Trifecta – Fragments – Album Review
Trifecta – Fragments
Herkunft: UK / USA
Release: 20.08.21
Label: Kscope Music
Dauer: 44:09
Genre: Progressive Rock / Fusion
Hinter dem Bandnamen Trifecta stehen die derzeit wohl meistgelobten Musiker des zeitgenössischen Progrock. Bassist und Songwriter Nicks Beggs, der Ausnahme Keyboarder Adam Holzman und Craig Blundell, einer der wohl berühmtesten Schlagzeuger derzeit überhaupt.
Dem interessierten Hörer sind diese Namen natürlich keine Unbekannten, kennen wir doch alle drei aus dem Tour Line up von Steven Wilson. Genau dort liegt auch der Grundstein von Trifecta, denn der Neuzugang im Roster von Kscope Records jamte ursprünglich nach den Soundchecks und bildete erst das, was sie als Jazz Club bezeichnen, bevor aus diesen Sessions erste Ideen für Fragments entstanden.
Nick Beggs kommentiert: „Nachdem die letzte Tour mit Steven beendet war, hatten wir eine Handvoll Tracks, an denen wir arbeiten konnten, und als wir uns durch unsere verschiedenen Projekte bewegten, kamen wir überein, an Trifecta zu arbeiten.“
Den Hörer erwarten in erster Linie wunderbare, jazzige Harmonien mit progressiven Anleihen. Beggs selbst nennt den Stil „Fission“. Eine Art Fusion Jazz, nur eben weniger effizient und gefährlich und mit einigen Ausfällen.
„Tell me what’s the big deal? Seems the world’s going crazy“
Alle Tracks des Albums sind, bis auf einen, Fragment 10 quasi, instrumental. Dieser war auch der erste ausgekoppelte Song – Pavlov’s Dog Killed Schrödingers Cat beschreibt die Sicht eines Laien, der versucht Quantenmechanik zu verstehen und kläglich daran scheitert. Das richtig cool animierte Video, das ihr HIER sehen könnt, ist von Beggs selbst erdacht und erstellt worden. Klasse, was der Multiinstrumentalist da zu Hause mit iPhone und Schreibblock gezaubert hat.
Doch nicht nur Beggs hat im Heimstudio am Album gebastelt. Auch die anderen beiden Musiker steuerten ihren Teil aus den Heimstudios bei. So bekommt jeder der Tracks, von denen übrigens kaum einer die drei-Minuten-Marke überschreitet, individuelle Produktionsideen der einzelnen Protagonisten.
15 Fragmente fügen sich zu einem Album – eines interessanter als das vorangegangene
Insgesamt bekommt der Hörer 15 einzelne Fragmente präsentiert, von denen eines ansprechender als das vorangegangene aus den Lautsprechern tönt und Trifecta zu einer der interessantesten Bands macht, die mir kürzlich präsentiert wurden.
Einen einzelnen Track aus der Menge herauszupicken, scheint mir nicht sinnreich. Jeder einzelne Song bietet eine wunderbare, jazzige Atmosphäre aus Bass, Keyboard und Schlagzeug, der verzaubert.
Proto Molecule hat es mir als Komposition besonders angetan! Blundell und Beggs spielen hier in perfekter Harmonie und zeigen, wie meisterhaft diese beiden Instrumente zueinander gehören und sich Raum geben. Wobei dies ebenso die Songs Nightmare In Shining Armor oder auch der Closer Hold It Like That demonstrieren.
Fazit
Mit Fragments bieten Trifecta einen wunderbaren Einblick in die stimmige Energie der Musiker. Jeder nimmt sich mit seinem Instrument genau den Platz, den er benötigt um zu wirken ohne den anderen zu erdrücken oder in den Schatten zu rücken. Perfekte Instrumentalisierung trifft auf kreativen Lauf!
Mir entlockt dieses Debüt 9 / 10
Line Up
Nick Beggs – Bass
Adam Holzman – Keyboard
Craig Blundell – Schlagzeug
Tracklist
01. Clean Up On Aisle Five
02. Check Engine Light
03. Proto Molecule
04. Auntie
05. Venn Diagram
06. The Enigma Of Mr. Fripp
07. Sally Doo-Dally
08. Have You Seen What The Neighbours Are Doing?
09. The Mute Gospel
10. Pavlov`s Dog Killed Schrodinger`s Cat
11. Voyage Of Discovery
12. Nightmare In Shining Armor
13. Dry Martini
14. Lie 2 Me And Take My Money
15. Hold It Like That
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