Transport Aerian – Skywound – Album Review

Transport Aerian – Skywound
Herkunft:
Belgien
Release:
29.10.21
Label:
Melodic Revolution Records
Dauer:
43:37
Genre:
Progressive Rock / Progressive Metal


Transport Aerian - Band (by Linde van Syngel)
Foto Credit: Linde van Syngel

Im Jahr 2009 als Projekt gestartet, haben sich die belgischen Progger Transport Aerian inzwischen zu einer Band mit festem Line-Up gewandelt. Skywound, die vierte Veröffentlichung der Combo, ist ein Konzeptalbum, mit dem sich wohl fast jeder identifizieren kann.

Inhaltlich geht es um die Tragödie eines Liebespaares, das mit den Turbulenzen einer aus den Fugen geratenen Welt kämpft, die am Rande einer Katastrophe steht. Dabei werden aktuelle politische Probleme, aber auch spirituelle Konflikte, behandelt.

Musikalisch wird das Konzept von einem Mix aus progressivem Rock, Metal und zeitgenössischer Musik untermalt, die ganz bewusst im Vintage-Produktionsdesign aufgenommen wurde. Anders ausgedrückt: Die Musik hört sich an als hätte sie Gebrauchsspuren und soll eine Geschichte erzählen. Somit steht das Album ganz in der Tradition klassischer Progressive Rock Alben.

Progressive Wundertüte

Bei progressiver Musik ist es meist so, dass nicht Gitarrenriffs oder Ohrwurmmelodien im Fokus stehen, sondern Klanglandschaften und inhaltliche Botschaften. Hier macht Skywound keine Ausnahme, denn die Songs funktionieren am besten in Symbiose miteinander. Die Lieder ergeben erst hintereinander abgespielt einen kohärenten Kosmos, in den man als Hörer eintauchen und dadurch für kurze Zeit die Außenwelt vergessen kann.

Die erste Single Falling 20 ist ein gut gewählter Einstieg in das proggig-erzählerische Innenleben von Transport Aerian. Die Nummer zählt zu den eher narrativen Songs des Albums und weist dezente Doom-Anleihen auf. Auf YouTube hat ein User dazu kommentiert, dass das Lied ein Meisterwerk ist, das sich nicht in Worte fassen lässt. Ob das stimmt, erfährst du HIER.

Hommage mit neuen Ideen

Achtung, Insider: Wer jetzt an die dunkle Seite des Mondes denkt, liegt nicht ganz falsch. Der Grundtenor der Lieder von Transport Aerian enthält allerdings auch gelegentliche Jazz-Elemente, was die melancholische Atmosphäre etwas auflockert. Der Gesang ist zudem wechselhafter. Manchmal erzählend gesprochen, manchmal in hohen Tonlagen singend, wird uns die Geschichte auf Skywound von Hamlet vorgetragen. Ja, der Sänger nennt sich echt so.

Insgesamt betrachtet ist das Album tatsächlich in der Tradition großer Prog-Alben der Vergangenheit verhaftet, wobei allerdings experimentell und mit spannenden neuen Ideen agiert wird. Dadurch wird verhindert, dass die Platte eine einfache Hommage ist, denn sie bietet wesentlich mehr als Retro-Vibes für Oldschool-Progger.


Fazit
Bei manchen Bands fragt man sich, wieso sie nicht schon wesentlich bekannter sind. Transport Aerian können sich spätestens mit ihrem vierten Album Skywound in die illustre Runde zu Unrecht unterschätzter Bands einreihen, denn die Belgier liefern uns einen Mix aus Prog Rock mit etlichen anderen Genre-Elementen, den ihnen so schnell niemand nachmachen wird. 8,5 / 10

Line Up
Hamlet – Gesang, Bass
Stefan Boeykens – Gitarre
Umut Eldem – Keyboard
Paul De Smet – Schlagzeug, Violine

Tracklist
01. Shall Not Be
02. At The Cliff
03. Fracture I
04. Lunatic
05. Latgalian Gothic
06. Falling 20
07. Fracture II
08. Kuznetsov
09. Fracture III
10. The Effect
11. Moses
12. Fracture IV
13. Skywound

Links
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Instagram Transport Aerian


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