Uncanny – Shroomsday – Album Review
Uncanny – Shroomsday
Herkunft: Norwegen
Release: 19.04.2024
Label: Overhead Productions / Nordic Mission
Dauer: 39:42
Genre: Progressive Metal
Ein neues Metal,- oder Progressive Rock Projekt aus dem hohen Norden weiß eigentlich immer verstärktes Interesse zu wecken. Sei es durch Einfallsreichtum, intensive Atmosphäre oder technische Perfektion, oder einfach durch alles Genannte. In diese Kategorie fällt das norwegische Progressive Metal Trio Uncanny mit ihrem Debütwerk Shroomsday, das in allen erdenklichen physischen Formaten und auch rein digital neue Hörer finden möchte.
Und die wird es auch finden. Das instrumentale Trio hat sich auf die Fahnen geschrieben, Bekanntes zu liefern und trotzdem den Hörer auf die ein oder andere Art zu überraschen. Wie eine seitenverkehrte Kopie von irgendjemandem, die vertraut und gleichzeitig auf ungreifbare Art und Weise unbehaglich wirkt. Die seltsam verschleppten Rhythmen sowie Metriken, die das Werk in der Nähe des Djent vermuten lassen und die nur erahnen lassen, dass der Schlagzeuger offenbar Fan von Meshuggah ist. Auch die seligen King Crimson scheinen auf der Speisekarte zu stehen.
All das setzt schon einmal die Grundlage für eine Prog Metal Platte, die man so vorher noch nicht gehört hat. Jazzige, verträumte Gitarrenlinien gehören genau wie eine brachiale Bariton Gitarre zum Repertoire wie im abwechslungsreichen und crimsonesquen Music For The Faint Hearted, HIER ein Video dazu. Der Titeltsong Shroomsday galoppiert geradezu auf dem Bariton, während die Leadgitarre postrockige Stimmungen erzeugt. Dazu trägt Andreas Rotevatn noch ein paar schräge Posaunenklänge bei.
Abwechslungsreiche Progressive Metal Neulinge
Uncanny legen Wert auf dynamische Songstrukturen, kein Wunder dass die Band so gut als Support zum Dillinger Escape Plan passten. Wer hier mal live reinhören möchte, sollte sich zumindest die Liveversion des Opener Uncut zu Gemüte führen, die HIER zu finden ist. Hier paaren sich wahrlich Sounds, die nicht von dieser Welt sind mit einer sehr weltlich rustikalen Rhythmusarbeit. Von der Länge her im Bereich zwischen fünf und sieben Minuten, ist 5 Mile der längste der vertretenen Songs.
Hier steuert der Schlagzeuger Andreas Oltedal noch ein paar Metalcore Vocals bei, die eine gefühlte Nähe zu Meshuggah noch näher bringen lässt. Nach all der Abwechslung und teilweise brachialer Power schließt At Least We Didn’t Try die Platte ruhig mit allerlei Gitarrengezupfe und Samples ab.
Fazit
Erneut weiß ein Debüt Prog Werk aus dem hohen Norden in vollstem Maße zu überzeugen. Uncanny liefern Shroomsday ein Meisterwerk ab, das qualitativ zu Meshuggah, Dillinger Escape Plan und all den Djent Größen aufschließen kann. 10 / 10
Line Up
Andreas Oltedal – Schlagzeug
Torkil Rødvand – Bariton, Bassgitarre
Rikard Sjånes – Gitarre
Tracklist
01. Uncut
02. Noobjax
03. Circadian Rhythm
04. Music For The Faint Hearted
05. Shroomsday
06. Pseudade
07. 5 Mile
08. At Least We Didn’t Try
Links
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