Tymo – The Art of A Maniac – Album Review

Tymo – The Art of A Maniac
Herkunft:
Edmonton / Canada
Release: 
05.02.2022
Label:
Independent
Dauer: 
32:01
Genre:
Progressive Thrash Metal 


Foto Credit: Dana Zuk

Dass der Thrash-Metal der 1980er noch lange nicht tot ist, sondern in einer anderen, neuen, progressiveren Art im neuen Jahrtausend weiterlebt, haben Bands wie Toxic Holocaust oder Municipal Waste längst bewiesen. Doch Ausnahmen gibt es immer: So will die kanadische Band Tymo laut eigener Aussage den Thrash-Stil ihrer Helden aus den 1980ern mit eigenen, frischen Ideen vermischen und so einen völlig individuellen Stil hervorbringen.

Nun bringen die Jungs aus Edmonton ihr lang ersehntes zweites Album The Art Of A Maniac auf den Markt, in dem sie es schaffen, Fragmente des 1980er-Thrash in die Gegenwart bringen.

Straight in die 1980s – Whiplash, baby!

Das Quartett um den Sänger Tim Tymo, der die Band zunächst als Soloprojekt gestartet hatte, beginnt das Album direkt mit dem Instrumentalsong Tymonicide, der an großartige Instrumentalsongs wie Into the Lungs of Hell von Megadeth erinnert, und sofort zeigt, dass die Band, weiß, mit Rhythmus und Rhytmuswechseln umzugehen und so perfekt zu Sanity Clause überleitet. Dort fällt zunächst der sehr starke Gesang auf, der immer wieder zwischen Screaming und sogar Growling wechselt und im gesamten Album nichts an Stärke verliert, sondern konstant mächtig bleibt.

Und so bleibt es auch im Rest des Albums: Tymo spielen speedigen, thrashigen, schnellen Metal, der immer wieder durch eingebaute, einzigartige Soli umrahmt wird und durch Riffs im Kopf bleibt und zum Headbangen anregt. Die Songs sind zwar größtenteils recht kurz, doch überzeugen trotzdem eben durch diese Fülle musikalischer Qualität. Während man dieses Album durchhört, kommen dem Zuhörer zahlreiche Vergleiche in den Kopf, wie Exodus, Destruction oder auch Tankard.

Doch es gibt auch anders aufgebaute Songs. So hat Age of Deception, das, so die Band, durch Jazzgitarrenstunden des Gitarristen Nick Schwartz entstanden ist, einen langsameren Beginn mit einem starken Fokus auf den Bass und startet danach direkt mit starkem Gruppengesang aller Mitglieder. Auch War Beneath The Skull hat einen ähnlichen Beginn, der durch das Zusammenspiel von Schlagzeug mit Bass glänzt. Generell erhält der Bass auf diesem Album erstaunlich viel Platz für Soli, was die Songs qualitativ nochmals aufwertet.

Vielfältigkeit, die seinesgleichen sucht

Lyrisch ist dieses Album so vielfältig, wie kaum ein anderes. Mentale Probleme und Drogenmissbrauch werden sowohl thematisiert, als auch die Auswirkungen von Social-Media auf unsere Gesellschaft. Aber auch skurrile Themen werden aufgegriffen: So geht es in Mars Attacks zum Beispiel um die Alien-Invasion im gleichnamigen Comic/Film und bei Estrogenocide übernehmen die Frauen die Welt und versklaven die übrig gebliebenen Männer. Auch Themen aus der Serie Rick & Morty werden in einigen Songs besungen.


Fazit
Tymo
schaffen es insgesamt also auf The Art Of A Maniac, Riffs voller Härte des 1980er-Thrash mit eigenen, modernen Mitteln und genialen Soli zu verbinden, und können dadurch sowohl Fans von Oldschool-Veteranen wie Megadeth oder Exodus, als auch jüngere Fans von progressiverem Metal überzeugen. Für mich ein erstes Highlight 2022, und daher 9 / 10

Line Up 
Tracklist
01. Tymonicide
02. Sanity Clause 
03. Mars Attacks 
04. Estrogenocide 
05. Age Of Deception 
06. The Roy Parson Project 
07. War Beneath The Skull 
08. The Art Of A Maniac 
09. Alcoholocaust 
Japanese Edition Only Tracks:
10. Killer Krom (Green Room Rehearsal 2021)
11. Mars Attacks (Green Room Rehearsal 2021)

Links
Webseite Tymo
Facebook Tymo


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