Vögel – Ómstríð – Reissue Review
Vögel – Ómstríð
Herkunft: Island
Release: 02.09.2022
Label: Wormholedeath
Dauer: 01:00:23
Genre: Progressive Metal / Black Metal
Über vielen musikalischen Projekten aus Island schwebt oft ein schwer zu fassender Geist, bestehend aus nordischer Mythologie und düsteren Klanglandschaften, die sich in der großen Einsamkeit des kühlen Nordens wie ein Schleier über Seen, Wälder, Steppen und Eiswüsten legt.
Vögel aus Reykjavík sind eine jener Bands im Metal Spektrum, die differenziert gespielten Progressive Metal mit düsteren, seelenvollen Black Metal Komponenten versehen. So war dann das 2019er Debütwerk Ómstríð auch ein eindrucksvolles Werk in der nicht unbedingt dünn besiedelten Prog Metal Szene. Eben jenes Debütwerk wird nun von Wormholedeath neu aufgelegt und bereitet damit den Weg für einen bald folgenden Nachfolger.
Düster, dicht und voller Melancholie
Der Titel des Album, der übersetzt umgangssprachlich so etwas wie dissonant bedeutet, erklärt auf mehrfacher Ebene das Konzept des Album. Zum einen haben wir es musikalisch mit dissonanten, krummtaktigen Rhythmen zu tun, die von spährischen Gitarrenlinien und tiefen Riffs begleitet werden. Dazu passt der für mitteleuropäische Ohren sperrig wirkende isländische Gesang, der zudem guttural eingesungen wird. Hier und nur hier wird die Grenze zum Black Metal überschritten. Der Track Lægð dürfte mit seiner delikaten Rhythmusarbeit und Djent-artigen Gitarrenstakkatos überzeugen, wie ihr HIER hören könnt.
Ein Album mit und über mentalen Tiefen
Zum anderen spielt das Album textlich auf psychische und mentale Dissonanzen an. Das Leben im großen, weiten Nichts mit langen und kalten Wintern kann so manche Seele schon besonders herausfordern.
Das Reissue ist eine reine Wiederveröffentlichung digital oder auf CD ohne Bonustracks oder klangliche Veränderungen. Gerade letztere sind auch kaum nötig. Denn das Album klingt knackig und transparent in jeder Ecke. Fans von Progressive Metal mit kryptischen Texten und einem Gesang, der wie Donnerhall aus dem Himmel herabzusteigen scheint, dürfen sich an dem Erstling von Vögel erfreuen und gespannt darauf warten, was das offenbar bevorstehende zweite Werk zu bieten haben wird.
Fazit
Das erste Album Ómstríð ist eher an Progressive Metal denn an Black Metal Fans gerichtet. Die Songstrukturen sind dynamisch und dicht zugleich. Dieses Album sollte keinesfalls unentdeckt bleiben. Ein Diamant im Nordic Prog Metal Subgenre.
Line Up
Arnar Ástvaldsson – Bass, Gesang
Arnar Snævar Eggertsson – Schlagzeug
Finnur Þór Helgason – Gitarren
Sindri Snær Thorlacius – Gitarren, Gesang
Tracklist
01. Heltekinn
02. Lægð
03. Djöfullinn sjálfur
04. Tvífarinn
05. Mér líður svo illa
06. Snákarnir dvelja, Strákarnir kvelja
07. Móðan mikla
08. Andlitið auða
09. Glötun
10. Vonleysa
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