Statues – Holocene – Album Review
Statues – Holocene
Herkunft: Schweden
Release: 30.10.2020
Label: Lövely Records
Dauer: 32:31
Genre: Alternative Rock
Statues sind ein Trio aus Schweden, das seit 2018 unter diesem Bandnamen miteinander Musik macht. Die Bandmitglieder kennen sich aber bereits seit 1991 und waren gemeinsam in unterschiedlichen Combos aktiv.
Mit Holocene präsentiert die Band uns ihr zweites Album. Die Vorzeichen sind gut, ihr Debüt von 2018 war innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Die Musiker haben für ihr Zweitwerk über 40 Songs geschrieben, von denen nur die besten elf Lieder auf das Album durften. Mal sehen, ob ihr „Indie Punk“ auch im zweiten Anlauf ein Kassenschlager wird. Spoiler: Statues hätten es verdient, auch mit diesem Album große Erfolge zu feiern.
Verträumtheit trifft auf Aggression
Das Album startet mit der ersten Single-Auskopplung The Salt, die du HIER finden kannst. Eine geradlinige Rock-Nummer, genauso wie nachfolgenden drei Songs auf dem Album. Musikalisch wird hier ein Mix aus Alternative Rock, Indie Pop und Punk gespielt, der deutlich von namhaften Größen der 1980er und 1990er Jahre geprägt ist. Sonic Youth und Hüsker Dü lassen grüßen, nicht umsonst nennen Statues deren Musik als großen Einfluss.
Im fünften Lied Lockdown sind verzerrter Sprechgesang und bedrohliche Klangwände zu hören. Das sorgt bei aller Geradlinigkeit für die nötige Abwechslung und verhindert, dass sich Monotonie breitmacht. Der nächste Song Shitstorm wiederum klingt wie eine Mischung aus On a Plain von Nirvana und dem Schmuse-Indie-Pop von Coldplay. Hört sich zunächst seltsam an, aber funktioniert überraschend gut.
Ending the Holocene ist wieder eine geradlinigere Nummer und die zweite Single-Auskopplung, die du HIER hören kannst. Aber Vorsicht: Der Refrain hat diese spezielle Form von Ohrwurmcharakter, wie sie einfach nur gute Indie Rock Songs besitzen. Die nächsten Lieder sind etwas verspielter und ruhiger. Dennoch schaffen Statues das Kunststück, die Aggression des frühen Punk immer wieder in ihre poppig-alternativen Song-Strukturen einzubauen.
Sleepytown und Black Smoke wirken erstmals etwas generisch und können das Niveau nicht ganz halten. Das bedeutet nicht, dass das Album gegen Ende hin schlecht ist, aber es klingt dann doch etwas zu stark nach Altbekanntem und bereits oft Wiederholtem. Der Rausschmeisser Shotgun reißt das Ruder aber (fast) wieder herum. Hier fehlt zwar die besagte Punk-Aggression, dafür gibt es aber verträumte Indie-Klangstrukturen und relativ viele Tempowechsel zu hören.
Fazit
Holocene macht fast alles richtig. Das Album verneigt sich vor den Alternative-Größen vergangener Tage, ohne dabei wie ein Abklatsch zu wirken. Nach etwa zwei Dritteln der Spieldauer lassen Statues aber etwas nach und können das Niveau nicht bis zum Ende halten. Fans rockiger Indie-Klänge dürfte das aber nicht weiter stören. Die meisten Lieder werden nämlich auch nach mehreren Durchläufen nicht langweilig. Dafür gibt es wohlverdiente 8 / 10.
Line Up
Johan Sellman – Gesang, Gitarre
Calle Svedjehed – Bass
Magnus Öberg – Schlagzeug
Tracklist
01. The Salt
02. Something In The Water
03. Cardiac Arrest
04. Grab The Bags And Run
05. Lockdown
06. Shitstorm
07. Ending The Holocene
08. Manifest Destiny
09. Sleepytown
10. Black Smoke
11. Shotgun
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