Tristwood – Blackcrowned Majesty – Jenseits jeder Norm – Album Review
Tristwood – Blackcrowned Majesty
Herkunft: Linz / Österreich
Release: 29.05.20
Label: Visionare Productions
Dauer: 38:03
Genre: Avantgarde Black Metal / Industrial / Grindcore
Auferstanden aus Ihrem zehn jährigen Longplayer Dornröschenschlaf, entwickeln die Oberösterreicher Ihren Sound weiter und präsentieren, nach drei harten Jahre der Aufnahme, ihr Werk Blackcrowned Majesty. Wer Tristwood noch nicht kennt, sollte dies schnell nachholen. Laut Band wollte Jegger (Sänger, Gitarrist) unbedingt anders klingen als alle anderen und sich auch innerhalb des Undergrounds abheben. Dies merkt man auch daran, dass es nur 50 limitierte CDs gegeben hat, die mittlerweile auch schon ausverkauft sind. Thematisch wird konzeptionell gearbeitet. Es wird durch kalte und brachiale Klänge eine Saga aus einer weit entfernten Zukunft erzählt. Die innere Zerrissenheit des Antihelden Rauthra, der sich der dunklen Herrscherin Ar’aths anschließen will.
Musikalisch tischen uns die Linzer allerlei an Hyperblast auf, welcher durch klug eingesetzte elektronischen Samples unterstützt werden. So stellen sich die Jungs also die dunkle Zukunft unter der Herrscherin Ar’aths vor. In wahnwitziger Geschwindigkeit eröffnet gleich der erste Track Re-Enthronement of the Damned. Sehr basslastige Gitarren und ein höllischer Schlagzeugsound untermalen ein futuristisches Szenario der Extraklasse. Jeggers Stimme ist nur zu erahnen, sie wirkt mechanisch und elektronisch. Durch Mark und Bein rast der Beginn von He Who Traversed a Greater Oblivion. Geschwindigkeit und jede Menge Groove durchziehen diesen Song bis zum Ende. Absolutes Highlight. Ab auf die Tanzfläche heißt es dann beim Titelsong A Blackcrowned Majesty, 30 Sekunden später bricht das musikalisches Chaos aus und endet in einem intensiven Industrial-Sog der Verzweiflung.
Der groovige Industrialstampfer Her Wraith Through Stygonian Lands ist wohl die eingängigste Nummer. Ein fettes Riff leitet The Hall of Rauthra’s Fate für einen Ritt auf der Rasierklinge ein. Wie in jedem der acht Songs wird viel Wert auf die Einstreuung von elektronischen Samples gelegt. Gar majestätische Züge nimmt das Mid-Tempo Stück Acherontic Deathcult an. Durch seine sphärischen Synthieinspielungen gelingt es der Band eine kleine Wellnessoase zu schaffen, ohne dabei den Hyperblast außer Acht zu lassen. Die Krone in diesem Wahnsinn setzt sich das Album dann mit den beiden Abschlussgranaten Bone Cathedral und Nightshade Eternal auf.
Mein Fazit:
Auch wenn Tristwood schon seit 20 Jahren im Underground Österreichs herumkriechen, kann ich euch Freunden von Bands außerhalb jeglicher Norm und guten Industrial Black Metal, Tristwood nur ans Herz legen. Als Konzeptalbum, welches in der Zukunft spielt, erzeugt der Sound genau den Zweck, den er erfüllen soll. Blackcrowned Majesty steht für Kälte, Futurismus, garniert mit einer Spur Wahnsinn! Schade, dass ich für die limitierte CD zu langsam war; ich hoffe inständig auf eine Neuauflage. Die selbsternannte Cyberforce erhält von mir für dieses mutige Werk 8,5 / 10
Line-Up
Deimon – Gesang, Synthie, Flöte
Neru – Gitarre, Background Gesang, Synthie
JD – Bass
HMG – Schlagzeug, Percussion
Jegger – Gesang, Gitarre
Tracklist
01. Re-Enthronement of the Damned
02. He Who Traversed a Greater Oblivion
03. A Blackcrowned Majesty
04. Her Wraith Through Stygonian Lands
05. The Hall of Rauthra’s Fate
06. Acherontic Deathcult
07. Bone Cathedral
08. Nightshade Eternal
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