Traveler – Termination Shock – Unendliche Weiten – Album Review
Traveler – Termination Shock
Herkunft: Calgery/Kanada
Release: 24.04.2020
Label: Gates Of Hell Records
Dauer: 40:14
Genre: Heavy Metal/Speed Metal
Das selbstbetitelte Debütalbum der Kanadier Traveler, das im Februar letzen Jahres erschien, sorgte nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen Metal Fans weltweit für Furore. Die Kanadier haben es geschafft, ihrem klassischen Heavy Metal mit einer Prise Speed Metal eine neue Frische zu verpassen und dabei genau den Nerv der Fans zu treffen. Die Bandmitglieder leben Heavy Metal, denn alle spielen zusätzlich auch in anderen Formationen, wie unter anderem bei Gatekeeper (Sänger Jean-Pierre Abboud), Gatekrashör (Gitarrist und Hauptsongschreiber Matt Ries), oder haben in anderen Bands gezockt (Bassist Dave Arnold – Striker).
Nach ausgiebigen Tourneen durch Kanada, den Vereinigten Staaten und Europa mit dem umjubelten Auftritt beim letztjährigen Keep It True Festival fanden die Jungs, dass der Zeitpunkt perfekt sei, um gleich das zweite Album nachzulegen, damit erst gar nicht der Eindruck entsteht, Traveler sei nur ein weiteres Nebenprojekt.
Unterstützung im Songwriting bekam Matt Ries auf Termination Shock durch Jean-Pierre Abboud, der für die meisten Texte verantwortlich ist und seiner Vorliebe für ausgefeilte Science-Fiction-Geschichten nachgehen konnte. Zusätzlich steuerte Bassist Dave Arnold einen Song seiner vorherigen Band Striker bei und JP Fortin von Deaf Dealer schrieb einen Song für seine Landsmänner, während der Cover-Künstler Dylan Barstad einmal mehr die Welt von Traveler perfekt illustrierte.
Der Opener Shaded Mirror knüpft direkt an das Debütalbum an und führt konsequent die eingeschlagene Linie der Kanadier fort. Melodischer Heavy Metal, der seine Ursprünge in der NWOBHM (Thin Lizzy, Tygers Of Pan Tang) hat, mit speedigen Einflüssen der neueren schwedischen Schule (Enforcer, Screamer). Der Titeltrack Termination Shock legt entsprechend an Geschwindigkeit eine ordentliche Schippe drauf. Mit feinen Gitarrenharmonien und ausgefeilten Soli brillieren Matt und Troyrin an ihren Äxten, während Dave Arnold und Chad Valier einen abwechslungsreichen Rhythmusteppich vorlegen.
Über die Gesangskünste eines Jean-Pierre Abboud braucht man sowieso keine Worte zu verlieren. Ob in melodischen Nummern wie Forevermore, Diary Of A Maiden oder im metallischeren STK zeigt der Ausnahmesänger die Vielfalt seiner großartigen Stimme. Das anschließende After The Future beginnt balladesk, kommt aber in der zweiten Hälfte des Songs doch noch ordentlich in Fahrt. Neben dem Gesang stechen auch hier die melodischen Leads heraus, die an die großen Bands der NWOBHM erinnern. So richtig aufs Gaspedal treten Traveler auf Deepspace. Das dürfte mit Abstand die schnellste Nummer im Repertoire der Ahornblätter sein. Der Song dürfte im Live Set für viel Bewegung vor der Bühne sorgen. Der Rausschmeißer Terra Exodus nimmt diese Energie mit und bildet mit seinem mitsingbaren Chorus einen starken Abschluss der bärenstarken Scheibe, die mit knapp vierzig Minuten sehr kurzweilig ausgefallen ist.
Fazit:
Traveler haben es meiner Meinung nach geschafft, das hohe Niveau des Debütalbums noch zu toppen. Die Kombination aus Melodie, gepaart mit Geschwindigkeit und den markanten Vocals trifft auf noch ausgereiftere Songs, von denen ich als Anspieltipp Shaded Mirror mit seinen Thin Lizzy Vibes und das melodische Diary Of A Maiden empfehle. Damit verdienen sich die Kanadier 9/10 für Termination Shock.
Line Up:
Matt Ries – Gitarre
JP Abboud – Gesang
Chad Valier – Drums
Toryin Schadlich – Gitarre
Dave Arnold – Bass
Tracklist:
Shaded Mirror
Termination Shock
Foreverman
Diary of a Maiden
STK
After The Future
Deepspace
Terra Exodus
Links:
Facebook Traveler
Bandcamp Traveler