Turtle Skull – Monoliths – Album Review
Turtle Skull – Monoliths
Herkunft: Australien
Release: 28.08.20
Label: Art As Catharsis / Kozmik Artifactz
Dauer: 55:20
Genre: Psychedelic Rock
Zwei Jahre nach ihrem Debüt legen Turtle Skull mit Monoliths ein neues Album vor. Die Botschaft der Australier ist klar und einfach: „This record is about […] the pure joy of creation. We are very happy to share it with you.“
Zudem verneigen die Musiker sich mit diesem Album vor den Ureinwohnern ihres Landes und empfehlen ihren Hörern, alle Ablenkungen zu beseitigen und das Werk im Ganzen anzuhören. Ich habe den Ratschlag befolgt, die Scheibe aufgelegt und bin ganz tief eingetaucht in den „Flower Doom“, wie die Combo ihre Musik selbst bezeichnet.
Psych from a land down under
Leaves eröffnet das Album mit Percussion-Klängen, hypnotischem Gesang und gutem, alten Fuzz-Sound. Im Laufe der Nummer entfalten sich träumerische Klanglandschaften im Stile von Pink Floyd und Konsorten. Der Opener ist ganz großes Kino und zeigt bereits, dass die Band Recht hat: Diese Musik muss man ohne Ablenkungen genießen.
Das folgende Rabbit klingt hingegen rockig und geerdet. Gewisse Ähnlichkeiten mit Porcupine Tree tun sich hervor, wobei die verzerrten Gitarrenlinien weniger harsch klingen. Ein weiteres starkes Lied, das du HIER hören kannst. Heartless Machine ist wieder eine verträumtere Nummer, die sich großteils im mittleren Tempobereich bewegt und genauso hypnotisiert wie der Opener.
Why Do You Ask? ist eines der Highlights der Scheibe. Hier finden Turtle Skull exakt den richtigen Mix zwischen fesselndem Rock und psychedelischen Spielereien. Außerdem stellt die Band darin eine Frage, die wohl jedem schon einmal in den Sinn kam: „Why do you ask if you don’t have the time?“ Das Lied ist mein absoluter Anspieltipp, den du HIER findest.
Eine weitere provokante, aber ebenfalls nicht ganz abwegige Frage wird in Who Cares What You Think? gestellt. Die Gitarrenlinien klingen dabei, als stammten sie direkt aus den 1970er Jahren. Der Unterschied zu vielen Songs dieser Ära ist, dass hier die Spannung durchgehend gehalten wird. Song Nummer Sechs, Halycon, wirkt dagegen wie eine Verschnaufpause, aber leider auch wie ein Füller.
Apple Of Your Eye ist eine weitere, chillige Nummer, die sich zum Träumen und zum Schmusen eignet. Für den Hörgenuss alleine ist der Song aber etwas langatmig ausgefallen. Zusammengefasst fällt die Nummer zum Rest des Albums etwas ab. Das abschließende The Clock Strikes Forever stellt noch einmal den Rock-Anteil der Band in den Vordergrund. Gesang braucht es hier keinen, dafür gibt es einen treibenden Schlagzeugrhythmus und beste Psych-Gitarrenklänge. Leider hätte man sich etwa das letzte Drittel des Liedes sparen können, denn hier werden nur Noise-Töne fabriziert, die es nicht unbedingt gebraucht hätte.
Fazit
Monoliths ist ein gelungenes Psychedelic Rock Album. Gegen Ende geht etwas die Puste aus, die ersten fünf Songs aber sind einfach nur empfehlenswert. Turtle Skull verstehen ihr Handwerk, nur verheddern sie sich teilweise in ihren Song-Strukturen. Das ist aber alles Jammern auf hohem Niveau, Genre-Fans werden mit dem Album ihre Freude haben. Alle anderen werden das Werk zumindest zum Großteil genießen können. Dafür gibt es wohlverdiente 8 /10, denn die starken Songs sind – nunja – einfach richtig, richtig stark.
Line Up
Dean McLeod – Gitarre, Gesang
Julian Frese – Bass, Piano, Gesang
Charlie Gradon – Schlagzeug, Gesang
Tobia Blefari – Percussion
Dan Frizza – Synthies
Tracklist
01. Leaves
02. Rabbit
03. Heartless Machine
04. Why Do You Ask?
05. Who Cares What You Think?
06. Halcyon
07. Apple Of Your Eye
08. The Clock Strikes Forever
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