Thundermother – Dirty & Divine – Album Review

Thundermother – Dirty & Divine
Herkunft: Växjö / Schweden
Release: 07.02.2025
Label: AFM Records 
Dauer: 33:40
Genre: Hardrock


Foto Credit: Mats Vassfjord

Schaut man etwas oberflächlich, so setzen Thundermother mit dem sechsten Werk namens Dirty & Divine kontinuierlich den Weg in Richtung Erfolg fort. Auf den zweiten Blick bemerkt man, dass wohl ein mittleres Erdbeben auf der letzten US-Tour 2023 stattgefunden hat. Das Karussell der Bandmitglieder hat sich nach dieser Tour heftig gedreht. Die Bandgründerin und Gitarristin Filippa Nässil hat die bisherige Frontfrau gefeuert, worauf die beiden anderen Musikerinnen mit von dannen zog.

Ein Ersatz zu finden scheint in Schweden kein Problem zu sein. Neu mit im Boot sind Majsan Lindberg, welche 2019 bis 2021 schon einmal den Bass zupfte. Vervollständigt wir Thundermother durch die Neulinge Joan Massing am Schlagzeug und Linnéa Vikström am Gesang. In dieser klassischen Viererbesetzung wird fleißig weiter gerockt, denn Dirty & Divine ist weniger ein metallisches, als vielmehr ein hartes und groovendes Rock ’n‘ Roll Album geworden.

Gemacht für gute Laune

Das bisher gut funktionierende musikalische Rezept bleibt auch 2025 bestehen. Thundermother rocken sich locker durch zehn Nummern, die nicht innovativ sind, aber einfach jede Menge Spaß machen. Wer also eine rund halbstündige Portion gute Laune braucht, der bekommt mit Dirty & Divine genau die richtige Mucke.

Vom Opener So Close an, den ihr HIER anhören könnt, gibt es durchweg Musik um den Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Das nichts neu erfunden wird, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Das Prinzip der Songs ist auch denkbar einfach. Ein griffiges Riff startet, dann setzt der Midtempo-Groove ein und der Gesang folgt. Dabei bewegt tönt die neue Frontfrau Linnéa Vikström zwar immer kräftig, aber scheut davor zurück, auch mal richtig dreckig über die Stränge zu schlagen.

Mitsingen oder rocken?

Nach zwei rockigen Nummern folgt mit Speaking Of The Devil ein temporeiches, aber im Refrain sehr cremig geratenes Stück. Klassischer Gitarrenrock folgt mit Feeling Alright, welches aufgrund seiner Beliebigkeit sofort vertraut wirkt. Es bleibt dem Hörer überlassen, ob er es so radiotauglich möchte oder doch lieber etwas mehr Adrenalin bevorzugt.

Bei Take The Power machen die vier Schwedinnen dann ordentlich Druck und versprühen große Mengen an positiver Energie. Hier rumst es richtig und fast meint man, dass auch Angus Young von AC/DC sich nicht besser so eine Granate aus der Gitarre geschüttelt hätte. Bei diesem Song bin ich mir sicher, dass dieser bei der noch bis April auch durch Deutschland laufenden Tour zu hören ist.

Mit Feuer auf Betriebstemperatur

Danach wird es zwar nicht wieder so wild wie bei Take The Power, aber die rockige Kante wird ohne Ballade bis zum Ende gefahren. Alle Songs gehen in die Beine und animieren zum Bewegen. Wer über genügend Stimmvolumen verfügt, der kann zumindest bei den immer vorhandenen mehrstimmigen Backgroundchören laut Mitgrölen.

Zum Abschluss steigern sich Thundermother noch einmal in einen schönen Rockrausch. Bright Eyes ist perfekt zum Mitgrölen und bei American Adrenaline rockt und rollt es aus allen Boxen.
Dann ist nach einer reichlichen halben Stunde Schluss. Eigentlich schade, denn der Hörer fühlt sich auf Betriebstemperatur richtig wohl und ein bis zwei Songs mehr hätten nicht geschadet. Andererseits haben Thundermother zehn kurzweilige und rockende Nummern in lodernden Feuern aufgehen lassen und so nicht viele Fragen offen gelassen.


Fazit
Thundermother bleiben sich auf Dirty & Divine treu und rocken ansteckend und kurzweilig. Ob sich der Hörer von energetischen Nummern wie Can’t Put Out The Fire und American Adrenaline angezogen fühlt oder doch lieber Süßes wie Speaking Of The Devil mag, ist reine Geschmackssache. Zwischen Riffs, hartem Rock ’n‘ Roll und Refrains zum Mitsingen ist für jeden was dabei. 8 / 10

Line Up
Linnéa Vikström – Gesang
Filippa Nässil – Gitarre
Majsan Lindberg – Bass
Joan Massing – Schlagzeug

Tracklist
01. So Close
02. Can’t Put Out The Fire
03. Speaking Of The Devil
04. Feeling Alright
05. Take The Power
06. I left My License In The Future
07. Dead Or Alive
08. Can You Feel It
09. Bright Eyes
10. American Adrenaline

Links
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