Vesta – Odyssey – Album Review
Vesta – Odyssey
Herkunft: Viareggio / Italien
Release: 16.10.2020
Label: Argonauta Records
Dauer: 37:34:29
Genre: Post Rock / Psychedelic Metal
An richtig gutem Rock- und Metalmaterial aus Italien mangelt es nun wirklich nicht. Und Vesta aus dem toskanischen Viareggio zeigten bereits mit ihrem 2017er Debütalbum, dass auch der Nachschub gesichert ist.
Nun bekommen wir den Zweitling Odyssey zu Gehör, und glücklicherweise ist das Trio auch auf eben diesem mit ihrem qualitativ hochwertigen und rein instrumentalen Postrock zugegen.
Typischer Genrevertreter
Typische Postrock Riffs und knochentrockende Rhythmusarbeit bilden das Fundament für diesen ausgedehnten Trip. Bereits der Opener Elohim, HIER das Video, ist voller Energie und kann mit seiner Struktur, den Gitarrensoli, die nicht von dieser Welt stammen sowie grundsolider Rhythmusarbeit voll überzeugen und lädt zu einer Fahrt ein, die mitnichten eine Odyssee sein wird.
Keine Odyssey, eine angenehme Reise
Vielmehr haben wir es hier mit äußerst logisch aufgebauten Klanggebilden zu tun, die hervorragend schlüssig miteinander verknüpft sind. Vesta bezeichnen sich und ihre musikalische Einheit als perfektes Dreieck, was sehr gut durch das Coverartwork wiedergegebenen wird, aber auch durch die Musik selbst, die wunderbar präsent und angenehm postrockig ins Gehör gehen.
Vergleiche zu Toundra, Long Distance Calling oder auch Gaffa Ghandi bieten sich hier deutlich an, und Vesta stellen sich auf eine Stufe mit eben diesen. Die Atmosphäre ist stimmig, und diese macht einen guten Postrock aus. Die Abwechslung zwischen den Titeln ist eher begrenzt, der Sound ist sehr homogen und für Fans absolut überzeugend. Langweilig wird es hier zu keiner Minute.
Abwechslung und Homogenität
Nach dem mit angenehmer Harmonik gesegnetem Tumae galoppiert Breach gut los und zeigt, dass diese Reise auch durchaus holprig sein kann und man sich anschnallen sollte. Temple präsentiert sich als Stoner Rock mit Blueskadenzen, ist mit acht Minuten der längste Song auf dieser Platte und zeigt typisch, dass man stilistisch zwischen Stoner, Postrock und fast schon hynoptischem Ambient Metal variieren kann.
Für mich einer der besten Songs auf dieser Platte, auch wegen der hervorragenden Gitarren Soloarbeit. Supernova gibt sich sphärischer als bereits gehörtes, zeigt zunächst eine eher elektronische Seite und präsentiert sich im weiteren Verlauf recht typisch für Odyssey. Das abschließende Cerere rattert hynoptisch mit phantastischer Gitarre und beschließt das Album sehr passend.
Fazit
Vesta können mich mit ihrem zweiten Longplayer Odyssey voll überzeugen. Solider Postrock mit Metal Elementen im Stoner Rock Gewand, spannend gespielt und in Rhythmus und Melodik abwechlungsreich genug. Der Sound ist sehr homogen, Gesang vermisst man an keiner Stelle, und das Trio wird dem eigenen Anspruch, einen reichhaltigen psychedelischen Trip zu liefern, absolut gerecht. Eine klare Empfehlung meinerseits mit einer 8 / 10.
Line Up
Giacomo Cerri – Gitarren und Synthesizer
Sandro Marchi – Schlagzeug
Lorenzo Iannazzone – Bass und Synthesizer
Tracklist
01.Elohim
02.Tumæ
03.Breach
04.Juno
05.Borealis
06.Temple
07.Supernova
08.Cerere
Links
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