The Offspring – Supercharged – Album Review

The Offspring – Supercharged
Herkunft: Orange County, Kalifornien / USA
Release: 11.10.2024
Label: Concord Records
Dauer: 32:25
Genre: Punk Rock


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Foto Credit: Daveed Benito

Bei jedem Gespräch um (Pop-)Punk taucht irgendwann der Name The Offspring auf. Kein Wunder, denn die US-amerikanische Band hat das Genre groß gemacht und geprägt wie kaum eine andere Combo. Seit damals sind aber etliche Jahre ins Land gezogen und so manch andere Genre-Größe ist bereits langsam verglüht.

Mit Supercharged wollen die Kalifornier jetzt den Beweis antreten, dass sie immer noch nicht zum alten Eisen gehören. Mit dem Vorgänger „Let The Bad Times Roll“ von 2021 ist ihnen das ja ganz gut gelungen, aber seit damals hat sich das Besetzungskarussell gedreht. Und: Wir werden ja leider alle nicht jünger. Also, was kann die neue Platte aus dem Hause der Rock-Legenden?

Hin und Her

The Offspring sind ja dafür bekannt, zwischen poppigen Songs und Punk-Hymnen umzuschalten wie kaum eine andere Band. Auf dem neuen Album schlägt das Pendel allerdings eher in Richtung Pop aus. Das heißt nicht, dass die Musiker plötzlich wie Imagine Dragons klingen, aber: sie gingen schon einmal heavier zu Werke.

Klar sind die zehn neuen Nummern im Grunde astreine Rock-Songs, jedoch scheint die Band betont positive Stimmung verbreiten zu wollen und ihren Fokus auf mitsingbare Passagen gesetzt zu haben. Wer nicht genau weiß was damit gemeint ist, der sollte sich HIER das vorab veröffentlichte Make It All Right mitsamt Feel-Good-Video anschauen.

Auch andere Lieder, zum Beispiel Ok, But This Is The Last Time, schlagen in diese Kerbe, wobei der angesprochene Song auch problemlos im Formatradio laufen könnte. Das typische The Offspring Feeling schlägt hingegen in The Fall Guy oder Hanging by a Thread durch, denn in diesen Liedern besinnt sich die Band am ehesten auf das, was sie groß gemacht hat.

Alte Größe scheint durch

Wie schon das Vorgängeralbum benötigt Supercharged insgesamt einige Durchläufe, um richtig zu zünden. Das ist keine Kritik, sondern eine einfache Feststellung und nicht wirklich ein Manko. Allerdings bleibt das Gefühl hängen, dass ein wenig der Biss verloren ging. Nicht, weil einige Songs zu poppig wären – wer „echten“ Punk will, der schaut sich ja schon seit Jahrzehnten woanders um.

Viel eher wirkt die neueste Scheibe wie der Versuch, gleichzeitig alte Stärken zu betonen und eine möglichst große Fanbase zufrieden zu stellen. Das Resultat ist, dass sowohl Rock-Fans als auch Gelegenheitshörer bedient werden, allerdings nicht durchgehend und nicht neben-, sondern nacheinander.

So ist nicht alles Gold was glänzt, aber Schrott ist auch keiner dabei. Das beste Album aus dem Hause The Offspring? Wohl eher nicht, aber ganz weit oben kann man die Scheibe auch nicht platzieren.


Fazit
The Offspring machen keine schlechte Musik. Punkt. Das ist auch bei Supercharged der Fall, jedoch sind nicht alle Nummern hitverdächtig. Fans können aber dennoch zugreifen und die Band muss ohnehin niemandem mehr etwas beweisen. 7 / 10.

Line Up
Brian “Dexter” Holland – Gesang
Kevin “Noodles” Wasserman – Gitarre
Todd Morse – Bass
Brandon Pertzborn – Schlagzeug
Jonah Nimoy – Percussions

Tracklist
01. Looking Out For #1
02. Light It Up
03. The Fall Guy
04. Make It All Right
05. Ok, But This Is The Last Time
06. Truth In Fiction
07. Come To Brazil
08. Get Some
09. Hanging By A Thread
10. You Can’t Get There From Here

Links
Homepage The Offspring



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