Ulveblod – Omnia Mors Aequat – Vertonter Albtraum – Album Review

Ulveblod – Omnia Mors Aequat
Herkunft:
Niederlande
Release:
17.04.2020
Label: Consouling Sounds
Dauer:
41:54
Genre:
Industrial / Noise /Avantgarde / Black Metal


Nach dem letztjährigen traurigen Ableben von Michiel Eikenaar (Sänger/Hauptkomponist von Nihill und Dodecahedron) verfiel Gitarrist Vitriol (Gitarrist von Nihill) in tiefe Trauer und meldet sich jetzt mit einem wahnwitzigen Projekt (mit Session Musiker) zurück, welches auf dem diesjährigen RoadburnFestival uraufgeführt werden sollte. Leider kam der Auftritt von Ulveblod nicht zustande, da auch das Roadburn heuer der Corona Krise zum Opfer fiel. Unter dem Titel Omnia Mors Aequat übersetzt „Der Tod macht alle gleich“, führt uns der Holländer in die Abgründe der Seelentiefe und durch einen hypnotischen Albtraum.

Asynchrone Rhythmen, verzweifelte Schreie/Sprechgesang kombiniert mit industrieller Kälte lassen einen erschaudern. Es kommt mir so vor, als kanalisiere Vitriol seine Albträume, Ängste und Wut in die Songs. Jeder Track steht für sich selber und ist eine wiederholende Schleife von hypnotischen Riffs in verzerrter Optik. Für das personifizierte Chaos stehen insbesondere die Songs In the Shadow of Sephirah Keter oder das am Wahn grenzte Purified by Fire, Seven Heads and Ten Horns verzichtet komplett auf Melodie und zelebriert die Zerstörung mit kalter gespenstischer Atmospähre. Der eingängigste Song, wenn man überhaupt davon sprechen kann, ist das doomig stampfende Chaosophy. Der Albtraum endet mit dem niemals aufhörenden 21 minütigen The Dying Wound of God.


Mein Fazit:
Wer auf melodische Harmonien aus dem Traumland steht, sollte hier Abstand nehmen. Vitriol hat meiner Meinung nach mit Ulveblod eine Möglichkeit gefunden, wie er den Tod von Michiel verarbeiten kann. Die Intensität der Songs ist greifbar und durch die industriellen verzerrten Sounds kann man die negativen Gefühle förmlich spüren. Einer Live Performance könnte ich ebenfalls sehr viel abgewinnen. Auch wenn ich eher selten in diesem Subgenre des Black Metals verkehre, hat der Holländer bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen und ich vergebe eine respektvolle 8/10.

Line Up
Alle Instrumente – Vitriol

Tracklist
Seven Heads and Ten Horns
Purified by Fire
In the Shadow of Sephirah Keter
Chaosophy
The Dying Wound of God

Link
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