Tumba de Carne – Decatexis // Perpetuo Altar – Album Review
Tumba de Carne – Decatexis // Perpetuo Altar
Herkunft: Argentinien
Release: 24.09.2021
Label: Lavadome Productions
Dauer: 30:35
Genre: Death Metal / Grindcore
Südamerika war schon immer ein gutes Pflaster für Metal der etwas härteren Gangart. Tumba de Carne reihen sich mit ihrem Debütalbum Decatexis // Perpetuo Altar in diese lange, metallische Tradition ein. Dabei vermischen die fünf Argentinier aggressiven Grindcore und unterschiedliche Death Metal Spielarten zu einem fiesen Batzen aus Hass, Wut und Nihilismus.
„Die Erfahrung ist durchdringend. Es ist nicht nur ein Aufeinanderprallen von Momenten der Hoffnungslosigkeit, es gibt kathartische Momente, aber der Schmerz, die Dunkelheit, der Wahnsinn sind immer noch vorherrschend“, beschreibt die Band selbst ihren musikalischen Ansatz. Nun denn, Kopfhörer auf und frohen Mutes rein in die tiefschwarze Welt von Tumba de Carne.
Sind sie zu stark, bist du zu schwach
Die Band hat ihr Debüt übrigens selbst produziert und das Mastering wurde analog vorgenommen. Viel mehr Oldschool geht eigentlich nicht. Das Resultat ist ein ungeschliffener und intensiver Sound, der das Konzept der Argentinier noch einmal unterstreicht.
Die fünf Songs am Album wechseln zwischen Geknüppel und doomigen Passagen, wobei Sänger Matias Fontana knurrt, growlt und faucht, was das Zeug hält. Schöngeister müssen sich also woanders umsehen, denn hier werden keine Gefangenen gemacht oder gar melodische Spielereien eingegangen.
Vertonte Schizophrenie
Der Song Odian ist ein gutes Beispiel für den Ansatz der Argentinier. Nach einem langsamen Aufbau wechselt die Instrumentalfraktion in groovige Passagen, untermauert von Blastbeats und straighten Gitarrenriffs. Dazwischen gibt es immer wieder schräge Intermezzos, die dem Lied einen fast schon schizophrenen Anstrich verleihen. Du kannst dir die Nummer HIER auf Bandcamp anhören.
Die fünf Songs auf dem Album sind allesamt recht ähnlich gehalten. Man bekommt also geliefert, was die Band einem verspricht. Das erfordert Konzentration und eine gewisse Affinität mit diesem Genre, denn der Hörer wird direkt ins Geschehen geworfen, und zwar fast gänzlich ohne Melodiebögen, sanfte Übergänge oder sonstige Elemente, die einen Song ansonsten leichter nachvollziehbar und geistig leichter verarbeitbar machen.
Fazit
Tumba de Carne sind wie ein Maschinengewehr, das die Kernessenz des Extreme Metal geladen hat. Die Band zielt damit auf ihrem Debüt Decatexis // Perpetuo Altar direkt auf die Gehörgänge von Underground-Enthusiasten. Genau diese Zielgruppe sollte auch ein Ohr riskieren. Dafür gibt es nihilistisch-fröhliche 6 / 10, weil das Songwriting unterm Strich doch etwas ausgefallener sein könnte.
Line Up
Matias Fontana – Gesang
Ivo Bisceglia – Gitarre
Lucas Villalba – Gitarre
Nicolas Martínez – Bass
Mateo Cassullo – Schlagzeug
Tracklist
01. Errar
02. Herida
03. Odian
04. Ulcera
05. Ciego
Links
Facebook Tumba de Carne
Bandcamp Tumba de Carne
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