Traveler – Prequel To Madness – Album Review
Traveler – Prequel To Madness
Herkunft: Calgary / Kanada
Release: 23.02.2024
Label: No Remorse Records
Dauer: 38:28
Genre: Heavy Metal
Die kanadischen Traveler mit ihrem amerikanischem Sänger schenken uns mit Prequel To Madness ein drittes Album. Obwohl alle Bandmitglieder in diversen anderen Bands involviert sind, schafft sie es die Trademarks der vorherigen Bandalben zu erhalten und wiederum einen Frischekick hinzuzufügen.
Traveler passen mit ihrem traditionellen in die Neuzeit transportierten Heavy Metal perfekt in die neue und erfolgreiche Reihe von Bands wie Riot City, Ambush, Savaged und Enforcer. Wer sich also bei den eben genannten Bands angesprochen fühlt, der kann sich bedenkenlos das dritte Traveler Album zu Gemüte führen.
Doch man muss erst mal am Cover vorbei. Obwohl ich immer versuche mich auf den musikalischen Inhalt zu konzentrieren, soll es ja bei Metalfans auch reine visuelle Coverkäufe geben. Das wird hier sicher nicht der Fall sein, denn Prequel To Madness besitzt ein wohl eher gewöhnungsbedürftiges Cover, welches auch nach längerem Betrachten kein Bisschen dazugewinnt.
Nie auf das Äußere achten!
Doch bitte bloß nicht vom potthässlichen Cover abschrecken lassen, denn das eigentliche Schöne kommt doch erst jetzt. Bei Mayday steigt die Band mit viel Alarm und kräftig schrammelnden Gitarren instrumental ins Album ein. Was folgt ist ein perfekter Opener. Take The Wheel eröffnet mit von Iron Maiden inspirierten Gitarrenharmonien. Schnell und mitreißend ist der Track. Die Gitarrenarbeit und der variable Gesang von ex-Gatekeeper Frontmann JP Abboud befeuern nicht nur den Opener, sondern ziehen sich durch das gesamte Album. Die Grenzen zwischen Heavy und Power Metal verschwimmen aufgrund der dargebotenen Geschwindigkeit und der musikalischen Dichte.
Traveler ruhen sich nicht auf dem gelungenen Start aus, sondern schieben mit Dark Skull und The Law zwei weiter zügige Nummern nach. Schnell spielen können sie ja alle die jungen Bands, doch JP Abboud macht den Unterschied. Mal singt er wie ein Maschinengewehr bei The Law, dann wieder bringt er epische Momente mit langen und ausgesungenen Passagen ein.
Aus der vollen Energie geschöpft
Mit Rebels Of Earth schalten Traveler einen Gang zurück und erinnern an die oben erwähnten Riot City, welche ja auch nur aus den großen Vorbildern wie Queensrÿche und Heir Apparent schöpfen. Doch was soll’s? Heavy Metal wird nicht neu erfunden, sondern nur immer wieder mit neuem Energielevel ausgelebt. Wie das bei Heavy Hearts klingt könnt ihr HIER hören.
Die acht Songs von Prequel To Madness weisen keine Schwächen auf. Zwar überrascht die Band bei No Fate und Vagrants Of Time nicht mehr, aber sie sind weit vom Durchschnitt anderer Bands entfernt. Vielleicht hätte ein Gang herunterschalten im hinteren Teil des Albums noch mehr Farbe oder epischen Einfluss bringen können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Traveler spielen sich balladenfrei durch das Album und sprudeln über vor Spielfreude.
Der abschließende Titelsong Prequel To Madness bringt noch einmal sieben Minuten Energie, aber auch das gewisse Quentchen Unterschied, was ihn zum Titelsong macht. Die Gitarren braten von links und rechts. Das Schlagzeug und der Bass laufen auf Hochtouren. Währenddessen wechselt der Frontmann in beeindruckender Art und Weise von Kopf- auf Bruststimme. Die eingebauten Breaks geben Abwechslung und uns das Gefühl hier Oberliga zu hören.
Fazit
Traveler transportieren den traditionellen Heavy Metal mit einem kräftigen Energieschub ins hier und jetzt. Prequel To Madness ist nicht nur ein weiteres gelungenes Album, sondern weist auch noch das gewisse Etwas in Form eines großartigen Frontmannes auf. Traveler sind mit dem dritten Album so gut wie noch nie! 8,5 / 10
Line Up
JP Abboud – Gesang
Jake Wendt – Bass
Matt Ries – Gitarre
Toryin Schadlich – Gitarre
Nolan Benedetti – Schlagzeug
Tracklist
01. Mayday
02. Take The Wheel
03. Dark Skull
04. The Law
05. Rebels Of Earth
06. Heavy Hearts
07. No Fate
08. Vagrants Of Time
09. Prequel To Madness
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