The Glorious Dead – Cemetery Paths – Album Review

The Glorious Dead – Cemetery Paths
Herkunft:
USA 
Release:
28.07.2023

Label: Bindrune Recordings
Dauer:
46:22
Genre:
Death Metal


Bis jetzt waren die Jungs aus Nord-Michigan für mich ein unbeschriebenes Blatt. Kein Wunder bei gefühlten 100000 Death Metal Bands aus den Staaten.

Aus diesem Haufen von Bands und Bandanfragen, haben sich The Glorious Dead auf meine Liste hervorgetan. Die Amis haben sich 2006 gegründet, aber im Endeffekt startete die Band erst 2018 so richtig durch. In kurzer Zeit wurde eine EP und 2020 das Debüt Into Lifeless Shrines veröffentlicht. Mit diesem Album ernteten sie schon kleinen Szene-Applaus. Über die Coronajahre wurde eifrig an einer neuen Scheibe und Songs geschrieben, welche nun auf die Menschheit losgelassen wird.

Old Guys are good guys!

Nachdem ich mir das Debüt einverleibt habe, merkte ich: „OK, die Jungs meinen es ernst!“ Besteht das Debüt noch aus rohem Death Metal, strebt Cemetery Paths nach höherem und zeigt eine deutliche Weiterentwicklung. Die Songs sind variabler, strukturierter und besitzen zu dem noch Hooks, die im Ohr hängen bleiben. Sprich, die Jungs zelebrieren feinsten Old School Death Metal und verleihen dem Album eine persönliche Note. Mal klingen sie nach purem Death Doom Geballer mit griffigen Melodien, wie im hervorragendem Daylight Graves. Dann wiederum überrollen sie dich in Cadaver Within mit einem Riff-Massaker, derben Growling und mächtigen Schlagzeug-Salven.

Northern Death Metal for live

Hinzu kommt, dass alles zusammen zu einer groben Masse produziert worden ist, die dich mit ihrer Rohheit und Wucht vom Hocker haut. So verzehre ich gerne meinen Death Metal, wenn dann noch so geniale Nummern wie Gag on Viscera und Living Rot, HIER als Video, herauskommen. Hört euch einfach die göttlichen Mittelteile dieser beiden Songs an. Soviel Hingabe für den Todesblei ohne irgendwelche Kompromisse, inklusiver Hook die dir deinen Schädel malträtiert, findet man nicht regelmäßig an der Extrem-Metal Theke.

Besonders beeindruckt bin ich von den Zwillingsstimmen von TJ und Chris, so müssen für mich Death Metal Gesangskünstler klingen. Klassisches tiefes Growling mit dem notwendigen Timing und Gefühl der Songs. Wenn ich eine Blaupause für Death Metal anfertigen müsse, würden die Stimmen von The Glorious Dead als Vorlage gelten. Wenn so Death Metal aus dem Norden Amerikas klingt, muss ich unbedingt mal dort hin oder sie sollten zwingend nach Wien kommen.


Fazit
The Glorious Dead sollen sich alle Death Metal Fans hinter die Ohren schreiben. Cemetery Paths klingt nach gute altem Death Metal gespielt von etwas älteren Herren. Der Clou daran, alles hört sich nicht altbacken, sondern frisch und unverbraucht an. Das Album kann ich mehr als nur empfehlen und rangiert in meiner Jahresliste im oberen Segment. Daher eine fette 8,5 / 10

Line Up
TJ Humlinski – Gesang, Gitarre
Chris Boris – Bass, Gesang
Chris Fulton – Schlagzeug
Marty Rytkonen – Gitarre

Tracklist
01. Semita Cineris
02. Horizons of Ash
03. Gag on Viscera
04. Purulent Forms
05. Daylight Graves
06. Cadaver Within
07. Malefic Sepsis
08. Dragging the Dead
09. Living Rot
10. Corpse of the King
11. Cemetery Path
12. Semita Pulveris 

Links
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