Thrash Metal – Made in Austria – Kolumne
Klassik, Schlager, Austro-Pop: So wird die österreichische Musiklandschaft international abgebildet und präsentiert. Allerdings gibt es auch hierzulande eine aktive Metal-Szene. In dieser Kolumne holen wir stellvertretend einige österreichische Vertreter vor den Vorhang und zeigen, dass es zwischen den Bergen der Alpenrepublik einen spannenden Thrash Metal Underground zu entdecken gibt.
Die österreichische Thrash Metal-Szene ist, genau wie das Land und dessen Einwohnerzahl, eher klein. Das bedeutet aber nicht, dass es hierzulande nichts zu entdecken gibt. Man muss allerdings selbständig und etwas genauer suchen, um guten Thrash made in Austria zu entdecken. Die österreichischen Thrash-Bands haben ja nicht wirklich eine Bühne, beziehungsweise werden sie von Labels, großen Medienhäusern, der öffentlichen Hand oder sonst jemandem nicht wirklich gefördert.
Nachdem es auch uns nicht möglich ist, alle Bands vorzustellen, haben wir stellvertretend fünf österreichische Thrash-Kapellen ausgewählt. Damit möchten wir heimische Musiker unterstützen und gleichzeitig zeigen, dass die österreichische Thrash-Szene einiges zu bieten hat.
Silius
Wir beginnen mit Silius aus Tirol. Stilistisch ist diese Band irgendwo zwischen Megadeth, Exodus und Pantera angesiedelt. Außerdem haben die vier Musiker im August 2020 mit Worship to Extinction eine sehr starke Scheibe herausgebracht. Wir haben die Band damals in unserem Review mit Köchen verglichen, die bekannte Grundrezepte verfeinern und dadurch neue Gerichte erschaffen.
Übrigens hat auch Gary Holt von Exodus die Jungs von Silius in einer Videonachricht empfohlen. Wer eine Kostprobe feinsten, tirolerischen Thrash Metals möchte, sollte sich den Song Worship anhören, das Lyric-Video dazu gibt’s HIER. Etwas grooviger agiert die 2013 gegründete Band hingegen in Abominate, wie du HIER hören kannst.
Hellavista
Die Wiener Combo Hellavista besteht seit 2015 und hat bis jetzt ein Studioalbum namens Robolution veröffentlicht. Darauf bewegen sich die Jungs zwischen Groove und Thrash Metal, auch eine Klavierorgel kommt dabei zum Einsatz. Gesanglich orten die Kollegen von Stormbringer bei dieser Band einen interessanten Mix aus Phil Anselmo und James Hetfield.
Auch an ihren Instrumenten beweisen die Jungs, dass sie es einfach draufhaben. Davon überzeugen kannst du dich beispielsweise mit dem Playthrough-Video zum Song Hellevator, das du HIER findest.
Wildhunt
Die aus Kärnten stammende und mittlerweile in Wien beheimatete Band Wildhunt ist, in der ein- oder anderen Formation, bereits seit 2011 aktiv.
Neben einem Studioalbum hat die Band in dieser Zeit mehrere EPs und Splits aufgenommen. Stilistisch bewegen sich die Musiker zwischen Thrash Metal und traditionellem Heavy Metal.
Dabei schrecken Wildhunt auch vor längeren Songs mit vertrackten Strukturen nicht zurück. Wer sich davon überzeugen will, sollte sich HIER den Song Made Men anhören.
Mortal Strike
Mortal Strike sind eine dieser Bands, die man in ganz Österreich auf kleinen und mittelgroßen Festivals trifft – also vor Corona, zumindest. Demnächst veröffentlicht die Combo ein Split-Release mit Darkfall, zu dem es im Mai eine Release-Show in Wien geben soll. Wir drücken die Daumen, dass bis dahin Konzerte einigermaßen normal möglich sind.
Bis dahin empfehlen wir ihren Song Here comes the Tank, zu dem es HIER ein cooles Live-Video gibt.
Uzziel
Uzziel lassen sich stilistisch nicht wirklich einordnen, am ehesten spielen sie aber melodischen Thrash / Groove Metal. Die Combo hat bis jetzt zwei Alben veröffentlicht, das neueste Werk stammt aus dem Jahr 2019.
Eigentlich wollte die Band ihr 10-jähriges Bestehen im Winter 2020 gebührend feiern, aus hinlänglich bekannten Gründen hat sie aber stattdessen ein Video zum Song This Fear aufgenommen. Wer seinen Thrash Metal melodisch mag, sollte HIER ein Ohr riskieren.
Außerdem auf Soundmagnet.eu:
Album Review – Sodom – Genesis XIX
Interview – Nachgefragt bei Alitor
Kolumne – Bässer is das! Eine Hommage an die Basser dieser Welt
