Tragedy In Hope – Sleep Paralysis – Album Review
Tragedy In Hope – Sleep Paralysis
Herkunft: Russland
Release: 12.02.2021
Label: Independent
Dauer: 44:54
Genre: Symphonic Black Metal
Mütterchen Russland ist immer wieder für aufsehenerregende Releases gut. Mit dem ersten Full Length Release – Sleep Paralysis – von Tragedy In Hope kommt nun ein weiterer Export, auf den man gespannt sein darf. Das Soloprojekt von Sasha Giller hat bereits 2019 mit der 13 Minuten kurzen Smile At Death EP erste Aufmerksamkeit auf sich gezogen und hat sich in dieser Hinsicht bereits auf knappe 45 Minuten gesteigert.
(Alb-) Traumhafter Beginn
Der Opener Lucid Dreams führt mit Akustikgitarren und cleanem Gesang erstmal gemächlich in die Thematik des Albums ein. Das gelingt mit viel Atmosphäre und teils weiblichem Gesang auch richtig gut, bis nach drei Minuten Schluss ist mit dem Geplänkel und ordentlich in die Instrumente gehauen wird. Gesanglich erinnert Sasha Giller in weiten Teilen an Dani Filth und auch musikalisch lässt sich hier schon einiges an Potenzial erkennen. Tragedy In Hope ist definitiv kein Black Metal Projekt, das aus Mangel an Talent oder Können entstanden ist.
The Celebration Of Despair And Woe macht hier nahtlos weiter und auch die Synthesizer kommen hier noch viel besser zur Geltung als auf dem ersten Track des Albums und erinnert hier etwa an alte Anorexia Nervosa Scheiben. Die weibliche Sängerin, deren Name ein Geheimnis bleibt, wird hier wesentlich sparsamer aber dafür umso effektiver eingesetzt und fügt sich perfekt in das Gesamtbild des Songs ein. Bei Fighting With The Rain, das im Vorfeld HIER veröffentlicht wurde, wird dann die Melancholiekeule ausgepackt. Ein kurzes Pianointro geht fließend in drückende Midtempo Gitarren Riffs über und den gesamten Track über kommt hier Gänsehautatmosphäre auf.
Eigentlich gar nicht so zum Einschlafen
Winter Wedding Ceremony klingt anfangs wie ein Auszug aus den verwirrten psychischen Abgründen der menschlichen Seele, aber gibt nach einer knappen Minute so richtig auf die zwölf. Hier ist der Vergleich mit Cradle Of Filth’s Cruelty And The Beast wohl mehr als zulässig, obwohl es bestimmt keine Kopie ist, sondern durchaus für sich selbst stehen kann. Die gesamte Komposition, die gesangliche Leistung, sowie die thematische Ausgestaltung machen den Titel auf jeden Fall zu einem Highlight des Albums. The Mistress Of Dark Art gibt dann vergleichsweise wieder richtig viel Schub und lädt zum Headbangen ein ehe Nightmare Lullaby wieder einen viel stärkeren Fokus auf Atmosphäre legt. Auch zum Ende hin leisten sich Insomnious Autumnal Night sowie der Titeltrack Sleep Paralysis keine nennenswerten Schwächen, sondern sorgen für einen mehr als würdigen Ausklang des Albums.
Fazit
Tragedy In Hope haben mit Sleep Paralysis bestimmt nicht das Rad neu erfunden, liefern allerdings grundsolide schwarzmetallische Handwerkskunst ab. Für diesen ehrlichen und bodenständigen Symphonic Black Metal gibts in Summe verdiente 8 / 10.
Line Up
Sasha Giller – Gitarren, Bass, Gesang
Alexander Dovgan – Schlagzeug (Session)
Tracklist
01. Lucid Dream
02. The Celebration Of Despair And Woe
03. Fighting With The Rain
04. Winter Wedding Ceremony
05. The Mistress Of Dark Art
06. Nightmare Lullaby
07. Insomnious Autumnal Night
08. Sleep Paralysis
Links
Webseite Tragedy In Hope
Facebook Tragedy In Hope
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