Uncommon Evolution – Algid – ein großes Debut – Album Review
Uncommon Evolution – Algid
Herkunft: Montana USA
Release: 17.01.2020
Label: Argonauta Records
Dauer: 30:10
Genre: Hard Rock/Metal
Ich erinnere mich an jede noch so kleine Einzelheit des Morgens, an dem ich die Promo des Albums Algid der Band Uncommon Evolution in meinem Posteingang fand. Ich hatte jeden der fünf Songs nur kurz angespielt und war verliebt. So verliebt, dass ich dieses Album an all unseren nach Musik hungrigen Redakteuren vorbeischmuggelte und still und heimlich mit der Review begann. An dieser Stelle an mein Team: „Sorry Jungs, meins!“
Nun aber in medias res, oder für unsere deutschsprachigen Leser: Mittenrein in besten Hard Rock!
Den Beginn des Albums macht der rund sechs minütige Song Close to Toast. Eine jaulende Gitarre, ein träge peitschender Bass, ein schwer trabendes Drumming und eine markante Stimme. Was braucht es mehr, um mein Rock Herz höher schlagen zu lassen und meine Aufmerksamkeit zu bekommen? Genau, nicht nur Geplänkel, sondern auch Virtuosität der Gitarren. Und die liefert dieser Song ab rund der Hälfte. Schön langsam werden meine Ohren auf die musikalische Explosion vorbereitet, die der Song bringt. Ich kann nicht anders als mitzunicken und die Luftgitarre zu spielen, während ich die parallel die Bandinfo lese. Ahhhh,…hier hat Machine die Hände mit Recording, Mixing, Mastering und Co Produktion im Spiel. Diese Handschrift ist einzigartig und unverkennbar und riecht ein wenig nach Clutch.
Doch Ice Sphere als zweiter Song haut nicht schlagend in dieselbe Kerbe, beginnt er doch mit Sprecheinlage des Sängers Briar Gillund, der im Verlauf des mehr als sechsminütigen Hammersounds fordernd wird, ohne monoton zu sein. Yeah! So mag ich das! Die Gitarre meisterhaft eingesetzt um nach einem Break innerhalb des Songs zusammen mit den Drums, Bass und Gesang nur so in bester Metal Manier durchzutraben. Harder than Hickey lässt mir keine Verschnaufpause in meinem Airguitarplay, bedarf jedoch aufgrund der Tempiwechsel etwas mehr an Aufmerksamkeit und geht erst beim zweiten Hören so richtig ab!
Hansomly Stoned dröhnt dem Titel gerecht werdend, behäbig und schwer, ohne jedoch schleppend und dröhnend zu sein, schön psychedelisch aus den Boxen. Spätestens jetzt ist man im Uncommon Evolution Fieber und endgültig verknallt.
Lung Smudger als fünfter und letzter Song führt den Hörer süß auf das Ende des Albums zu; für Hard Rock fast lieblich reizend führt Rivier Riotto mit der Leadgitarre durch das ebenfalls mehr als sechsminütige epische Schlusswerk, das mich nochmal mit neuen Facetten der Band überrascht. Hatte ich erwähnt, wie ich facettenreich die einzelnen Songs sind?
Nun gut, Zeit für mein Fazit:
Wenn das musikalische Jahr so weiter geht, wie Uncommon Evolution es hier ankündigen, kann es nur ein außergewöhnlich gutes Jahr werden. Hier bekommt man fünf ereignisreiche Songs, die nicht zwingend eine Musikrichtung beschreiten, sondern viele einzelne Einflüsse vereinen. Für Liebhaber des Stoner / Hard Rock / Metal könnte dies ein Referenzwerk werden. Ich jedenfalls vergebe 9/10 aufgrund der Vielseitigkeit, Virtuosität, dem musikalischen Verständnis und dem Humor der Band, Musik zu machen.
Line Up:
Matt Niles – Drums
Dan Leroy – Bass
Rivier Riotto – Lead Gitarre
Briar Gillund – Gitarre und Gesang
Tracklist:
01. Close To Toast
02. Ice Sphere
03. Harder Than Hickery
04. Hansomly Stoned
05. Lung Smudger
Links:
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Argonauta Records