt werden. Das Album ist eine gesunde Mischung aus erstklassig-verspieltem Prog und einer klassischer Metal Schlagseite und erhält von mir 8,5 / 10
Line Up
Denis “Snake” Bélanger – Gesang
Daniel “Chewy” Mongrain – Gitarre
Dominic “Rocky” Laroche – Bass
Michel “Away” Langevin – Schlagzeug
Tracklist
01. Paranormalium
02. Synchro Anarchy
03. Planet Eaters
04. Mind Clock
05. Sleeves Off
06. Holographic Thinking
07. The World Today
08. Quest For Nothing
09. Memory Failure
Links
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Instagram Voivod
Webseite Voivod
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