Theotoxin – Fragment : Totenruhe – Album Review

Theotoxin – Fragment : Totenruhe
Herkunft:
Österreich
Release:
28.10.2022

Label: AOP Records
Dauer:
46:26
Genre:
Black / Death Metal


Foto Credit: Jan Bulkin

Die österreichischen Black/Deather sind in Ihrer fünfjährigen Historie ganz schön umtriebig gewesen. In dieser kurzen Zeit haben Sie glatt drei Longplayer auf den Markt gebracht, die es wahrlich in sich haben. Stilmäßig sind die Wiener unüberhörbar von Dissection und Watain beeinflusst worden.

Jetzt folgt ihr vierter Streich tiefschwarzer Musikkunst namentlich Fragment: Totenkunst. Eine Frage tritt dabei auf: Ist es eine thematische Fortsetzung des vorherigen Albums Fragment: Erhabenheit? Laut meinen Vorabinfos, liegt wohl keine Verknüpfung zu den beiden Alben vor. Musikalisch bleiben sich die Jungs auf jeden Fall treu und präsentieren pechschwarzen Extremmetal ohne großartigen Schnörkel. 

Wien ist anders

Infernalische Klänge sind im Opener World, Burn for Us zu vernehmen. Hier passen die Attribute mächtig und energiegeladen, wie die Faust aufs Auge. Zusätzlich sorgen kalte melodische Gitarrenharmonien für eine unbehagliche Atmosphäre. Saustarke Eröffnung, welche ihr euch HIER  zu Gemüte führen lassen könnt. Insgesamt höre ich schon heraus, dass die Jungs mehr für die breite musikalische Gefühlswelt getan haben. So packen Sie nicht dauerhaft den Vorschlaghammer aus, sondern fahren auch mal tief in den Doomkeller. Insbesondere Towards the Chasm kriecht fies unter die Haut und besticht durch seine durchdringende Art. 

Musikalische Dunkelheit im Geschwindigkeitsrausch

Flo Musil überzeugt durch seine fantastischen Schlagzeug-Skills. Dieser Mann ist eine menschliche Maschine! In After Thousands of Years blieb mir erstmal für ersten zwei Minuten der Mund offenstehen und meine Synapsen sind vor Freude geplatzt. Dieser Song ist einfach nur wahnsinnige Inbrunst aus dunkler Leidenschaft und irrwitzigem Tempo. Kurz gesagt: Ein Kleinod für jeden Speedjunkie mit dem Hang zur Perfektion! Ebenso können die Österreicher auch Old-School Black mit Punkattitüde zelebrieren. Perennial Lunacy ist ein Beweis für die Variabilität des Albums.  

Die Toten soll man ehren…nicht nur zu Allerheiligen

Ebenfalls steht ihnen eine andere Neuerung gut zu Gesicht. In Totenruhe wird auf Deutsch gesungen und meiner Meinung nach sollte Ragnar dies häufiger machen. Seine Gesangsleistung, die leidenden Schreie und Growls waren nie authentischer als bei diesem Song. Für mich ist es wahrscheinlich ihr intensivster Song, weil das Songthema musikalisch von vorne bis hinten, eins zu eins umgesetzt worden ist. Als Topping kredenzt man uns ein Marduk-Cover auf Theotoxin-Art. Frontschwein gebraten und gut durch! Der Sound lässt das Album roh und robust erscheinen, was zusätzlich noch ein großer Pluspunkt für mich ist.


Fazit
Fragment : Totenruhe
ist für mich bis jetzt das beste Album von Theotoxin. Es ist das passende Bindeglied aus ihrem bisherigen Schaffen und spiegelt die Urform von großen Black/Death Metal wider. Darüber hinaus bleiben sie ihrem Underground-Credo treu und gehen keinerlei Kompromisse ein. Von mir gibt es edle 9 / 10


Line Up
Flo Musil – Schlagzeug
Fabian Rauter – Gitarre
Martin Frick – Gitarre
Ragnar – Gesang
Joachim Tischler – Bass

Tracklist
01. World, Burn for Us
02. Catastrophe in Flesh
03. Towards the Chasm
04. Demise of the Gilded Age

05. After Thousands of Years
06. Perennial Lunacy
07. …Of Rapture and Dissolution
08. Totenruhe
09. Frontschwein (Original by Marduk

Links
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