Suidakra – Wolfbite – Album Review
Suidakra – Wolfbite
Herkunft: Deutschland
Release: 25.06.2021
Label: MDD Records
Dauer: 45:32
Genre: Celtic Death Metal
Suidakra sind nun auch schon seit über 25 Jahren im Geschäft und haben eine Fülle von tollen Alben veröffentlicht. Mit Wolfbite folgt nun ihr neuester Streich, der die Band wie einem Jungbrunnen entsprungen frisch und energetisch zeigt, ohne ihre eigene Vergangenheit zu verleugnen.
Der Einstieg ins Album mit dem Opener A Life In Chains erfolgt durch atmosphärische Kerker-Klänge wie Peitschen, Kettenrasseln, schweres Atmen und Schreie und einer kurzen Erzählpassage, bevor die typischen melodischen Twin-Guitar-Riffs von Suidakra erklingen und auch der Growlgesang einsetzt. Danach nimmt das Stück ordentlich Fahrt auf und prügelt schön schnell durch die Walachei. Auch klare Gesangspassagen kommen in dem Song vor, die den gewissen Folk-Touch geben.
Neben den variablen und kraftvollen Gesangspassagen und der treibend-abwechslungsreichen Rhythmus-Arbeit von Drums und Bass überzeugen auch die griffigen Riffs und tollen Melodien der Gitarren. Ein vielversprechender Opener, der alle Suidakra Trademarks in sich vereint.
Melodic Death Metal trifft Folk
Ein kurzes Wolfsgeheul leitet The Inner Wolf ein, dann ertönen Suidakra-typisch erstmal verzerrte Twin-Guitar-Melodien. Danach brettert der Song fast schon im Stakkato-Rhythmus drauflos und hämmert sich mit aggressiven Growls in die Hirnwindungen. Hier muss man einfach Headbangen und sich von den tighten Riffs tragen lassen. Die Gitarrenarbeit mit ihren grandiosen Melodiebögen erinnert an selige 1990er-In-Flames-Zeiten. Einfach ein Genuss für jeden Melodic Death Metal Fan!
Darcanian Slave beginnt wieder mit diesen süchtig-machenden Melodien, außerdem brillieren neben Arkadius‚ Growls auch Sebastian Jensen, Marcel Schoenen und Tina Stabel an den cleanen Vocals, gerade Letztere glänzt im eingängigen Refrain. Der Song bietet zudem noch folkige Violinen-Parts und auch Blast-Beat-Eskapaden.
Faoladh folgt mit Dudelsack-Klängen und schleppenden Drums, schlägt dann aber mit garstigen Growls und hämmernden Blast-Beats ebenfalls ins höhere Tempo um. Rhythmisch erinnert der Song an alte Gates of Ishtar, ohne die folkig-angehauchten Suidakra-typischen Melodien vermissen zu lassen. Zum Abschluss des Songs folgt ein toller Part mit Dudelsack, Akustikgitarren und klaren Gesängen, sehr stimmungsvoll!
Ergreifend, aggressiv, abwechslungsreich
Crossing Over beginnt ebenfalls mit Akustikgitarren-Klängen und eindringlichem Drumming. Danach stampfen die Gitarren im Midtempo mit fetten Riffs und ergreifenden Melodien durch den Song. Bei der wirklich lobenswerten Gitarrenarbeit bekommt der Hörer einfach direkt Gänsehaut und man verfällt regelrecht ins Schwelgen. Der Großteil des Songs ist instrumental, und abgefahren-progressive Passagen im Mittelteil lassen aufhorchen. Eine düster geflüsterte Erzählstimme über einem wunderschönen Akustikpart reichert den Song um eine zusätzliche interessante Facette an. Hut ab!
Mit Vortex Of Carnage lassen Suidakra es dann richtig schön Black-Metal-lastig auf den Hörer herunterhageln, inklusive At-The-Gates–Gedächtnis–„Go!“. Fett!! Ein schönes aggressives Kontrastprogramm zum Song davor!
Sanft eröffnen Flöte und Violine den Song Resurgence, zum Video geht’s HIER, dann folgen auch die verzerrten Gitarren mit melancholischen Mollakkorden. Dieser Song lebt neben den folkigen Melodien auch von dem Wechsel zwischen Growls und klaren Gesangspassagen, zudem gehts gut im Uptempo nach vorne, immer wieder von verhalteneren Passagen unterbrochen.
Geballte Aggression und erfrischende Nostalgie
Redemption macht auch keine Gefangenen, ein flotter Banger mit viel Power und Aggression.
Das Finale bildet A Shrine For The Ages. Von Akustik-Gitarren und klarem Gesang balladesk eröffnet, folgen Dudelsack und melancholisch-melodische E-Gitarren. Dieser Song erinnert an ältere Suidakra-Alben wie Auld Lang Syne oder Lays From Afar und vermittelt diese episch-ergreifende Lagerfeuer-Atmosphäre. Trotzdem kommt neben den folkigen Passagen auch die Heaviness nicht zu kurz. Ein würdiger Abschluss eines hervorragenden Albums!
Fazit
Suidakra gelingt es auf Wolfbite, die Einflüsse aus ihrer Vergangenheit mit viel Herzblut, Energie und Einfallsreichtum so zu vermengen, dass sie weder altbacken noch einfallslos klingen, sondern hungrig und frisch. Dieses rundum gelungene Celtic Death Metal Album zählt für mich schon jetzt zu den großen Highlights dieses Jahres, daher vergebe ich 9,5 / 10!
Line Up
Arkadius Antonik – Gesang, Gitarre
Sebastian Jensen – Gesang, Gitarre
Tim Siebrecht – Bass
Ken Jentzen – Schlagzeug
Tina Stabel – Gesang
Marcel Schoenen – Gesang
Axel Roemer – Highland Bagpipes
Catalina Popa-Moerck – Flöte
Shir-Ran Ymon – Violine
Sascha Asbach – Erzählstimme
Tracklist
01. A Life in Chains
02. The Inner Wolf
03. Darcanian Slave
04. Faoladh
05. Crossing Over
06. Vortex o f Carnage
07. Resurgence
08. Redemption
09. A Shrine for The Ages
Links
Webseite Suidakra
Facebook Suidakra
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