Velvet Viper – Nothing Compares To Metal – Album Review
Velvet Viper – Nothing Compares To Metal
Herkunft: Deutschland
Release: 21.07.2023
Label: Massacre Records
Dauer: 01:05:51 CD / 49:01 LP
Genre: Heavy Metal
Das Motto des Albums und die Grundhaltung von Velvet Viper werden schon mit dem Titel Nothing Compares To Metal manifestiert. Der Vierer lässt in dieser Richtung auch nichts anbrennen und so hören wir vom ersten Ton an, dass sie diese Aussage durchaus ernst meinen und musikalisch umgesetzt haben.
So gibt es auf dem sechsten Album keine Experimente, sondern kleine Überraschungen und durchgehend Wohlklingendes für die Ohren des Heavy Metal Süchtigen.
Auftakt mit Ohrwurm
Der Opener Nothing Compares To Metal ist wirklich perfekt und macht ordentlich Dampf. Der Refrain verpasst uns einen dauerhaften Ohrwurm, den ihr euch gerne HIER im Lyricvideo abholen könnt. Soundtechnisch überzeugt das Album von Beginn an. Alle Instrumente werden sauber präsentiert und klingen differenziert. Dazu erklingt die seit Jahren vertraute, unveränderte Stimme von Jutta Weinhold.
Velvet Viper machen es sich nicht leicht und ziehen alle Register. So ist ja ein Album in erster Linie für den privaten Hörgenuss daheim, doch auch an das Livefeeling wurde gedacht. Die zweite Nummer Invisible Danger kommt leichtfüßig daher und besitzt einen schönen Mitsingrefrain, was diesen Song wohl in die Live Setlist bringen dürfte. Dunkel und düster wird es bei Urd Wardande Skula. Ein sich windender, fast schon doomiger Song über die nordische Geschichte um Yggdrasil, den Weltenbaum.
Auf verschiedenen Pfaden zum Metal
Die drei Songs zu Beginn klingen alle nach Velvet Viper und sind trotzdem drei metallische Wege sich auszudrücken. So variabel geht es auf dem gesamten Album weiter. Das Programm klingt breit gefächert und wird vervollständigt von Lyrics, die aus den Bereichen Mystik, Sagenwelt und natürlich auch von menschlichen Emotionen handeln.
Mystisch geht es zum Beispiel bei Blood On The Moon mit Geschichten über Blutmond und Werwolf zu. Der Song ist vielschichtig, enthält geschickte Breaks und einen sich mit indianischem Heja eja Rufen einprägenden Backgroundchor. Dem gegenüber steht aber auch emotionales vertontes Stück wie Speak Truth To Power. Natürlich muss auch erwähnt werden, dass in jedem Song Holger Marx an der Gitarre ein Solopart bekommt. Das alles zusammen erzeugt traditionellen Heavy Metal wie wir ihn hören wollen.
Auf der Suche nach den Unterschieden
Nun stellt man fest, dass die digitale und die CD Variante des Albums elf Songs mit zirka 65 Minuten enthalten, während es aus Gründen der Spielzeit auf der LP nur acht Songs mit 49 Minuten sind. Da fragt man sich als Vinylfreund, ob die CD mit Liedern der zweiten Reihe aufgefüllt wurden.
Diesem Gedanken muss man sofort widersprechen, denn auf keinen der drei Kompositionen möchte man verzichten. Heroic Hearts ist zügig und melodiös. New World Child zockt locker und ist mit einem Mitsingrefrain und einem tiefsinnigen Text versehen.
Es kommt die Zeit Neuland zu betreten
Trotzdem es auf Nothing Compares To Metal musikalisch zu keinen Abwegen oder Versuchen das Genre zu verlassen kommt, haben sich Jutta und ihre Mitstreiter schlussendlich doch etwas getraut.
Mit Es kommt die Zeit gibt es eine Komposition mit deutschem Text. Ein Novum für die Band, aber eigentlich nichts Verwerfliches oder Ungewöhnliches in seiner Muttersprache zu singen. Aber im Heavy Metal ist da wohl wegen des vermeintlichen Mayhems und der englischsprachigen Tradition alles etwas starrer.
Hört man sich den intensiven und emotional ausgereiften Song an, dann gibt es keinen Grund nie wieder daran zu zweifeln einen Song auf deutsch zu singen. Da tut es also doppelt weh, dass Es kommt die Zeit nicht mit auf dem Vinyl ist. Vielleicht sollten wir doch besser zur CD greifen und die Plattenfirma sich noch einmal hinterfragen, warum die kurzweiligen elf Songs mit 65 Minuten nicht für eine Doppel-LP gut waren.
Fazit
Velvet Viper sind sich selber musikalisch treu und bieten auf Nothing Compares To Metal über einen Stunde ausschließlich Hochwertiges. Trotz dem der erste Teil des Albums besonders stark ist, möchte man auf keinen Song der zweiten Hälfte verzichten. Durch drei gelungene Stücke mehr dürfe für viele die vermeintlich unbeliebte CD hier zu einem Glücksbringer werden. 8,5 / 10
Line Up
Jutta Weinhold – Gesang
Micha Fromm – Schlagzeug
Holger Marx – Gitarre, Gesang
Johannes Horas Möllers – Bassgitarre, Gesang
Tracklist
01. Nothing Compares To Metal
02. Invisible Danger
03. Urd Wardande Skula
04. Blood On The Moon
05. Speak Truth To Power
06. Sorcerer’s Apprentice
07. Heroic Hearts (nur auf der CD)
08. Rise From The Fallen
09. The 4th Part
10. New World Child (nur auf der CD)
11. Es kommt die Zeit (nur auf der CD)
Links
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