Ufomammut – Fenice – Album Review

Ufomammut – Fenice
Herkunft:
Italien
Release:
06.05.2022
Label:
Neurot Recordings
Dauer: 38:20
Genre:
Stoner Rock / Psychedelic Rock


Foto Credit: Francesca De Franceschi Manzoni

Ufomammut sind mit ihren über 20 Jahren Bandgeschichte schon richtig alte Hasen im Stoner Kosmos. Nach ihrem Start 1999 und hat es die Band mit Fenice mittlerweile auf Album Nummer zehn geschafft.

Bei all dieser Konstanz gibt es aber auch einen Wechsel zu vermelden. Das Ur-Mitglied Vita hat die Band und das Schlagzeug zurückgelassen. Seit dem spüren Ufomammut den Drang nach Neuem und Kreativem und deshalb bringt sich Levre seit letztem Jahr als Drummer und Soundgestalter mit ein. Nach eigener Aussage hatte die Band vorher das Gefühl sich zu Verkomplizieren und sich auf der Suche nach neuen konstruktiven Wegen zu verrennen.

Fenice bedeutet Phoenix

Aus der Asche möchten die drei Italiener neu auferstehen. Die sechs Kompositionen auf Fenice sollen deshalb nicht für sich alleine stehen, sondern in ihrer Gesamtheit, im Fluss, betrachtet werden. Doch ganz so dramatisch sind die angekündigten Umwälzungen zum Glück nicht. Das Konzept von elektronisch erzeugten psychedelische Sounds, die sich mit Gitarrenwänden mischen und von hintergründigen Gesangslinien und gemurmelten Fragmenten begleitet werden, besteht noch immer.

Versucht man die Geschichte der Wiedergeburt des Phoenix nachzuvollziehen, so beginnt alles beim instrumentalen Duat im Glühen, Knistern bevor das Feuer auflodert und mit lautem Getöse der Vogel seine Schwingen öffnet. Sphärische Töne und Undefinierbares aus der Soundsamplekiste bringt uns Kepherer, das nahtlos zu Psychostasia, dem ersten klassischen Song mit Gesang, übergeht. Der Song startet mit Keyboardteppichen und hat anfangs etwas ruhiges in sich, was aber schnell in dynamische, später brachiale Riffgewitter ausartet. Der Song kann HIER angehört werden.

Massiv, groß, schroff

So lautet das Motto für den zweiten Teil des Albums. Zwar ist Metamorphoenix nur eine Komposition anschwellender und pulsierender Sounds, aber die Instrumente bringen sich immer mehr ein und explodieren in einem Monster namens Pyramind. Der Song könnte aufgrund seiner brachialen, harten und doomigen Riffs auch gerne Gigant oder Monolit heißen. Pyramind steht wie eine Pyramide und bläst das Hirn durch. Es verfällt in kosmische Weite und wächst erneut zu gigantischer Intensität, wovon ihr euch HIER überzeugen könnt.

Wer jetzt auf einen entspannten Ausklang bei Empyros hofft, wird brachial überrollt. Die letzten drei Minuten des Albums gehören hypnotischen Riffwiederholungen unterlegt mit psychedelischen Soundfeldern. Der Song entschwindet abrupt mit elektronischem Wabern. Etwas ratlos lässt mich der letzte Track nach all der Energie zurück. Die gehörte, angestaute und schlussendlich freigelassene Brachialität ruft in mir nach Versöhnung oder einer Lösung, doch da kommt nichts mehr. Beeindruckt von der Kompromisslosigkeit, doch auch leer und ratlos bleibe ich zurück.


Fazit
Ufomammut zeichnen auf Fenice eine Entwicklung vom kosmisch sphärischen Beginn hin zum harten brachialen Ende. Trotz aller Qualität und sind das kosmische Psychostasia und doomige Pyramind mit Abstand die beiden Überkompositionen des Albums. Deshalb gibt es hier 7,5 / 10

Line Up
Poia – Gitarre, Synthesizer, Soundeffekte
Urlo – Bass, Synthesizer, Soundeffekte, Gesang
Levre – Schlagzeug, Soundeffekte

Tracklist
01. Duat
02. Kepherer
03. Psychostasia
04. Metamorphoenix
05. Pyramind
06. Empyros

Links
Facebook Ufomammut
Instagram Ufomammut
Webseite Ufomammut


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Acid Mammoth – Caravan
Interview – 
Spiral Skies, Nachgefragt bei Frida
Spilt EP Review – Heavy Psych Sounds – Doom Sessions Vol.1 – Conan & Deadsmoke

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 2 Average: 5]