Ultima Grace – Ultima Grace – Album Review

Ultima Grace – Ultima Grace
Herkunft:
Japan, Schweden
Release:
09.09.2022
Label: Frontiers Music srl
Dauer:
01:04:45
Genre:
Power Metal


Ultima Grace-BandUltima Grace ist ein relativ neues Power Metal Projekt der japanischen Keyboarderin Yuhki, die auch bei den Bands Galneryus und Alhambra tätig ist. Das selbstbetitelte Debütalbum ist in Japan bereits im März 2022 erschienen und nun folgt die Veröffentlichung in Europa.

Hierzulande ist vor allem Sängerin Anette Olzon bekannt, die bei dem Projekt hinterm Mikro steht. Auf dem Debütalbum erwartet uns jedenfalls über eine Stunde treibenden Power Metal. Mit anderen Worten: Epische Melodien bestimmen das Geschehen, begleitet von Gitarrenlinien sowie Gesangszeilen mit Ohrwurmcharakter.

Mehr von allem

Für westliche Ohren mag sich das Songwriting zunächst etwas überfordernd anhören, was vor allem an der konstant hohen emotionalen Dichte, der treibenden Rhythmusfraktion und den durchgehend präsenten Keyboard-Klängen liegt. Anette Olzon macht dabei wie gewohnt einen guten Job und zeigt ihre stimmliche Bandbreite, aber auch die anderen Musiker verstehen ihr Handwerk.

Der große Unterschied zwischen europäischem und japanischem Power Metal wird jedenfalls schon nach den ersten paar Songs deutlich. Während hierzulande auch mal ruhigere und ausladende Passagen sowie eine atmosphärisch-besinnliche Grundstimmung der Epicness dieses Genres gegenüber gestellt werden, lautet das Motto im fernen Osten: Mehr von allem! Mehr Melodien, mehr Pathos-geladene Texte, mehr Keyboard-Teppiche, aber viel weniger Pausen dafür, die Musik einfach in Ruhe auf sich wirken zu lassen.

Starke Melodien

Insgesamt haben die elf Songs auf dem Album allesamt eine dezente Musical-Schlagseite. Das bedeutet: Ultima Grace wollen uns in jedem Lied etwas sagen, was mitunter etwas anstrengend wirken kann – je nach Tagesverfassung. Der vorab veröffentliche Track Cry for the Rain ist ein gutes Beispiel für den beschriebenen Sound, denn hier wird die Aufmerksamkeit des Hörers gefordert und – ganz wichtig – eine Geschichte erzählt. Du findest den Song HIER.

Als Hörer ist man dadurch einerseits gut unterhalten. Andererseits bleibt aber auch nur wenig in den Gehörgängen hängen, was bei den im Grunde starken Melodien etwas schade ist. Selbst dezentere Nummern wie Ripples oder das abschließende Requiem strotzen nämlich noch vor Pathos und Energie. Diese Wertung mag kulturellen oder sonst wie gearteten Differenzen geschuldet sein, allerdings stellt sich bei einem kompletten Hördurchgang das Gefühl der Übersättigung ein.

Wenn man die Songs einzeln betrachtet, gibt es allerdings einige Perlen zu entdecken. Powers Of North And East ist beispielsweise astreiner, treibender Power Metal mit Ohrwurm-Gesangspassagen und The Lost eine melodische Rock-Nummer mit hohem Aufmunterungsfaktor.


Fazit
Ultima Grace zeigen auf ihrem selbst betitelten Debüt, dass sie ihr Genre verstanden haben und das kleine Power Metal Einmaleins spielerisch beherrschen. Wer kein eingefleischter Genre-Enthusiast ist, wird von der vollen Breitseite an Melodien und Pathos aber möglicherweise ein wenig erschlagen.
7 / 10.

Line Up
Yuhki – Keyboards, Hammondorgel
Anette Olzon – Gesang
Toshihiro Kajihara – Gitarre
Atsushi Hasegawa – Bass
Hideki Harasawa – Schlagzeug

Tracklist
01. A Legend Begins
02. Getting On With Life
03. Cry For The Rain
04. Powers Of North And East
05. Beguile The Night
06. Ripples
07. Rise
08. Night Hunt
09. Double Caution
10. The Lost
11. Requiem

Links
Facebook Yuhki
Instagram Ultima Grace
Twitter Ultima Grace


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