Swami Lateplate – Doom Jazz II – Album Review
Swami Lateplate – Doom Jazz II
Herkunft: New York / USA
Release: 15.09.2023
Label: Subsound Records
Dauer: 01:00:23
Genre: Experimental Free Jazz / Fusion / Dark Jazz
Knapp zwei Jahre ist nun her, dass sich die beiden New Yorker Ausnahmemusiker Bobby Previte und Jamie Saft als Swami Lateplate in eine Vorreiterrolle in Sachen Doom Jazz schlüpften und eine ebenso benanntes Album veröffentlichten. Nun ist der Nachfolger fertig und stellt sich als Doom Jazz II ganz in die Tradition seines Vorgängers.
Und wiederum beweisen die beiden ein großes Gespür für fein getupfte Perkussion und eine luftige sowie unaufdringliche Melodieführung. Im Vergleich zum Vorgänger ist auf Doom Jazz II erheblich mehr los. Perlende Keyboardakkorde begleiten häufig die Basslinien.
Allerdings wussten die lebloseren Songs auf der ersten gemeinsamen Platte des Duos für meinen Geschmack mehr zu überzeugen. Doom Jazz II ist sehr viel dichter und reichhaltiger, was den drei Songs nicht immer gut bekommt. Die ersten beiden Kompositionen sind für meinen Geschmack etwas zusammenhanglos konstruiert und man bekommt oft den Eindruck, als wenn hier einfach drauf los musiziert wurde.
Das hat grundsätzlich schon seinen Reiz. Hier führt es allerdings dazu, dass die Songs strapazierend hektisch wirken, was den Namen Doom Jazz ein wenig in die Irre führt. Vor allem die ersten beiden Songs, also die erste Plattenseite sozusagen, bedienen sich dieser Elemente. Aber auch hier hört man schon fette Orgel Klänge, wenn auch von einer Yamaha Orgel.
Die Weiterentwicklung des vorherigen Konzepts
Für die zweite Seite, respektive den dritten Song Deception, nutzt man eine Hammond Orgel. Diese röhrt hier über den bluesigen Rhythmen. Eine Hommage an Jon Lord? Man könnte glatt zu dem Schluss kommen, denn hier gibt es Doom Blues der feinsten Sorte. Dieser Song ist für mich der beste auf der Platte.
Jamie Saft und Bobby Previte versuchen auf Doom Jazz II, das hervorragende Konzept des entzerrten, gerade zu verwaisten Vorgängers zu variieren. Das ist zwar gelungen, allerdings wirkt das Album in Teilen zusammenhanglos und gerade im ersten Teil der Platte solieren die Musiker einfach vor sich her. Auf höchstem Niveau, das sollte schon erwähnt sein.
Fazit
Das Konzept Doom Jazz geht auf dem Zweitschlag des Duos Swami Lateplate nicht mehr vollständig auf. Dennoch profitiert Doom Jazz II von der Klasse der Musiker und deren Experimentierfreudigkeit. Das Schimpfen auf hohem Niveau macht sicher daher in 8 / 10 bemerkbar.
Line Up
Bobby Previte – Schlagzeug
Jamie Saft – Piano, Organ, Mellotron, Bass
Tracklist
01. The New Friend
02, Everyone Is Aware
03. Deception
Links
Facebook Bobby Previte
Facebook Jamie Saft
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Swami Lateplate – Doom Jazz
Empfehlung der Redaktion – Mademoiselle Plume Rouge – Dark Doom Jazz aus der Schweiz
Album Review – Yuval Ron – Somewhere In This Universe, Somebody Hits A Drum