Twilight Force / Seven Spires / Silver Bullet – Winter Wonder Tour 2023 – 05.02.2023, Backstage München – Live Review

Winter Wonder Tour
Veranstaltung:
05.02.2023, Backstage München
Bands: Twilight Force / Seven Spires / Silver Bullet
Herkunft:
Schweden / USA / Finnland
Ticket:
25€
Genre: Power Metal, Gothic Metal, Heavy Metal 


Kurz nach Veröffentlichung ihres neuen Mörderalbums At The Heart Of Wintervale begaben sich die Abenteurer von Twilight Force auf die nächste große Reise. Dabei legten sie auch einen Stop im Münchner Backstage ein. Verstärkung in Person von Seven Spires und Silver Bullet versprach dabei schon am Flyer beste Unterhaltung.

Und alle Erwartungen, die man so an die Veranstaltung haben konnte, wurden von Beginn weg bestens erfüllt. Saalbeleuchtung aus, mysteriöses blaues Bühnenlicht an und erstmal ein bombastisches Intro gefüllt mit Chören und Synthesizern durch die Halle jagen. Funktioniert eigentlich immer – so auch hier.

Nahtlos stürmten die Mannen von Silver Bullet, welche ebenfalls ihren neuesten Release Shadowfall im Gepäck dabei hatten, die Bühne und nahmen mit ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz den Saal aus dem Stand für sich ein. Hier lässt sich auch bereits sagen, dass der Sound – obwohl das Backstage eigentlich anmutet wie ein übergroßer Schiffscontainer – bereits beim Opener sensationell gut war! Von der musikalischen Richtung her ebenfalls sehr gut gewählt, brachte die Band auch den gewissen Hauch von Fancyness und Happy Metal mit. Dieser konnte schonmal gut auf den Headliner einstimmen. Neben dem wahrlich großartigen Auftritt sei noch zu erwähnen, dass die Band den restlichen Abend beim Merch Stand verbracht, selbst ihr Merch verkauft, mit den Leuten geredet, Autogramme gegeben und die ganze Runde sich bei jedem einzelnen Käufer persönlich bedankt hat. Sowas macht eine Band nahbar und gibt massiv Sympathiepunkte.


Seven Spires als zweite Band hätte sich bestimmt auch dankbarere Aufgaben aussuchen können als den mittleren Slot. Wer so einen Opener hinstellt, muss im Anschluss einfach liefern. Für diejenigen, die ausschließlich für ihre Dosis an Diabetes verursachendem Zucker Metal vor Ort waren, dürfte die Band vielleicht ein Kulturschock gewesen sein. Das war aber weder der Leistung der Band, noch der Stimmung in der Halle irgendwie abträglich. Mit ihrer doch recht interessanten Mischung aus Prog und Melodeath, gepaart mit der einer kraftvollen und souveränen gesanglichen Leistung – sowohl gegrowlt als auch clean – haben auch die US Amerikaner das Publikum mitgerissen. Musikalisch ebenfalls auf ganz hohem Niveau, was unweigerlich dazu führt, dass die Stage Performance zur vorigen Band etwas abgefallen ist. Aber wer so spielt kann nebenbei eben keine Saltos schlagen.


Last but not Least, der Headliner Twilight Force, auf den alle gewartet haben. Und es war auf jeden Fall ein mehr als würdiger Headliner. Blödeleien am laufenden Stück, interaktive Elemente mit dem Publikum. Ein aufblasbarer grüner Drache, der während Flight Of The Sapphire Dragon einen knapp fünfminütigen Crowdsurf hingelegt hat oder ein kurzes Zwischenspiel über die verlorene Gesangsstimme. Und einen falschen Trank, der das ganze noch schlimmer gemacht hat. Nebenbei noch einiges an Herumgehampel ergibt zusammengefasst ein fantastisches Konzert mit ganz viel Spaß. Ein kleiner Aussetzer bei einem Solo – wobei ich nicht sicher bin, wie vielen das überhaupt aufgefallen ist – schmälert den Gesamteindruck gar nicht.

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich ein Konzertbesuch für jede der drei an diesem Abend anwesenden Bands lohnt. Mich wird man bei zukünftigen Touren auf jeden Fall wieder vor Ort erleben. Budapest, Hannover, Berlin, Prag und Hamburg stehen noch auf dem Tourplan: Eure Chance!


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Twilight Force – At The Heart Of Wintervale
Interview – Seven Spires – Nachgefragt bei Adrienne Cowan
Album Review – Planeswalker – Tales Of Magic

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