THE RODS – Rattle The Cage – Album Review
THE RODS – Rattle The Cage
Herkunft: Cortland / USA
Release: 19.01.2024
Label: Massacre Records
Dauer: 47:50
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Was erwartet man bei einem neuen Album von THE RODS? Ich denke, dass ausnahmslos jeder Hörer, der die 1980er Meisterstücke im Plattenschrank hat, nichts anderes als ein typisches THE RODS Album haben möchte.
Deshalb erwartet uns genau, was die Band verspricht: keine musikalische Änderung, keine Anbiederung, kein künstliches Facelifting. Auf dem zehnten Studioalbum, wenn man die Livescheiben ausklammert, gibt es gestandenen Heavy Metal, bei dem sich Fans von Metal und Hard Rock sofort wohlfühlen.
Was sie schon immer am Besten konnten
Schon der Opener Now and Forever ist ein Statement, wo die Band sich selber sieht. THE RODS weichen keinen Schritt von ihrem bisherigen Kurs zurück. Musikalisch gibt es ein schnelles Brett, dass frisch klingt, auch wenn die im Hintergrund laufenden Keyboard einen 1970er Deep Purple-Sound versprühen. Was auch geblieben ist, sind die einfachen Texte. Schon ein Blick auf die Titel des Album zeigt leicht verdauliche und verständliche Anliegen. Für manche sind die Lyrics sicher zu platt, denn die Worte rund um Freiheit, Metal und Zusammenhalt sind im Genre schon oft gefallen.
Deshalb hat man vor allem ein Ohr für den sauberen Sound, der als nächstes das zügige Wolves at the Door und das lange, hymnische Cry Out Loud präsentiert. Besonders letzter Song hat ordentlich Atmosphäre, glänzt hörbar durch den neuen Mann Freddy Villano am Bass und bietet natürlich ein schönes Solo von Herrn Feinstein an der Gitarre. Rattle the Cage ist dann wieder eine schnelle, rockige Nummer. Der Titelsong dagegen ist eher eine solide Rock ’n‘ Roll Nummer, als ein Ausbruchsversuch aus dem bestehenden musikalischen Mustern. Aber welche Band kann sich wohl eine Vorlage wie Rattle the Cage als Albumtitel entgehen lassen.
Gefühlt immer noch in den 1980ern
Hatte man beim oben erwähnten Cry Out Loud schon ein Schuss Manowar-Feeling aus den 1990ern im Ohr, dann bringen uns THE RODS bei Can’t Slow Down weiter zu den eigenen Wurzeln zurück kreuzen das mit einem Touch Mötley Crüe. Rattle the Cage wird mit schnelleren Songs wie Metal Highways und Shockwave weitergeführt. Dazwischen werden Midtempo-Rocker eingebunden. Ein solcher Stampfer ist das vertraut nach Ronnie James Dio klingende Hell or High Water. Das Riff hat das Zeug im Ohr zu bleiben und das Keyboard mutiert zur Hammondorgel. Auch Play it Loud, welches ihr HIER hören könnt, klingt im Refrain durch und durch nach einer Referenz an KISS.
Trotzdem stört es nicht, dass hier alles wie vor vierzig Jahren klingt. So ist der Metal groß geworden und so haben wir ihn lieben gelernt. Der Rausschmeißer heißt Hearts of Steel und bedient nicht nur mit dem Titel noch ein letztes Mal alle Genre-Schlagworte. Zwischen bewährten Phrasen wie Black Clouds, Free Will und Hearts of Steel kann jeder Metaller noch einmal das Haupthaar schütteln, bevor die satte dreiviertel Stunde traditioneller Metal zu Ende geht.
Fazit
Wer THE RODS anhört, erwartet keine Innovation, sondern die saubere Weiterführung des bisher eingeschlagenen Weges. Deshalb bekommen alle Gläubiger des Metal mit Rattle The Cage einen unterhaltsamen, wenn auch rückwärts gerichteten Blick auf die 1980er. Die Scheibe klingt dadurch sofort vertraut und macht Traditionalisten durchweg Spaß. 8 / 10
Line Up
David Rock Feinstein – Gesang, Gitarren
Carl Canedy – Schlagzeug
Freddy Villano – Bass
Tracklist
01. Now and Forever
02. Wolves at the Door
03. Cry Out Loud
04. Rattle the Cage
05. Can’t Slow Down
06. Metal Highways
07. Hell or High Water
08. Play it Loud
09. Shockwave
10. Hearts of Steel
Links
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