Sunbeam Overdrive – Diama – Album Review
Sunbeam Overdrive – Diama
Herkunft: Marseille / Frankreich
Release: 12.05.2023
Label: Tentacles Industries / Season of Mist
Dauer: 55:04
Genre: Progressive Rock / Mathcore / Djent
Freunde von Djent-lastigen Rhythmen und Gitarrenakkorden, denen aber auch ein gewisser Hang zur Melodie wichtig ist, sollten unbedingt in die relativen Szenenewcomer Sunbeam Overdrive reinhören.
Just rechtzeitig zur Pandemie hatten die es vier Musiker aus Marseille noch auf das Euroblast Festival sowie zu ihrer Debüt EP gebracht, bevor sie mit der Absage jeglicher Liveaktivitäten erst einmal hart ausgebremst wurden. Nun geht es jedoch weiter, endlich ist der erste Vollzeitplayer Diama digital und auf CD am Start.
Erfreulicherweise verknüpfen die Franzosen gekonnt kantigen Djent mit melodischem Mathcore und wissen mit zugänglichen Songs zu überzeugen, die dennoch rauh und ungestüm daherkommen. Der Opener und Titeltrack Diama zeigt dieses deutlich und führt den Hörer in die Thematik des Album, den roten Faden ein, der alle Songs des Album durchzieht. Obwohl es sich um kein Konzeptalbum handelt, so hangeln sich die einzelnen Songs um Themen der inneren Wandlung und des ewigen Prozesses. Versinnbildlicht wird dieses durch die Metapher eines Vulkans, dem Diama, der verschiedene Phasen zwischen dem Druckaufbau und der Eruption durchläuft.
Mathcore in einer zugänglichen Ausprägung
Kleinere Sinnbilder sind bei dem mächtigen Sound, den die Herren sich selbst verpasst haben nicht nötig. Die Gitarren hämmern ordentlich, genau wie die Rhythmusfraktion das Treiben ordentlich durchschüttelt. Die Allergorie um Platons Höhle Out Of Plato’s Cave ist einer der härtesten Songs auf Diama und steht in bester Tradition zu Alice In Chains, wie ihr HIER hören könnt. Noch deutlicher wird es in Hard Sun. Die harten, gerifften Passagen ähneln dem Schaffen von Architects und Periphery, besitzen allerdings eine wesentlich angenehme Melodik als die erstgenannten und nicht so bretthard wie die letztgenannten.
Sunbeam Overdrive machen sich allerdings nun wahrlich nicht des Plagiats schuldig. Im Gegenteil, die Songs sind nicht so verspielt und technikverliebt wie das Material ihrer Vorbilder und kommen wesentlich zugänglicher daher. Songs wie Diamond Shape laufen einfach ohne große Widerstand in die Ohren technikverliebter Prog Metaller. Auch in Sachen Produktion haben Sunbeam Overdrive einfach sauber und detailverliebt gearbeitet.
Fazit
Als Erstwerk ist Diama hervorragend geglückt und zeigt Sunbeam Overdrive als spielfreudige und hochenergetische Newcomer, die mit durchaus Akzente in der Szene setzen können. 9 / 10
Line Up
Tom Abrigan – Gitarre, Gesang
Karim Arnaout – Gesang
Laurent Duclouet – Schlagzeug
Bruno Morgana – Bass
Tracklist
01. Ascending
02. Diama
03. Slave To The Void
04. Crimson Stains
05. Diamond Shape
06. Junction : Buhl’s Eye
07. Deaf And Blind
08. Shen
09. Out Of Plato’s Cave
10. Hard Sun
11. Fainted Core (Bonus Track)
Links
Facebook Sunbeam Overdrive
Webseite Sunbeam Overdrive
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