Temple of Dread – World Sacrifice – Album Review

TEMPLE OF DREAD – World Sacrifice
Herkunft:
Spiekeroog / Deutschland
Release:
24.07.2020
Label:
Testimony Records
Dauer:
39:29 
Genre:
Death Metal


Old School Death Metal aus Ostfriesland ist nichts Außergewöhnliches mehr. Wer glaubt, der Norddeutsche an sich stehe für die personifizierte Gelassenheit, hat sich bei den Jungs von Temple Of Dread aber mächtig geschnitten. Vor allem sind die Burschen auch noch richtig produktiv unterwegs. Erst 2019 wurde Ihr Debüt Blood Craving Mantras vom Underground gefeiert. Schon steht man mit dem nächsten Brecher in den Startlöchern.

Ist halt praktisch, wenn der Schlagzeuger Jörg Uken gleichzeitig auch noch der Produzent der Scheibe ist und ein eigenes Studio mit den Soundlodge Studios besitzt. Selbstverständlich wurde die Scheibe auch in dem selbigen aufgenommen und bekam ordentlich viel Druck unterm Kessel. Doch hören wir mal in das mächtige Werk rein.

Ohne groß zu schnacken, drücken die acht Tracks ordentlich auf das rechte Pedal eines Musclecars und rollen mit Ihrer Wucht aus einer Mischung aus alten Obituary, Death und Morgoth alles nieder. Den Reigen eröffnet mit brutalen Groove der Titeltrack World Sacrifice, HIER zu hören, und bietet die komplette Vollbedienung für den Old School Deather.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Commands from a black soul. Die langgezogenen Growls von Sänger Jens Finger erschüttern die Grundmauern und ein Killer-Refrain erinnert an alte Death zu Leprosy-Zeiten. Wer hier still sitzen bleibt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Die drei Ostfriesen zaubern dir auch mit den nächsten zwei Krachern Enforcers of the Vile und Symbonic Delusion einen leichten Schmerz im Genick hervor. Machine schlägt die einen linken und rechten Haken in die Magengrube und überzeugt mit aggressiven Riffs.

Ein variabler Wutklumpen ist Alive I Rot. Dieser überzeugt mit einem kleinen Solo und leicht hypnotischen Gitarrenspiel im Mittelteil. Genialer Song.

Die beiden letzten Tracks Dedication und Blood Carving Mantra hinterlassen ein feinstes Death Metal Spektakel der alten Schule mit einem Schuss Virtuosität. Besonderes Augenmerk werfe ich auf die Huldigung des Morgoth-Klassikers Sold Baptism, welches ich mit einem Wort wiedergebe: Wahnsinn!


Fazit
Der zweite Output der Templer übertrifft meine Erwartungen. Nach nur einem Jahr, den Zweitling auf Augenhöhe abzuliefern bzw. nochmal eine Schippe draufzulegen, lässt mich ungläubig mit den Schultern zucken. World Sacrifice ist ein brutales Highlight im Death Metal Jahr 2020. Es zeigt kompromisslose Spielfreude mit Hang zur Nostalgie der beginnenden 1990ern. Für ein starkes Album voller Hits ist eine 9 / 10 durchaus angebracht.

Line Up
Markus Bünnemeyer – Gitarren, Bass
Jens Finger – Gesang
Jörg Uken – Schlagzeug

Tracklist
01. World Sacrifice
02. Commands From A Black Soul 
03. Enforcers Of The Vile 
04. Symbiotic Delusion
05. Machine
06. Alive I Rot 
07. Dedication 
08. Sold Baptism (Morgoth Cover)
09. Blood Craving Mantra 

Links
Facebook Temple Of Dread
Bandcamp Temple Of Dread


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