Trouble – Plastic Green Head – Re-Release – Album Review
Trouble – Plastic Green Head Re-Release
Herkunft: Chicago / USA
Release: 08.04.2022 – CD / 29.07.2022 – Vinyl
Label: Hammerheart Records
Dauer: 51:02
Genre: Doom Metal / Stoner Rock
Die Doom-Veteranen von Trouble sind fast jedem Metaller bekannt. Doch aufgrund der langen Bandgeschichte gibt es sehr unterschiedlich ausgerichtete Alben. Je nachdem wann der Hörer sich in Trouble verliebte, hat jeder einzelne so seine Lieblingsphase der Band. Die Älteren sind sicher in den 1980er Jahren mit ihren ersten drei Meisterwerken des Doom auf Metal Blade Records gestartet.
Die sich anschließende Phase mit einem Vertrag bei Def American Recordings gilt als die verkaufstechnisch erfolgreiche der Band. Mit Manic Frustration zeichnete sich aber auch ein Hinwendung zu weniger metallischen, wenn auch nicht gleich radiotauglichen Sounds ab. Trotzdem kann man die Alben Trouble und Manic Frustration schon mehr in Richtung des Stoner Rock stecken und als psychedelisch beeinflusste Phase der Band bezeichnen. Doch der Metalfraktion war die neue Mucke nicht hart genug und auch die aufkommenden Grungewelle fokussierte das Publikum schließlich in eine andere Richtungen.
Frust und Neuorientierung führen zu Kreativität
Nach dem Bruch mit Def American betraten Trouble drei Jahre später mit gehörigen Frust und befreit von Vorgaben und Erwartungen eines Plattenlabels wieder die Bildfläche. Plastic Green Head knallte damals gefühlt wie ein Aufrütteln aus den Boxen. Härtere Gitarren, Eric Wagners prägnanter, kreischender Gesang und eine hörbare Portion Frust machte dieses Album zu einem ganz besonderen Neustart.
Das Album besteht aus elf Songs. Die Doom- und Midtempo-Stampfer und melancholische Balladen wurden erstmals durch zwei Coverversionen ergänzt, die so wohl keiner vorher erwartet hätte. Zum einen wurde der Beatles Song Tomorrow Never Knows auf Trouble getrimmt, aber noch unerwarteter war die Version des Porpoise Song von The Monkeys der mich HIER komplett aus den Socken gehauen hat. Nicht nur, dass die Coverversion noch mehr Tiefe und Melancholie als das verkiffte Hippie-Original enthält, nein, auch das nach zweieinhalb Minuten einsetzende Gitarrenspiel von Bruce Franklin und Rick Wartell verpasst mir jedesmal eine komplette Gänsehaut.
Doch gerade die breite und großartige Mischung macht Plastic Green Head aus. Richtig harte Brocken wie der Titelsong, das schnelle Long Shadows Fall oder Opium Eater stehen neben dem todtraurigen Requiem oder ruhigeren Nummern wie Flowers, welches ihr HIER hören. Schwere Doom-Nummern wie The Eye vereinen sich auf dem Album mit psychodelischen Songs wie Till the End of Time.
Das Warten aufs Vinyl
In den 1990er Jahren setzte kaum noch jemand auf die gute alte Schallplatte. Deshalb erschien Plastic Green Head damals auch ausschließlich auf CD. Die erste Vinylauflage brauchte bis 2010 um via High Roller Records den Weg zu den Fans zu finden und war sehr schnell vergriffen, was automatisch zu unerträglichen Second Hand Preisen führte. Aber auch die alten CD-Auflagen konnten die aktuelle Nachfrage nicht mehr decken.
Hammerheart Records legen deshalb im April diesen Jahres das Album neu als CD auf. Das Vinyl wird dann ab Juli erhältlich sein. Das aktuelle Release wurde im Toneshed Studio aufpoliert und mit dem originalen Artwork versehen.
Fazit
Trouble haben mit Plastic Green Head einen Meilenstein geschaffen, der bis heute Bestand und nichts an Kraft verloren hat. Die musikalische Qualität und enthaltene Vielfalt machen es zu einem Klassiker, der in jeder guten Musiksammlung seinen Platz findet. Muss man kennen und sollte man haben.
Line Up
Eric Wagner – Gesang
Rick Wartell – Gitarre
Bruce Franklin – Gitarre
Ron Holzner – Bass
Jeff Olson – Schlagzeug
Tracklist
01. Plastic Green Head
02. The Eye
03. Flowers
04. Porpoise Song
05. Opium-Eater
06. Hear the Earth
07. Another Day
08. Requiem
09. Below Me
10. Long Shadows Fall
11. Tomorrow Never Knows
12. Till the End of Time
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