Tardigrade Inferno – Burn The Circus – Album Review
Tardigrade Inferno – Burn The Circus
Herkunft: Russland
Release: 10.10.2023
Label: Independent
Dauer: 45:08
Genre: Dark Cabaret Metal
Viele haben sich noch gar nicht an der letzten EP sattgehört, da stürmen Tardigrade Inferno – der weltweit einzige Vertreter des Dark Cabaret Metal – schon mit ihrem zweiten Album Burn The Circus um die Ecke. Sowohl das absolut großartige Debütalbum, als auch die vor wenigen Monaten erschienene Arrival Of A Train EP schüren entsprechende Erwartungen, denen es gerecht zu werden gilt.
Und bereits der Opener Ringmaster Has To Die, den man sich HIER anhören kann, zündet von der ersten Sekunde weg. Dieses allesverschlingende Chaos, das von der ersten Note weg sämtlichen Raum einnimmt, ist genau das weshalb man die Band einfach lieben muss. Der treibende Metal Song, gepaart mit Zirkusmusik und den wahnsinnig klingenden Vocals entpuppt sich als wahrer Hit. Und auch beim nachfolgenden Clockwork God wird ganz tief in die Kiste des Wahnsinns gegriffen. Den Beweis dafür gibts HIER. Die Wechsel in beinahe kinderliedähnliche Passagen inklusive Glockenspiel sind nicht nur musikalisch vom aller obersten Regal, sondern machen auch noch unglaublichen Spaß.
Cirque Macabre
Mit Cholera kredenzt die Band in weiterer Folge eine durchaus makabre Ballade, die trotz oder gerade wegen ihrer vergleichsweise ruhigen Art perfekt den schwarzen Humor ergänzt den man erwartet und auch bekommt. Tick-Tock dagegen wirft von allen Songs wohl am aggressivsten mit der Gesellschaftskritik Keule um sich und liefert einen echten Ohrwurm als Refrain. 9 Out Of 10 schafft es mit simpelsten Mitteln ein unpackbares Groove Feeling an den Tag zu legen und lässt die Hörerschaft wohl automatisch mitwippen. Little Princess lässt es zwar wieder ruhiger angehen aber verdeutlicht nochmal, was für eine unglaubliche Stimmgewalt Darya Rorria eigentlich hat.
Zugabe!
Auch auf die Gefahr hin sich zu wiederholen, muss hier dennoch gesagt werden, dass auch Splinter In The Eye Spaß Ende nie macht und nur so vor verrückten Ideen strotzt. Selbiges lässt sich über den Song mit dem vielversprechenden Titel Nailed To The Ferris Wheel sagen, welcher ebenfalls sämtliche Erwartungen mehr als erfüllt.
Bei Wearing White ringen selbst den humorlosesten aller Hörer die Übergängen zwischen engelsgleichen Balladengesang und dem völlig abgedrehten Synthpart in der Bridge ein unfreiwilliges Lachen ab. Den Abschluss bildet mit dem Titeltrack Burn The Circus die wohl mit Abstand dramatischste Nummer des Albums, bei dem nochmal explizit betont wird, dass die Musiker nicht nur lustig sind, sondern auch wirklich was von Komposition und ihren Instrumenten verstehen.
Fazit
Was für ein unglaubliches Brett haben Tardigrade Inferno hier eigentlich abgeliefert? Burn The Circus fährt von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Programm, das seines gleichen sucht und selbst den beinahe perfekt geratenen Vorgänger nochmal in den Schatten stellt. Der Platz im Jahresrückblick ist ihnen auf jeden Fall gewiss. 9,5 / 10
Line Up
Darya Rorria – Gesang
Alexander Pavlovich – Gitarre, Keyboard
Maxim Belekhov – Bass
Andrew Drew – Schlagzeug
Tracklist
01. Ringmaster Has To Die
02. Clockwork God
03. Rats
04. Cholera
05. Tick-Tock
06. 9 Out Of 10
07. Little Princess
08. Splinter In The Eye
09. Nailed To The Ferris Wheel
10. Wearing White
11. Burn The Circus
Links
Webseite Tardigrade Inferno
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Youtube Tardigrade Inferno
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