Vicious Rumors – Celebration Decay – Album Review
Vicious Rumors – Celebration Decay
Herkunft: San Francisco / USA
Release: 21.08.2020
Label: Steamhammer / SPV
Dauer: Power Metal
Genre: 46:52
Vicious Rumors gehören, mit über 40 Jahren Bandgeschichte, schon zu den Dinosauriern des US-Metal. In solch einer langen Zeitspanne kommt alles zusammen, was das Leben an positiven und auch negativen Überraschungen bereit hält: Götteralben, der tragische Unfall von Frontmann Carl Albert, diverse Besetzungswechsel und musikalische Wiederauferstehung. Was in Erinnerung der Fans besteht, das sind die prägenden Alben bis Word Of Mouth 1994 und ein stetiges gutes Abliefern seit dem Release von Warball im Jahre 2006.
Also hüpfte mein Herz vor Freude, als die Nachricht eines neuen Albums durch die Medien ging. Mit Neugier und auch ein wenig Scheu vor dem Neuen machte ich mich an Celebration Decay.
Alte Recken und frisches Blut
Beim Blick auf die Besetzungsliste zeigt sich, dass neben den alten Haudegen Geoff Thorpe und Larry Howe auch mehrere neue Musiker ihren Studioeinstand geben. Die Position des Leadsängers hat Nick Courtney übernommen und Gunnar Dügrey verstärkt an der Gitarre das Bandgeschehen. Beide waren auch schon live auf der Digital Dictator-Tour zu erleben. Nicht unter den Tisch fallen lassen darf man, dass Greg Christian von Testament als Gast kräftig in den Bass greifen durfte. Allerdings ist Robin Utbult, der bis 2019 bei Air Raid zupfte, wohl schon als fester Mann am Bass in die Familie aufgenommen worden.
Aufstieg oder Stagnation?
Der Opener Celebration Decay gibt uns eine Minute Zeit, uns mental auf das neue Album einzustimmen. Es erfolgt ein schon klassischer Einstieg mit Sirene, getragenen Riffs und dann stürmt die Kavallerie mit gezücktem Riff los. Vicious Rumors lassen es so hart und heftig krachen, dass ich den Opener schon mehr im Bereich des Thrash als im Bereich des Power Metal sehe.
Auch beim folgenden Pulse Of The Dead wird nicht zurückgesteckt. Etwas mehr im Midtempobereich als der Opener, aber genauso riffbetont liefert Nick Courtney hier eine für mich noch bessere Gesangsleistung ab. Einen eigenen Höreindruck könnt ihr HIER gewinnen.
Den Erwartungen, nach gutem US-Power Metal mit treibenden Riffs, groovenden Basslinien und Gesang mit spitzen Schreien, werden die beiden nächsten Tracks gerecht. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Cody Green sowohl bei Any Last Words und auch bei späterem Long Way Home als Gastmusiker seinen Beitrag mit Solos leistete.
Es gibt doch noch Überraschungen
Das erste erstaunte Aufhorchen gibt es bei Darkness Divine. Deutet der Anfang auf eine epische Ballade hin, so baut sich der Song mehr und mehr auf, bevor es am Ende richtig heftig zur Sache geht. Beide folgenden Tracks, Long Way Home und Cold Blooded, haben es, nach dieser gelungenen musikalischen Überraschung, schwer mitzuhalten und qualitativ noch eine Schippe drauf zu packen.
Erst das flotte Death Eternal bringt uns zurück auf Topniveau. Musikalisch klingt es schon ein bisschen nach Rob Halford und Judas Priest, was aber nicht die schlechteste Referenz ist. Die Gitarrenarbeit und die perfekten Soli machen Spaß und HIER gibt es die Nummer zum Luftgitarre spielen.
Den Abschluss des Albums bilden das kurze und mit kehliger Stimme gesungene Collision Course Disaster und das, zwischen stampfenden und galoppierenden Passagen wechselnde, Masquerade Of Good Intentions.
Fazit
Ein durchweg gutes Album, wenn man sich auf die Stimme von Nick Courtney einlässt. Highlights sind die harten, schnellen Brocken zu Beginn, das außergewöhnliche Darkness Divine und die nochmalige musikalische Steigerung am Ende. Die Tracks dazwischen muss man sich erarbeiten, da diese erst nach mehrmaligen Durchläufen hängen bleiben.
Das Album verdient den Daumen hoch und bekommt 7,5 / 10.
Line Up
Nick Courtney – Gesang
Geoff Thorpe – Gitarre
Gunnar Dügrey – Gitarre
Robin Utbult – Bass
Larry Howe – Schlagzeug
Gastmusiker:
Greg Christian – Bass
Cody Green – Gitarre
Tracklist
01. Celebration Decay
02. Pulse Of The Dead
03. Arrival Of Desolation
04. Any Last Words
05. Asylum Of Blood
06. Darkness Divine
07. Long Way Home
08. Cold Blooded
09. Death Eternal
10. Collision Course Disaster
11. Masquerade Of Good Intentions
Links
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Webseite Vicious Rumors
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