Tetractys – Solstice – Sonniger Prog Metal – Album Review

Tetractys – Solstice
Herkunft:
Chile
Release:
24.04.20
Label:
Eigenverlag
Dauer:
43:00
Genre:
Progressive Metal


Die Mitglieder von Tetractys sind zwar allesamt chilenischen Ursprungs, einige leben allerdings in Europa, so dass Tetractys mehr oder weniger ein Studioprojekt ist und die Band live noch nicht häufig zusammengespielt hat. Dennoch haben die Chilenen mittlerweile zwei Alben herausgebracht, und mit Solstice liegt nun ihr dritter Longplayer vor.

Das einleitende Dunes kommt mit stakkatohaftigen, verzerrten Gitarren um die Ecke, um sich im weiteren Verlauf als veritabler Progressive Metal Track zu entpuppen. Hier gibt gutturalen Gesang mit abwechslungsreichen Rhythmen, im weiteren Verlauf sägend-melodische Gitarren und zwischendurch auch Klargesang.  Nach ca. 7:30 wird der Song hart beendet und klingt über zwei Minuten lang mit verschiedenen Sound- und Gitarreneffekten aus. Das mutet an dieser Stelle sehr seltsam an. Sonst ist der Song aber gut konzipiert und gespielt. Das folgende instrumentale Wake macht Spaß, auch wenn es etwas holprig inszeniert ist und der Sound noch Raum für Verbesserungen bereithält.

Stones Of Balbeek ist abwechslungsreich sowohl im Gesang als auch in der Melodik, stampft manchmal vor sich hin und bietet an anderer Stelle Instrumentalakrobatik, die noch nicht ganz ausgereift, jedoch ambitioniert ist. Quantic Link ist ähnlich, aber überzeugender gestrickt und weiß vor allem in der Rhythmik hier im Albumkontext zu überzeugen. Nach einem etwas richtungslosen Mittelteil weiß der Schluss wieder zu überzeugen, vor allem mit gutem Gesang.

Wings Of Fire beginnt recht straight, und entpuppt sich als atmosphärisch und mit guten Gitarrensoli. Wie hier sind die Übergänge innerhalb der längeren Songs zu holprig, wenn sie denn vorhanden sind und nicht einfach ausgeblendet wird oder der Song hart abgeschnitten wird. Daran sollte die Band unbedingt noch arbeiten, das ist oft einfach nicht schlüssig. Der Schluss ist wieder besser aufgebaut, mit vergleichsweise guter Rhythmusarbeit. Das abschliessende Atacama kommt mit einem etwas seltsam dissonanten Bassspiel daher, wirkt aber dennoch nachvollziehbar und profitiert enorm davon, dass hier auf Übergänge verzichtet wird und als Song daher geschlossener wird als die übrigens längeren Songs.


Fazit:
Tetractys haben eine Menge Potential, viele gute Ideen und die Performance ist auch in weiten Teilen schon durchaus gut gelungen. Über den teilweise intransparenten Sound und das matschige Schlagzeug kann ich hinwegsehen, allerdings sind viele Songübergänge nicht schlüssig, zerläuft sich das Zusammenspiel gerade in den Mittelteilen oft zusammenhangslos und macht die Songs teilweise nur in den ersten und in den letzten Minuten nachvollziehbar. Auch ist die Leistung der Rhythmusfraktion sowie die Bandperformance insgesamt für den eigenen Anspruch noch optimierbar, die mangelnde Liveerfahrung ist sehr deutlich hörbar. Ich finde Solstice allerdings von der Stimmung und einigen Songideen her sehr sympathisch und vergebe wohlwollende 7/10.


Line Up
Héctor Bravo – Gitarre
Juan Escobar – Gesang und Bass,
Alberto Atalah – Schlagzeug
Sergio Klein – Gitarre

Tracklist
01. Dunes
02. Wake
03. Stones of Baalbek
04. Quantic Link
05. Wings of Fire
06. Atacama

Links:
Bandcamp Tetractys
Facebook Tetractys

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