The Naked High – Tap Into the Evil – EP Review

The Naked High – Tap Into the Evil
Herkunft:
Montréal / Kanada
Release:
29.05.20
Label:
Independent
Dauer:
30:15
Genre:
Stoner Rock / Groove Rock


Seit Mai können wir bereits in den Genuss der zweiten EP Tap Into the Evil der kanadischen Stoner Rocker The Naked High kommen. Nachdem sie 2017 mit ihrer ersten self-titled EP überzeugen konnten und sich bereits eine solide Fanbase schafften, legen sie nun mit weiteren sechs Titeln nach. Diese können sich in ihrem Genre durchaus sehen lassen. Aber lest selbst.

Den Anfang macht dabei Jewel of the Crowd mit einem knackigen harten Einstieg, in dem Simon Quellet einem direkt die Lyrics entgegen wirft. Es folgt direkt ein grooviger Riff, das von Beginn an gefällt und den Hörer einfängt. Gleich im ersten Titel zeigt The Naked High bereits ihre musikalische Vielfalt. Gesanglich zwischen Scream, Shout und Growl, Gitarre stonertypisch tief gestimmt und ein ordentliches Solo. Auf diesem angenehm hohen Niveau geht es in Rebirth weiter. Ein kurzer aber kräftiger Titel, der mit eingängigem Riff gleich beim ersten Hören gut im Kopf bleibt.

Sleep Paralysis stampft etwas schwermütiger vor sich hin und bewegt sich mehr in Richtung Doom Metal. Gleichwohl ist aber auch hier das Songwriting sehr gut gelungen. Trotz seiner Länge von über sechs Minuten wird dieser in sich sehr abwechslungsreiche Titel an keiner Stelle eintönig. Es wird gesanglich als auch musikalisch viel probiert und zündet an den richtigen Stellen. Nach diesem Monstrum wirkt She’s so Mary, HIER zum Anspielen, mit seinem sanften Trommeleinstieg fast zurückhaltend. Stilistisch geht es auch stellenweise in neue Richtungen und erinnert fast ein wenig an frühe Nu-Metal Nummern, einzig die tiefen Riffs erinnern immer wieder daran, dass hier Stoner Rock läuft.

Diese Mischung aus Nu-Metal, Stoner Rock und einem Hauch Rock’n’Roll behalten The Naked High auch in Moon Turns Red bei. Eine rockig harte Nummer, zu der man nicht anders kann, als mitzugehen. Vor allem der düstere Ausklang des Titels sei hier hervorgehoben, der mit langsamen, kräftigem Riff zum letzten Titel der EP Pull of the Void hinleitet. Dieser steigt mit einem ruhigen, unverzerrtem Intro ein und bleibt die erste Minute auch in den Vocals eher sanft, kehrt dann jedoch zur gewohnten Härte zurück. Auch dieser Titel ist mit seinen sieben Minuten ein wahres musikalisches Monster, dass ab der Hälfte noch einmal richtig Fahrt aufnimmt und nochmals ein grandioses Solo präsentiert. Allgemein hin sind die Soli von Hugo L-C in allen Titel ein wahres Highlight. Ich habe selten so konstant gut gespielte Soli in allen Titeln auf einer Platte gehört.


Fazit
Abwechslungsreicher Gesang, eingängige Riff und virtuose Soli auf hohem Niveau. The Naked High sind für mich eine willkommene Überraschung aus dem Stoner Bereich. Tap Into the Evil ist abwechslungsreich und kreativ. Keine Überraschung, dass die Band bereits auf eine solide Fanbase blicken kann. Für Fans von Alice in Chains oder Black Sabbath auf jeden Fall ein Muss, für alle anderen eine unbedingte Empfehlung. Schade dass sie nur digital zu haben ist. Ich bin allerdings überzeugt und gebe satte 10/10.

9,5

Line Up
Simon Quellet – Gesang
Hugo L-C – Gitarre
Phil Rod – Bass
Charlie Boy Cayouette – Schlagzeug 

Tracklist
01. Jewel of the Crowd
02.Rebirth
03.Sleep Paralysis 
04.She’s so Mary 
05.Moon Turns Red 
06.Pull of the Void 

Links
Bandcamp The Naked High
Facebook The Naked High

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 1 Average: 5]